Mehr als ein Jahr Baustelle: Rosenstraße in Halle wird auf links gedreht

Halle. Die Bürger der Stadt Halle müssen sich auf eine weitere Langzeitbaustelle einstellen. Ab Februar 2025 soll die Rosenstraße in der Haller Innenstadt komplett neu gestaltet werden. Bei einer Informationsveranstaltung für Anwohner und Geschäftsinhaber der Rosenstraße informierte die Stadt nun über Details des Bauvorhabens, für das eine Fördermittelzusage noch aussteht. Dem städtischen Abteilungsleiter für Tiefbau und Abwassertechnik, Eckhard Hoffmann, fiel es zu, eine unangenehme Botschaft zu verkünden. &bdquo;Wir gehen von einer Bauzeit von 13 Monaten aus“, teilte er mit und erntete tiefe Seufzer. Kanalarbeiten und neue Leitungen Diese Bauzeit ist wohl auch realistisch, denn die vorgestellten Maßnahmen sind tatsächlich umfangreich. Zusammen mit Vertretern der Technischen Werke Osning (TWO) und des beratenden Ingenieurbüros Röver skizzierte Hoffmann, wie die Sanierung der Rosenstraße ab Februar 2025 ablaufen soll. Demnach ist geplant, den Hauptkanal der Straße zu erneuern. Der bestehende habe gemauerte Schächte, sei alt, defekt und sogar von Ratten befallen. Davon seien auch die Hausanschlüsse betroffen, die ebenfalls erneuert werden müssten. &bdquo;Die Erneuerung der Hausanschlussleitungen müssen wir dabei den Grundstückseigentümern in Rechnung stellen“, erklärte Hoffmann. Hausanschlüsse, die auf Privatgrundstücken liegen, könnten von den Eigentümern in Eigenregie saniert werden, wenn gewünscht. Am einfachsten wäre es aber, sich direkt mit der Baufirma vor Ort kurzzuschließen, so Hoffmann. Welche das sein wird, steht noch nicht fest. &bdquo;Sobald wir die Zusage über die Fördermittel erhalten, schreiben wir öffentlich aus und beauftragen die wirtschaftlichste Firma“, erklärte Hoffmann. Auch die Versorgungsleitungen sollen in diesem Zuge erneuert werden, so ein Sprecher der TWO. Straßenoberfläche und Parksituation Die Fahrbahnoberfläche werde mit Beton-Pflastersteinen gebaut, während unmittelbar vor den Hauseingängen sogenannte Traufstreifen, bestehend aus Natursteinkleinpflaster, entstehen sollen, erklärte Ralf Düspohl vom Ingenieurbüro Röver. Während dieser Arbeiten blieben die Hauszugänge erreichbar, versicherte er. Auf Nachfrage des HIW-Vorsitzenden Dieter Büsselberg riet Eckhard Hoffmann den Anwesenden, während der Baumaßnahmen den Sparkassen-Parkplatz anzusteuern, von wo die Rosenstraße fußläufig immer noch gut zu erreichen sei. &bdquo;Neue Parkplätze können wir nicht anbieten“, kündigte er an. Familien-Isenberg-Platz und Begrünung Für den Familien-Isenberg-Platz, der während der Bauarbeiten als Basis für die Fahrzeuge dienen soll, sei ebenfalls eine Frischzellenkur angedacht. &bdquo;Neue Stellplätze und ein Baumring rund um den Platz sollen eine neue Atmosphäre schaffen“, führte Düspohl aus. Entlang der Rosenstraße seien unter anderem größere und kantenlose Beete für kleine Bäume und Sträucher (Spitzahorn, Elsbeere und Vogelbeere) vorgesehen. Außenanlagen müssen weichen Wenn etwas deutlich wurde bei der Präsentation der Verantwortlichen, dann, dass diese Baustelle Platz beanspruchen wird. Platz, der an einigen Stellen der Rosenstraße momentan nicht besteht. So müsse beispielsweise die Gaststätte Altstadt ihre Außenanlage zurückbauen, so Hoffmann. &bdquo;Die Betreiber der Altstadt haben aber die entsprechenden Genehmigungen, um zur Kirchplatz-Seite hin Außengastronomie anzubieten“, beschwichtigte Bürgermeister Thomas Tappe, dem die skeptischen Reaktionen der Zuhörenden während des Vortrages nicht entgangen waren. &bdquo;Wir versuchen, die Belastungen so gering wie möglich zu halten“, sagte er in Richtung Publikum. Baustellenbüro Der Stadt sei daran gelegen, alle notwendigen Baumaßnahmen in einem Rutsch zu erledigen, wohlwissend, dass das seine Zeit brauche. &bdquo;Ich kann mich nicht erinnern, wann diese Straße zuletzt angefasst wurde“, so Tappe. Auch Manfred Bonensteffen, Leiter der Fachbereiche Planen, Bauen und Umwelt, warb für konstruktive Zusammenarbeit: &bdquo;Wenn es zu Problemen kommt - und so ehrlich müssen wir sein: Die wird es geben - sprechen Sie uns an. Wir werden dann zusammen eine Lösung finden.“ Um einen solchen Dialog zwischen Bürger und Stadt zu ermöglichen, werde beim Ronchinplatz ein &bdquo;Baustellenbüro“ eingerichtet, kündigte Tappe an. Eigentümer sollen Gutachten erstellen lassen Die Grundstückseigentümer haben nun - im Vorfeld der Baumaßnahmen - die Möglichkeit, ein unabhängiges Gutachten ihrer Gebäude durch die IFB Eigenschenk GmbH anfertigen zu lassen. &bdquo;Das liegt in ihrem Interesse für den Fall, dass ihre Gebäude bei den Bauarbeiten in irgendeiner Form beschädigt werden sollten“, sagte Hoffmann. Verkehrsplanung Die Rosenstraße soll übrigens auch nach Beendigung der Baustelle ein verkehrsberuhigter Bereich sein, das betonte Eckhard Hoffmann ausdrücklich. Die Straße soll sogar zusätzlich von Autos entlastet werden. &bdquo;Vom Marktkauf sollen zukünftig keine Autos mehr über die Blümchengasse in die Rosenstraße hineinfahren können“, teilte er mit. Dieser Beschluss müsse allerdings erst noch vom Verkehrsamt abgesegnet werden.

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