Eriks feiert Richtfest am 50-Millionen-Euro-Bau

Der Multi-Produkt-Spezialist verlegt seine Deutschland-Zentrale nach Halle. Die drei Bielefelder Standorte werden aufgelöst und im Ravenna-Park gebündelt. Dort will man wachsen

Feiern die neuen Nachbarn: Guido Neugebauer (Allgemeiner Vertreter der Wertheraner Bürgermeisterin, von links), Jürgen Keil (Allgemeiner Vertreter der Haller Bürgermeisterin), Sven Hartung (CFO/Kaufmännischer Geschäftsführer Eriks Deutschland), Menno Peeters (Geschäftsführer Eriks Deutschland), Hennig Schulz (Bürgermeister von Gütersloh und Vorsitzender des Ravenna-Park-Beirats) sowie Rainer Venhaus (Immobilienmanagement Stadt Gütersloh). | © Uwe Pollmeier

Uwe Pollmeier
07.06.2019 | 07.06.2019, 18:00

Halle. „Ich bin wohl einer der ersten, mein Umzug geht ja ganz schnell. Ich brauche ja nur meinen Computer", sagt Menno Peeters, Geschäftsführer der Eriks Deutschland GmbH. Ende des Jahres will er den Rechner mitsamt den restlichen Sachen von der Brönninghauser Straße in Bielefeld in den Haller Ravenna-Park verfrachten. Ihm werden rund 200 Mitarbeiter folgen, denn der bisherige Hauptsitz in der ostwestfälischen Großstadt soll aufgelöst werden.

Der komplette Umzug von den derzeit drei Bielefelder Standorten zu dem einen Firmensitz in Halle soll innerhalb von 18 Monaten erfolgen. Derzeit liege man, so Peeters beim Richtfest am Donnerstag, voll im Zeitplan. Eine acht Hektar große Fläche zwischen A 33 und der Straße Kreisheide hatte sich das niederländische Unternehmen, das als technischer Großhändler und Produzent tätig ist, einst gesichert.

Potenzial für Erweiterung vorhanden

Nach achtmonatiger Bauzeit konnte nun Richtfest für den Rohbau des neuen Distributionszentrums mit einer Fläche von 7.000 Quadratmetern und des 8.000 Quadratmeter großen Verwaltungsgebäudes gefeiert werden. Damit ist aber nur ein Teil der Fläche bebaut, es bestehen noch Expansionsmöglichkeiten in Richtung Autobahn.

„Wir werden uns aus Bielefeld komplett zurückziehen. Hier in Halle entsteht unsere Deutschland-Zentrale", sagt Peeters. Zunächst investiert das Unternehmen, das bundesweit einen Umsatz von 220 Millionen Euro und weltweit sogar zwei Milliarden Euro erzielt, 50 Millionen Euro in den vom Bielefelder Unternehmen Sudbrack errichteten Neubau.

Standort soll zum Drehkreuz werden

Für Peeters ist der Standort ideal, insbesondere aufgrund des direkten Autobahnanschlusses. „Unser Ziel ist es, in Deutschland bekannter zu werden", sagt Peeters. Mittelfristig plane er, Halle zum „Drehkreuz für die Benelux-Länder und Europa zu machen". In den Niederlanden kenne jeder BWL-Student das Unternehmen, in Deutschland sei man eher unbekannt. Schon früh hatte sich der Multi-Produkt-Spezialist, der sich auf mechanische Bauteile spezialisiert hat und in erster Linie Dichtungen und Schläuche produziert, nach einem Standort im Haller Ravenna-Park umgeschaut.

Das zwischenzeitlich leerstehende und ursprünglich für die Firma Hymmen vorgesehene Gebäude habe man auch im Auge gehabt, jedoch habe die Fläche nicht ausgereicht. „Hier in Halle wird es 11.000 Palettenplätze und 46.000 Plätze für Kleinteile geben", ergänzt Pressesprecherin Britta Kurtz.

300 Mitarbeiter sind mittelfristig das Ziel

Ziel sei es, die Kunden stets am nächsten Tag mit dem gewünschten Produkt beliefern zu können. Die Zahl der Mitarbeiter werde zunächst 200 betragen, man wolle jedoch mittelfristig in Halle 300 Menschen beschäftigen. „Insgesamt wollen wir aber noch weiter wachsen", sagt der 35-jährige Peeters, der seit zwölf Jahren im Unternehmen arbeitet.

Mittlerweile lebt der gebürtige Niederländer seit vier Jahren in Bielefeld. Er freue sich besonders darauf, dass bald wieder alle Unternehmensbereiche unter einem Dach sind. „Ich vermisse es in Bielefeld, dass ich von meinem Büro mal nicht eben durch die Produktion gehen kann."

Die nächste Baustelle könnte schon bald in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen. Auf dem Eckgrundstück Kreisheide/Ravenna-Park soll bald der Spatenstich für den Neubau von Uyar Gastrotechnik erfolgen. Damit ist jetzt nur noch die 4,8 Hektar große Fläche zwischen Gerry Weber und A 33-Kreisverkehr verfügbar. Aber auch dafür gebe es, so Bauamtsleiter Jürgen Keil, schon Interessenten.