Urlaubskosten explodieren: Können Haller noch bei Last-Minute-Reisen sparen?
Gerade beim aktuellen Wetter in OWL träumen viele vom sonnigen Süden. Last-Minute-Buchungen sind möglich, aber haben auch Tücken. Zwei Haller Reiseexperten geben Tipps für die schönste Zeit im Jahr.
Halle. Die Sommerferien steuern auf die Halbzeit zu. Während die einen die Koffer schon wieder auspacken, überlegen die anderen, wie viele Regenjacken sie für den anstehenden Urlaub an Nord- und Ostsee einkalkulieren sollen. Wohl dem, der sich für südlichere Gefilde entschieden hat oder noch kurzfristig eine Reise mit Sonnengarantie bucht. Allerdings dürfte das die Reisekasse arg strapazieren, denn die Preise sind in diesem Jahr erheblich angestiegen.
„Urlaub ist sehr teuer geworden. Wir spüren im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Zurückhaltung bei den Kunden“, sagt Carolin Wolff, Reiseverkehrskauffrau in der Haller Urlaubsoase in der Bahnhofstraße. Wer als vierköpfige Familie einen All-Inklusive-Urlaub im Vier-Sterne-Hotel bucht, müsse mit 5.000 Euro für eine Woche rechnen. „Nach Corona waren die Preise kurz gesunken, um die Gäste wieder anzulocken. Danach ging es dann aber hoch, um die Einbußen wieder reinzuholen“, sagt Wolff.
„In den beiden vergangenen Wochen sind die Anfragen nach kurzfristigen Reisen aber deutlich angestiegen“, sagt Wolff. Sicherlich spielt hier auch das bescheidene Wetter eine Rolle. Im Ganzen sei aber im Vergleich zu den Vorjahren ein Nachfragerückgang zu verspüren. Generell empfiehlt sie, bei Last-Minute-Buchungen genau hinzuschauen. „Das sind dann oftmals die letzten Reste, die einem vor die Füße geworfen werden. Ein Preisnachlass von 50 Prozent klingt erst einmal verlockend, aber wenn der Preis vorher bei 8.000 Euro lag, relativiert sich das“, sagt Wolff. Wer sparen will, steht als Frühbucher deutlich besser da als diejenigen, die kurzfristig noch in den Flieger wollen. „Einige buchen schon im September für das kommende Jahr, der Großteil allerdings im Januar und Februar“, sagt Wolff.
Die Klassiker bei den Hallern sind, so Wolff, weiterhin Spanien und Griechenland. Auch die Türkei, aber die ist im Herbst, wenn es dort nicht ganz so heiß ist, noch beliebter. Auch hier gilt, dass es in diesem Jahr teurer geworden ist. „Bei den Flugpreisen gibt es große Unterschiede“, warnt Wolff. Verständlicherweise findet ein Mallorca-Urlauber Hinflüge am Abend und Rückflüge am frühen Morgen nicht so toll, da sich dadurch der Urlaub verkürzt. Es gibt jedoch Preisunterschiede von rund 500 Euro für dieselbe Leistung, nur eben zu einer attraktiveren Uhrzeit.
Ähnlich analysiert Andreas Lasrich die Lage. Seit rund 25 Jahren leitet er das TUI-Reisebüro an der Bahnhofstraße. „Die Preise sind aktuell hoch, aber wir können recht viele kurzfristige Buchungen verzeichnen“, sagt Lasrich. In seinem Reisebüro werde die Türkei am stärksten nachgefragt. Beliebt seien auch Kreuzfahrten, vor allem auch bei Familien mit Kindern. Aktuell seien in diesem Bereich keine kurzfristigen Angebote mehr erhältlich.
Generell sieht er die Nachfragen auf dem Vorjahreslevel, stärker geworden sei seit diesem Jahr jedoch die Gruppe der Frühbucher. „Wir empfehlen inzwischen, möglichst schon in der Weihnachtszeit den nächsten Sommerurlaub zu buchen“, sagt Lasrich. Dann könne man auch noch sicher sein, dass man aus einem umfangreichen Angebot auswählen kann.
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