„Da haben wir riesiges Glück gehabt“ - in Borgholzhausen gerät ein E-Bike-Akku in Brand

Borgholzhausen. &bdquo;Das hat geknallt, als ob jemand schnell die Jalousien runterlässt“, versucht Mateusz Dabrowski zu beschreiben, was er unlängst erlebt hat. &bdquo;Ich hatte noch geduscht“, erzählt er, wie er durch das zur Auffahrt hin gelegene Fenster die Geräusche überhaupt gehört hatte. Als die Geräusche nicht nachließen, ging er von seiner Wohnung im ersten Stock des Hauses in der Siedlung Osterfeld nach draußen. &bdquo;Die Jalousien hatten sich gar nicht bewegt“, stellte er dort fest. Dafür vernahm er nun Geräusche in der Garage. Und fragte sich zunächst, ob da wohl jemand drin wäre. &bdquo;Als ich das Garagentor geöffnet habe, war alles schon hell in Brand“, berichtet der 32-jährige zweifache Vater. Wasser zum Löschen des brennenden Akkus habe er geholt, den Stecker des Ladegerätes gezogen, sein E-Bike rasch aus der Garage ins Freie befördert – und gelöscht. &bdquo;Da war schon eine Wolke – wie ein Nebel“, hat er noch gut in Erinnerung. &bdquo;Wir haben das erst gut eine ganze Weile später mitbekommen“, erzählt Vermieter Diedrich van Rüschen. &bdquo;Das hatte genauso geknallt wie Silvester die Böller“, beschreibt er die Situation. Die Aufregung seiner Mieter, das durchs Treppenhaus gehen zu später Stunde – da wagte auch der 78-Jährige einen Blick. Sechs Personen in Borgholzhausen hätten durch den Brand wohnungslos sein können &bdquo;Als ich dazukam, war der Brand schon vorbei“, berichtet van Rüschen. Durch das Löschen habe es wohl einen Kurzschluss in der Stromleitung gegeben. &bdquo;Dadurch haben wir es überhaupt mitbekommen.“ Hätte es einen größeren Brand gegeben und wäre der womöglich noch auf das Haus übergesprungen – &bdquo;dann wären jetzt vielleicht sechs Personen wohnungslos“, vermutet der Vermieter. &bdquo;Wir können nur dankbar sein, dass alles so glimpflich abgelaufen ist“, findet Diedrich van Rüschen. &bdquo;Der Akku hatte rund eine Stunde geladen. Dann ist wohl eines der Batterie-Module heiß geworden und entflammt“, vermutet van Rüschen. Das E-Bike, ein Motorrad und das Auto der van Rüschens standen zu dem Zeitpunkt in der Garage. Deren Decke ist mit Holz vertäfelt. &bdquo;Vom Sattel bis zur Holzdecke ist es nur eine geringe Entfernung, das hätte nicht mehr lange gedauert“, sagt er. Guter Tipp: Lithium-Ionen-Akkus nicht alleine laden lassen &bdquo;Meine Ehefrau war immer schon skeptisch“, ergänzt van Rüschen. &bdquo;Sie weist immer wieder darauf hin, dass man die Akkus nur unter Aufsicht laden soll.“ Es ist ein Rat, den auch Borgholzhausens Feuerwehrchef Alexander Schlüter so unterschreiben würde. &bdquo;Man sollte Akkus generell nur unter Aufsicht laden“, bekräftigt auch er. &bdquo;Am besten auf einer feuerfesten Unterlage, etwa auf einer Metallplatte oder auf Stein.“ Vor rund zwei Jahren, im Juni 2023, waren 40 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Borgholzhausen zu einem Akkubrand an den Barenbergweg ausgerückt. Damals hatte eine Familie den Akku mit in die Wohnung genommen, um ihn aufzuladen. Doch beim Laden im Zimmer fing er Feuer. Borgholzhausener Feuerwehrchef: E-Bike-Akkus ein latentes Problem Nachdem der Akku ins Freie gebracht worden war, reichte eine Kübelspritze, um die Glutnester im Zimmer zu löschen. Rund eineinhalb Stunden dauerte damals der Einsatz. Die Wohnungsbesitzer wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftungen an die Helfer des Rettungsdienstes übergeben, die Wohnung wurde gelüftet. &bdquo;E-Bike-Akkus sind schon ein Problem“, grenzt Alexander Schlüter die energiegeladenen Powerblöcke von anderen Akkus ab. &bdquo;Dass die Akkus in der Sonne stehen oder großer Wärme ausgesetzt sind, tut ihnen ganz sicher nicht gut“, erläutert der Chef der Borgholzhausener Feuerwehr. &bdquo;In der Regel sieht man den Akkus auch nicht an, ob sie Schaden genommen haben.“ Auch Stürze können übrigens dafür sorgen, dass der Akku eines E-Bikes in mittlerer oder langer Frist nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. &bdquo;Man sollte einen Akku auch nicht in der Sonne laden“, empfiehlt Alexander Schlüter zudem. Besser sei es, schattige Bereiche auszuwählen. Ob von E-Bike-Akkus eine besondere Gefahr ausgeht? &bdquo;Ich würde nicht sagen, da ergibt sich ein grundsätzliches Problem. Das ist eher eine latente Gefahr“, so der Stadtbrandmeister. Der Akku ist offenbar von innen explodiert In der Garage im Osterfeld ist alles weitestgehend gut ausgegangen. &bdquo;Auf dem Auto ist eine ganz schöne Rußschicht“, hat Diedrich van Rüschen festgestellt. Aber das Auto selbst sei augenscheinlich unbeschädigt. &bdquo;Eine der Zellen ist offenbar quer durch die Garage und über das Auto, in die andere Ecke der Garage geflogen“, hat er festgestellt. &bdquo;Das Ladegerät und das Kabel sind nach wie vor heile“, ergänzt Mateusz Dabrowski. &bdquo;Der Akku ist von innen explodiert.“ Diedrich van Rüschen hat sich auch an das &bdquo;Haller Kreisblatt“ gewandt, um andere E-Bike-Besitzer zu sensibilisieren: &bdquo;Es wird immer als so normal hingenommen, dass da nichts passieren kann.“ &bdquo;Wenn die Akkus beschädigt sind, gibt es schon Risikofaktoren“, merkt Ehefrau Doris van Rüschen an. Zwar sei die Garage nicht mit dem Haus verbunden. &bdquo;Aber sie steht schon dicht am Haus. Das Dach hat einen Holzüberstand. Wenn es richtig gebrannt hätte, wäre das Haus mitentflammt“, ist sich Diedrich van Rüschen sicher. &bdquo;Mehr Glück als wir hatten, kann man nicht haben“, findet er. Für Mateusz Dabrowski und Ehefrau Monika bedeuten der Brand des Akkus und das zerstörte E-Bike hingegen, dass sie einige Wege jetzt vorübergehend öfter mal zu Fuß werden gehen müssen. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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