Neues Video und neue Fotos von der Amprion-Stromtrasse in Borgholzhausen

Borgholzhausen. Pünktlich zum exklusiven Pressegespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ verdrängt die Sonne die letzten Wolken. Und ebenso pünktlich sind an diesem Tag die Arbeiten an dem Freileitungsmast abgeschlossen worden, der hoch oben auf dem Hengeberg steht. Eingerahmt von dem Sonnenlicht könnte man fast meinen, hier ist etwas sehr gut inszeniert worden. &bdquo;Von Niedersachsen aus gesehen ist der Mast auf dem Heng-Berg der letzte, bevor es zur Kabelübergabestation geht. Von dort werden die Stromkabel dann unterirdisch in Richtung Stadt geführt“, berichtet Tim Cofalka, Leiter des Bauvorhabens bei der verantwortlichen Firma Amprion. Es geht voran mit den Bauarbeiten zur neuen Stromtrasse in Borgholzhausen. Vor gut fünf Monaten hat Amprion mit den Maßnahmen zur neuen 380-kV-Leitung begonnen. Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Baufortschritt Im April 2024 war Amprion mit den Arbeiten in Borgholzhausen gestartet. Mitte September 2024 sagt Tim Cofalka: &bdquo;Mit den Freileitungen sind wir im Plan. Alle elf Masten werden bis zum Jahresende stehen. Mit den Erdkabeln sind wir sogar etwas schneller als prognostiziert. Eventuell werden wir am Riesberg noch in diesem Jahr fertig.“ Ganz genau lasse sich das jedoch nicht vorhersagen, weil das Wetter mitspielen müsse. Frost, so Cofalka, sei nicht unbedingt ein Problem, aber lange anhaltender und sehr viel Regen schon. Anfang 2025 soll dann mit der Beseilung der Masten begonnen werden. In Zuge dessen werden auch die beiden Kabelübergabestationen fertiggestellt - eine oberhalb des Spiekerhofes am Wichlinghauser Weg, die andere an der Wellingholzhauser Straße in der Nähe der Anhöhe Klusebrink. Dazwischen liegen auf einer Strecke von gut vier Kilometern Erdkabel. Ende 2024 oder Anfang 2025 wird es an der Bielefelder Straße für den Straßenverkehr bedeutsame Veränderungen geben. Weil die Erdkabel die Straße am Ortsausgang in Richtung Werther queren müssen, wird die Bielefelder Straße in einem Bogen verlegt, und der Violenbach bekommt an dieser Stelle einen vorübergehenden Bypass. Bauweise Nach den bisherigen Erkenntnissen sieht sich Tim Cofalka in seinen Planungen bestätigt: &bdquo;Es ist alles genauso gekommen, wie wir es im Vorfeld angenommen haben.“ Die Bodenverhältnisse seien bei den Grabungsarbeiten in der Art und Weise vorgefunden worden, &bdquo;wie wir sie in dem vorab erstellten Bodenschutzkonzept ausgearbeitet hatten“, so der Vorhabenleiter weiter. Einer alternativen, geschlossenen Kabelverlegung durch ein spezielles Bohrverfahren, wie es von der Piumer Bürgerinitiative im Vorfeld vehement gefordert wurde, erteilt Tim Cofalka auch jetzt erneut eine Absage: &bdquo;Das Risiko wäre zu groß gewesen. Der Boden ist zu klüftig.“ Starkregen Insbesondere die Landwirte - allen voran Georg Graf von Kerssenbrock - hatten sich im Laufe der Bauarbeiten und nach den Starkregen-Ereignissen Ende Juli große Sorgen um ihre Böden gemacht. Sie beklagten unzureichende Bodenschutzmaßnahmen - besonders vor Erosionen. Zum Thema: Reiterhof in Not: Amprion-Baustelle bedroht Kleinod in Borgholzhausen In diesem Zusammenhang gab es auf Einladung der Bezirksregierung am 9. September im Borgholzhausener Rathaus einen Erörterungstermin mit Vertretern von Amprion. Laut Protokoll des Termins, das dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ vorliegt, beklagte ein Landwirt, dass die Schutzmaßnahmen vor Erosion erst nach den ersten Überschwemmungen, also viel zu spät, ergriffen worden seien. Bei vier Regenfällen habe es vier Überschwemmungen gegeben. Eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer zeigte sich verwundert, dass angesichts der örtlichen Verhältnisse in Borgholzhausen keine besonderen Erosionsmaßnahmen erforderlich sein sollen. Sie betonte, dass das Wissen der Landwirte bereits im Vorfeld besser hätte abgefragt werden müssen. Extremregen mit bis zu 70 Millimeter Niederschlag Amprion entgegnet dem, dass &bdquo;wir eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen haben, um Erosionen vorzubeugen“, so Tim Cofalka. Beim Besuch des Riesberges gemeinsam mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ weist er unter anderem auf eine Schotterkante sowie auf Strohballen hin. Außerdem informiert er, dass die ausgehobenen Bodenmieten, die links und rechts der Trasse aufgehäuft wurden, größtenteils sofort bepflanzt wurden, damit sie vom Regen nicht abgetragen werden können. Dies habe über den regenreichen Sommer auch gut funktioniert. Lediglich bei den Extremwetter-Ereignissen von 30 bis 70 Millimeter Niederschlag sei es zu &bdquo;leichteren Aufräumarbeiten“ (Cofalka) gekommen. Wohlwissend, dass es auch ohne Bautätigkeiten an den Tagen höchstwahrscheinlich zu Bodenerosionen gekommen wäre, räumt Cofalka ein, dass &bdquo;wir an der ein oder anderen Stelle nachgebessert haben und unser Bodenschutzkonzept permanent fortschreiben“. Deshalb bezeichnet er eine Baustelle &bdquo;immer als dynamischen Prozess“. Bodeneinbau nach Kabelverlegung Die Landwirte treibt neben dem Thema &bdquo;Starkregen und Erosion“ auch der Umstand um, welcher Boden nun genau nach der Verlegung der Erdkabel wieder verfüllt wird. Sie haben Befürchtungen, dass der neue Boden nicht gerade umweltverträglich ist, weil er einer Art &bdquo;Magerbeton“ ähnele und dementsprechend auch später zu Erosionen bei Starkregen-Ereignissen beitragen könnte. Amprion wiegelt ab. Der vorhandene Boden sei zum Wiedereinbau laut einem Sachverständigen ungeeignet gewesen. Der neue, verwendete Boden sei allerdings keineswegs &bdquo;Magerbeton“, sondern eine Art &bdquo;Flüssigboden“. Der sei fluffig, man könne ihn mit der Hand zerdrücken und problemlos mit dem Spaten ausheben. Zum Thema: Stromtrasse in Borgholzhausen: Graf riskiert 50.000 Euro Zwangsgeld &bdquo;Wir mussten dabei auf zweierlei achten“, erläutert Tim Cofalka: &bdquo;Bei der Verlegung musste der neue Boden im Hang Stabilität gewährleisten, zudem darf er künftig die Fließrichtung des Regen- und Grundwassers nicht verändern. Aus diesem Grund arbeiten wir sehr eng mit einem Geologen zusammen.“ Schließlich solle am Ende der Baumaßnahme der Boden nach Art und Güte genauso wiederhergestellt werden, wie er vorher war. Kommunikation Der Erörterungstermin mit den Landwirten am vorvergangenen Montag war lediglich einer von vielen, die Amprion im Zuge der Baumaßnahme in Borgholzhausen durchgeführt hat. &bdquo;Wir haben stets ein offenes Ohr für die Belange der Anwohner“, sagt Michael Weber, Pressesprecher bei Amprion. Insbesondere die bauausführenden Firmen würden einen sehr engen Austausch mit den betroffenen Anwohnern pflegen. &bdquo;Den Anwohnern sind sämtliche Kontaktpersonen und Handynummern bekannt“, betont Michael Weber: &bdquo;Außerdem erhalten sie stets eine Woche im Voraus Informationen darüber, was in den kommenden Tagen auf der Baustelle geschehen wird.“ Ferner sind sämtliche Ansprechpartner an den zentralen Sammelpunkten an der Bielefelder Straße und am Wichlinghauser Weg öffentlich für jeden einsehbar.

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