Weniger Baustelle, mehr Natur: Borgholzhausen hat sich im Sommer stark verändert

Borgholzhausen. Borgholzhausens Bürger werden sie nicht vermissen. Aber dennoch werden sie registriert haben, dass sie verschwunden sind: die tiefen Gräben zwischen dem Riesberg in Wichlinghausen und dem Klusebrink in Wellingholzhausen. Verschwunden ist auch ein Großteil der vielen Bagger und Lkw. Und vor allen Dingen: Verschwunden sind die in den Boden gelegten Schutzrohre für die Erdkabel. Nein, die hat niemand stibitzt. Sie sind auch nicht wirklich verschwunden, sie sind lediglich nicht mehr zu sehen. Der Grund: Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion ist über die Sommermonate Juni und Juli mit den Arbeiten an der neuen Stromtrasse in Borgholzhausen, einem Pilotprojekt für Erdkabel, gut vorangekommen. &bdquo;Wir sind sehr zufrieden“, bestätigt Pressesprecher Michael Weber: &bdquo;Wir liegen weiterhin ein Stück vor unserem Zeitplan.“ Geholfen hat dabei das im Vergleich zum Vorjahr beständige Wetter, das in 2025 ohne mehrere Starkregen-Ereignisse ausgekommen ist. Vor Ort in Borgholzhausen bedeutet dies, dass die Tiefbauarbeiten für den rund vier Kilometer langen Erdkabel-Abschnitt zwischen Riesberg und Klusebrink so gut wie erledigt sind. Die Schneise am Riesberg über den Teuto ist wieder mit Boden verfüllt und begrünt. Gleiches gilt für den weiteren Trassenverlauf vom Teutohang an der Heidbrede vorbei bis in die Stadt – und von dort über den Hengberg bis zum Klusebrink nach Wellingholzhausen. Wo sich vor Wochen noch kilometerlange Rohre durch den Boden schlängelten, ähnlich einer Autobahntrasse, und das Landschaftsbild prägten, hat die Natur nun ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurück. Inbetriebnahme der Stromtrasse in Borgholzhausen für 2028 geplant Mit dem Verfüllen, Begrünen und Bepflanzen beginnt an diesen Stellen jetzt die sogenannte Rekultivierungsphase. Diese dauert etwa zwei bis drei Jahre. In diesem Zeitraum soll sich die Natur um die verlegten unterirdischen Erdkabel wieder erholt haben. Erst anschließend werden die Abschnitte an die Eigentümer zurückgegeben. Sowohl am Riesberg als auch am Klusebrink entstehen aktuell die beiden Kabelübergabestationen (KÜS). In Wichlinghausen werden künftig die Freileitungen, die aus Halle-Hesseln kommen, zwischen Spiekerhof und Teuto-Kamm unter die Erde gebracht. In Wellingholzhausen werden die Stromkabel nach gut vier Kilometern schließlich wieder aus der Erde geführt. Ab dem Klusebrink verläuft die Stromtrasse dann bis nach Niedersachsen als oberirdische Freileitung. Hinter der Landesgrenze sind die weiteren Teilabschnitte bis Wehrendorf im Landkreis Osnabrück unterdessen ebenfalls planfestgestellt. Die beiden noch anhängigen Klagen hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abgeschmettert – ähnlich wie zu Jahresbeginn die Klagen aus Borgholzhausen, eingebracht von Graf Georg von Kerssenbrock und seinen Mitstreitern. &bdquo;Auch hier wird mittlerweile gearbeitet und gebaut“, sagt Amprion-Pressesprecher Michael Weber. Demnach steht einer Gesamtinbetriebnahme des Abschnitts im Jahr 2028 momentan nichts im Weg. Erdkabel sollen im Herbst 2025 verlegt werden Auf Borgholzhausener Gebiet sollen bis zum Herbst die Kabelübergabestationen fertiggestellt sein. Am Riesberg wurde die Zuwegung vom Wichlinghauser Weg realisiert, am Klusebrink stehen bereits erste Fundamente sowie große Metallgestänge für den Anschluss an die Freileitungsmasten. Die Landesstraße L785 am Ortsausgang Borgholzhausen vor der Kreuzung Bielefelder Straße, Ecke Meller Straße, wurde bereits vor rund zwei Wochen wieder freigegeben. Zum vierten Quartal des Jahres ist der sogenannte &bdquo;Kabelzug“ geplant. Dann werden vom Basislager an der Bielefelder Straße die Erdkabel in Richtung Klusebrink und Riesberg in die Erde eingezogen. Der Seilzug für die oberirdischen Freileitungen ist für Anfang 2026 vorgesehen. Spätestens für diese beiden Aktionen wird es wieder ein vermehrtes Aufkommen von Baggern und Schwerlasttransportern im Ort geben. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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