935 Erstklässler feiern ihren Schulbeginn im Altkreis Halle

Altkreis Halle. Für 935 Jungen und Mädchen war dieser Dienstag ein ganz besonderer. Sie haben ihren ersten Schultag gemeinsam mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden gefeiert. Für diesen unvergesslichen Moment haben sich die Schulen in Halle, Steinhagen, Versmold, Werther und Borgholzhausen natürlich ganz besondere Begrüßungsprogramme ausgedacht. In jedem Ort haben wir eine Schule exemplarisch für alle besucht. Unser Einschulungs-Überblick: 232 neue Grundschüler in Halle &bdquo;Du zählst" – in der doppelten Bedeutung der Worte war das am Dienstag das Einschulungsmotto an der Grundschule in Gartnisch. 76 Kinder starteten in sechs Klassen. In Gartnisch werden traditionell die Schüler der ersten und zweiten Schuljahre in einer Klasse beschult. Deshalb gibt es auch sechs Klassen, die ältere Hälfte einer Starterklasse wird ins dritte Schuljahr versetzt. Nach der großen Corona-Pause duften gestern die Kinder wieder in Begleitung der Eltern zum ersten Schultag kommen. Mit einem ökumenischen Gottesdienst des katholischen Pastores Jürgen Westhof und seines evangelischen Amtsbruders Nicolai Hamilton in der Johanniskirche begann der offizielle Teil des Tages. Hamilton betonte, dass jeder Mensch wichtig sei und nicht vergessen werde. Gerade zum Beginn eines neuen Lebensabschnitts sei es ein gutes Gefühl, in der neuen Umgebung Sicherheit zu spüren, als Mensch ernst genommen zu werden. Gegen 10.30 Uhr ging es auf dem Gelände der Schule weiter. Letztmalig im überdachten Bereich des Schulhofes startete der Schulalltag. Nach Klassen sortiert trafen die Kinder erstmalig mit ihren kommenden Mitschülern zusammen. Zwei aufmunternde Lieder der &bdquo;Großen", eine freundliche Begrüßung der Schulleiterin Krista Niemeyer und die Vorstellung der neuen Klassenlehrerinnen Karin Safarabadi, Christina Hirsch, Katja Krüger-Kaup, Sabrina Feldmann, Andrea Niwiadomski und Ines Künsemöller – und der Alltag begann. Die Eltern warteten draußen, lernten sich bei mitgebrachtem Kaffee und Kuchen kennen. Die alten Gebäudeteile werden wohl im kommenden Jahr abgebrochen, erwartet die Schulleiterin. Wenn der Neubau wie geplant im Herbst bezogen werden kann. Die Einschulung in Zahlen 232 Mädchen und Jungen sind in Halle am Dienstag eingeschult worden. Im Vorjahr waren es 199. 30 Kinder wurden an der Grundschule Hörste begrüßt (2022: 51), 76 Kinder an der Grundschule Gartnisch (56), 66 in der Lindenschule (46) und 49 an der Grundschule Künsebeck (39). Elf Kinder erlebten an der Bernsteinschule ihren ersten Schultag (Vorjahr: 7). 279 neue Grundschüler in Steinhagen &bdquo;Ich heiße Leni. Ich bin sechs Jahre alt und ich habe zwei Schwestern", &bdquo;Ich heiße Mia, bin sechs Jahre und habe einen Hamster und eine Schnecke", &bdquo;Ich bin Frau Dedering, ich bin 56 Jahre alt und habe einen Hund" – die Kinder und Lehrerinnen der Grundschule Amshausen nutzten die erste Schulstunde am Dienstagmorgen, um sich einander vorzustellen. Zuvor hatte Schulleiterin Tanja Zivanovic die Kinder, ihre Eltern und die Großeltern der Bären- und der Hundeklasse in der Mensa begrüßt. Erst am Mittwoch findet die Einschulungsfeier der Hasen- und der Rabenklasse statt. Der geteilte erste Schultag ist ein Überbleibsel der Corona-Vorgaben, soll aber beibehalten werden, weil er den ersten Tag für die i-Dötzen deutlich entspannter macht, sagt die Rektorin. Mit 54 Jungen und Mädchen ist der Andrang in Amshausen in diesem Jahr besonders groß. Zivanovic sieht dafür zwei Gründe: Zum einen das benachbarte Neubaugebiet, zum anderen das besondere Konzept des &bdquo;Rhythmisierten Ganztags". &bdquo;Die Erzieher sind schon ab der dritten Stunde mit in den Klassen", erklärt die Pädagogin das Alleinstellungsmerkmal ihrer Einrichtung. Fast alle Schülerinnen und Schüler bleiben bis nachmittags. &bdquo;Dann sind die Kinder, wenn sie nach Hause kommen, mit allem fertig", erklärt Zivanovic. Aus ihrer Erfahrung mache das mehr Sinn, als die Kinder am Nachmittag zu Hause noch einmal mit Hausaufgaben zu fordern. Ein Ansatz der auch bei vielen Eltern sehr gefragt sei, weshalb auch Anmeldungen aus Werther und Bielefeld kämen. Allerdings habe man in diesem Jahr wegen des überdurchschnittlichen Andrangs viele Kinder ablehnen müssen. 192 Kinder besuchen die Grundschule Amshausen. Während die Neuzugänge die allererste Stunde nutzten, einender kennenzulernen, wartete die Verwandtschaft schon aufgeregt. Diese Zeit vertrieben ihnen die Schulleiterin mit einem kurzen Plädoyer gegen Überbehütung und der Förderverein mit Kaffee und Kuchen. &bdquo;Vertrauen ist die stillste Art von Mut", appellierte die Schulleiterin, dass es nun Zeit sei, den Kleinen die Chance zu geben, ihren eigenen Weg zu finden. &bdquo;Vertrauen Sie Ihrem Kind, vertrauen Sie uns!" Die Einschulung in Zahlen 279 Erstklässler sind gestern an den fünf Steinhagener Grundschulen eingeschult worden. Im vergangenen Jahr waren es 245. Die meisten Einschulungen meldet die private Georg-Müller-Schule mit 82 i-Dötzen. Sie bilden den erste Jahrgang, der in dem Neubau am Unteren Steinweg eingeschult wird. Wie berichtet hat die Georg-Müller-Schule für knapp sieben Millionen Euro ein neues Schulgebäude errichtet; der Altbau soll noch in diesem Jahr abgerissen werden. Die Grundschule Brockhagen begrüßte gestern 22 Erstklässler. Auch diese Grundschule bekommt ein neues Gebäude. Darum wird der gestern eingeschulte Jahrgang einen Teil seiner Schullaufbahn in Containern unterrichtet. Voraussichtlich Ende 2025 dürften die Jungen und Mädchen dann die neue Schule beziehen. An der Grundschule Steinhagen wurden 68 Kinder und an der Grundschule Laukshof 53 Kinder eingeschult. 220 neue Grundschüler in Versmold Es hätte die erste große Veranstaltung im Neubau sein sollen, doch der Kabel-Diebstahl von der Baustelle im Frühjahr verhinderte die pünktliche Fertigstellung. Mäßiges Wetter kam am Dienstagvormittag hinzu. So musste die Einschulungsfeier in Bockhorst in der Sporthalle stattfinden. Die vielen Gäste konnten auf dem Weg dorthin einen Blick auf das neue Schulgebäude werfen. Konrektor Benjamin Finke gab in seiner Rede zudem einen kleinen Vorgeschmack. Bockhorst werde bald &bdquo;die modernste Schule in Versmold" haben. Die ungewollte Verzögerung hat aus seiner Sicht vielleicht am Ende sogar etwas Gutes. &bdquo;Jetzt ziehen wir alle zusammen im Herbst ein", meinte Finke. Die Aussicht, dass ihre Kinder in einem komplett neuen Gebäude lernen werden, hat möglicherweise Eltern dazu gebracht, sie in Bockhorst anzumelden. 26 Erstklässler sind für den kleinsten Versmolder Grundschulstandort eine hohe Zahl. Zusammen mit ihren Familien nahmen die Mädchen und Jungen am Dienstagmorgen zunächst am Gottesdienst in der Dorfkirche teil, anschließend folgte die Einschulungsfeier am Eschkamp. Fast zeitgleich liefen die Veranstaltungen an den vier anderen Standorten. Die Aufregung und Vorfreude bei den Neuen wird überall riesig gewesen sein – einige Tränen wegen der Anspannung inklusive. &bdquo;Wir freuen uns, dass ihr nun Teil der Schulgemeinschaft seid", sagte Benjamin Finke und formulierte die Gedanken der Kinder: &bdquo;Was erwartet mich?" und vielleicht noch wichtiger &bdquo;Was ist in meiner Schultüte?". Den Eltern gab der Konrektor, bevor es in die Klasse ging, ein Versprechen. &bdquo;Wir werden Ihre Kinder liebevoll und engagiert begleiten." Die Einschulung in Zahlen Versmolds größte Grundschule, die Sonnenschule, hat entgegen der Prognose nur eine zweistellige Kinderzahl eingeschult. 96 Mädchen und Jungen sind in vier Klassen gestartet. Besonders viele neue Kinder besuchen die Loxtener Schule (44), was zur Zweizügigkeit führt. Dazu kommt die 1c beim Partner in Bockhorst. Der zweite Grundschulverbund zählt in Oesterweg/Hesselteich 32 neue Kinder und in Peckeloh 22. 109 neue Grundschüler in Werther Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel, Paten: Geduldig stehen sie vor der Turnhalle und warten, bis sich die Türen öffnen. Ganz anders die angehenden Erstklässler. Sie zappeln aufgeregt auf der Stelle, rutschen ihre Ranzen zurecht und schütteln ihre Schultüten. Nur zu gerne würden sie wissen, was ihre Familien in ihnen versteckt haben – und dass nun endlich die Einschulung beginnt. Klassenweise geschieht das schließlich. &bdquo;Eigentlich war das in der Corona-Zeit eine Notlösung", erzählt Schulleiterin Katja Kleinemas. &bdquo;Doch dann haben wir festgestellt, dass es so viel schöner ist. Und es beibehalten." Ganz abgesehen davon, dass auf diese Weise deutlich mehr Angehörige dabei sein können, weil mehr Platz vorhanden ist. Platz brauchen auch die jungen Patinnen und Paten der Erstklässler aus der vierten Klasse. Sie haben sich ein buntes Programm mit viel Musik und Tanz ausgedacht. Und ziehen zum Schluss das Fazit: &bdquo;Mann o Mann, heute fängt die Schule an!"Übrigens nicht nur für die 109 Jungen und Mädchen, sondern auch für Katja Kleinemas. Denn auch sie erlebt am Dienstagmorgen so etwas wie ihren ersten Schultag. Zumindest als Schulleiterin bei der Einschulung. &bdquo;Es stimmt. Im vergangenen Jahr war ich noch kommissarisch tätig, weil die Urkunde noch fehlte." Jetzt steht sie mit ihrer Stellvertreterin Nadine Intrup vor den aufgeregten Erstklässlern und packt für jede Klasse eine eigene Schultüte: mit einem Teddy, der für viele neue Freundschaften steht, mit einem Kompass, der stets den richtigen Weg weist, mit einer Taschenlampe, die Licht ins Dunkel bringt, mit einem Radiergummi, um noch einmal neu anzufangen, wenn es mal nicht so gut klappt, und mit einem Ball. &bdquo;Denn in der Schule geht’s nicht nur ums Lernen", sagen die beiden Schulleiterinnen. Sondern auch darum, zu spielen und Spaß zu haben. Und dann ist der große Moment gekommen: Gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen gehen die Erstklässler in ihre jeweiligen Klassen, wo die Jungen und Mädchen ihre allererste Schulstunde erleben. Die Einschulung in Zahlen Um 8 Uhr in Langenheide und um 9, 10 und 11 Uhr in Werther wurden die Jungen und Mädchen mit schönen Feiern offiziell in der Schule begrüßt. 109 sind es in diesem Jahr (2022: 121), 54 Mädchen und 55 Jungen. Aufgeteilt in drei Klassen in Werther – die Hunde-, die Frosch- und die Tigerklasse – und zwei in Langenheide mit der Pinguin- und der Hasenklasse. 95 neue Grundschüler in Borgholzhausen Aufregung herrschte am Dienstag in der Turnhalle der Violenbachschule. Die Erstklässler waren ein bisschen nervös, die Eltern nicht minder. Schließlich gibt es einen ersten Schultag nur einmal im Leben. Damit diese Premiere bei allen Beteiligten in guter Erinnerung bleibt, bereiteten das Kollegium und die älteren Schüler den Anfängern ein warmherziges Willkommen. &bdquo;Diese Feier ist nur für euch", wandte sich Schulleiterin Bettina Erdtmann an die Jungen und Mädchen mit den prall gefüllten, bunt geschmückten Schultüten und den nigelnagelneuen Tornistern. &bdquo;Was meint ihr denn, was ihr in der Schule lernt?", fragte Bettina Erdtmann in die Runde. &bdquo;Hausaufgaben" kam als erste Antwort, &bdquo;Fußball" als zweites, gefolgt von &bdquo;Lesen", &bdquo;Handball", &bdquo;Schreiben" und &bdquo;plus und minus". &bdquo;In den Pausen lernt ihr aber auch", gab die Schulleiterin den Erstklässlern mit auf den Weg. Allerdings sei das eine andere Art von Lernen. &bdquo;Dabei lernt ihr, wie man spielt und dabei Freunde findet." Bettina Erdtmann hoffte, dass die Jungen und Mädchen stets Freude am Lernen haben und immer neugierig bleiben. Denn zur Schule gehören nicht nur Unterricht und Pausen, sondern auch ganz viel Bewegung und spannende Ausflüge. Lesen Sie auch: Das kostet der Schulstart in Halle Ganz bewusst wandte sich die Leiterin der Violenbachschule bei der Einschulungsfeier an die Eltern, die ebenfalls eine Rolle in der Schul-Karriere ihrer Kinder spielen. &bdquo;Begleiten Sie sie", rief die Pädagogin die Erziehungsberechtigten auf. &bdquo;Motivieren Sie, loben Sie und nehmen Sie sich auch ein bisschen zurück, um Ihren Kindern eigene Schritte in die Selbstständigkeit zu ermöglichen." Nicht zuletzt hoffte die Schulleiterin, dass die Eltern nicht nur am ersten Schultag der Violenbachschule einen Besuch abstatten: &bdquo;Bringen Sie sich in den Schulalltag ein. Übernehmen Sie Verantwortung in den Pflegschaften oder im Förderverein." Darüber hinaus stand eine gute Kommunikation zwischen Lehrenden und Eltern, die auf Vertrauen basiert, auf der Wunschliste der Pädagogin. Besonders gefühlvoll geriet der Moment, als die Paten der vierten Klasse für ihre Erstklässler ein Willkommenslied sangen und sie an den Händen nahmen. &bdquo;Bleib so, wie du bist, auch wenn dir gerade ein bisschen mulmig ist", lautete eine der Textzeilen, die so einigen Vätern und Müttern Tränen der Rührung in die Augen trieben. Nachdem Paten und Lehrende die Schulanfänger in ihre Klassen geführt hatten, waren die Angehörigen eingeladen, noch in der Schule zu verweilen. Die Eltern der Zweitklässler hatten eine Cafeteria eingerichtet, wo die Gäste im Anschluss ins Gespräch kommen konnten. Beim Aufbau der Cafeteria hatten die Mitglieder des Fördervereins der Violenbachschule geholfen. Die Einschulung in Zahlen 95 Erstklässlerinnen und Erstklässler konnte Schulleiterin Bettina Erdtmann am Dienstag begrüßen. Ein deutlicher Zuwachs, vor einem Jahr waren es nur 71 Kinder. 46 Mädchen und Jungen werden am Standort Süd der Violenbachschule den Unterricht besuchen, 49 am Standort Nord. &bdquo;Im Norden" wird es die &bdquo;Lama"-Klasse mit 24 und die &bdquo;Elefantenklasse" mit 25 Kindern geben, &bdquo;im Süden" die &bdquo;Seehunde"- und die &bdquo;Waschbären"-Klasse mit je 23 Schülern. Somit gibt es also wieder vier Eingangsklassen, nachdem der Standort Süd im vergangenen Jahr einzügig starten musste.

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