Hörste soll ein Dorfauto bekommen

Fragebogenaktion: Mitglieder des Heimatvereins wollen rund 900 Haushalte befragen, ob Interesse an einem gemeinschaftlich genutzten Fahrzeug besteht

Elektro-Dorfauto für Hörste: Dafür engagieren sich Christiane Gerling, Heike Borgstedt, Carmela Michalek, Elke Feldhaus, Lutz Grossmann und Sabine Lehker (von links). | © Rolf Uhlemeier

09.06.2019 | 09.06.2019, 08:00

Halle-Hörste. „Bei einer Veranstaltung in Marienfeld wurde das Projekt von St. Vit vorgestellt und Beate Grossmann war sofort begeistert", sagt Elke Feldhaus vom Heimatverein Hörste. Was in dem kleinen Ort im Süden des Kreises möglich ist, könnte bald auch in Hörste Realität werden: Ein elektrisches Dorfauto, dass von jedermann genutzt werden kann.

Um herauszufinden, ob bei den Bürgern im Haller Ortsteil überhaupt Interesse an einem gemeinschaftlich genutzten Elektroauto besteht, werden die Mitglieder des Heimatvereins in der kommenden Woche einen Fragebogen an alle Hörster Einwohner verteilen. Um Kosten zu sparen, werden sie von Haus zu Haus gehen und auch auf einen Umschlag für die drei DIN A4-Seiten wird verzichtet.

Fragebogen soll bis zum 30. Juni abgegeben werden

Abgefragt wird auf dem anonymen Bogen, ob Interesse an einem Dorfauto besteht, ob es bereits Erfahrungen mit gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen gibt, für welchen Zweck man das batteriebetriebene Mobil nutzen möchte, ob man sich eine große Ladefläche wünscht und welche Form der Finanzierung man bevorzugen würde.

Die Initiatoren hoffen darauf, dass möglichst viele Hörster den Fragebogen ausfüllen und bis zum 30. Juni entweder in den Sammelbriefkasten werfen, der am neuen Platz vor dem Gemeindehaus aufgestellt wird, oder an den Heimatverein zurücksenden. Eine gute Gelegenheit dazu bietet sicherlich der Hörster Bummel, bei dem sich am 19. und 20. Juni ein Großteil der Hörster trifft.

Nutzung wird über ein Internetportal organisiert

Nach dem Vorbild des Dorfautos für St. Vit ist angedacht, einen Verein zur Finanzierung und Nutzung des Fahrzeugs zu gründen. Im Gütersloher Süden zahlen Familien einen Jahresbeitrag von 90 und Einzelpersonen 70 Euro. Als Leihgebühr für die Nutzung werden in St. Vit 3,50 Euro pro Stunde berechnet. Darin sind die Stromkosten enthalten. Organisiert wird die Nutzung über eine Internetplattform, auf der das Fahrzeug reserviert werden kann. In der Südkreisgemeinde ließ sich das Projekt mit 30 Vereinsmitgliedern und Sponsorengeldern realisieren. Nicht gedacht ist das Auto laut Lutz Grossmann übrigens für Pendler, sondern eher für Fahrten, die in ein bis drei Stunden erledigt werden können: „Dauernutzungen für den Weg zur Arbeit und zurück sind nicht in unserem Sinne. Das Fahrzeug soll für möglichst viele Nutzer verfügbar sein."

Nach jeder Fahrt würde das Auto dann wieder an die Ladestation angeschlossen, die im Haller Ortsteil allerdings noch installiert werden müsste. In St. Vit konnte das Projekt mit einer Vorlaufzeit von drei Jahren realisiert werden. Wenn sich genügend Interessenten und Sponsoren finden, dann könnte es in Hörste sicher schneller gehen. Immerhin kann man ja auf die Erfahrungen aus dem Südkreis zurückgreifen.