Geburtsstation: Schlechte Nachrichten für Schwangere aus Borgholzhausen

Melle/Borgholzhausen. Keine guten Nachrichten für die Gesundheitsversorgung in der Region. Die Geburtsstation im niedersächsischen Melle wird Ende Juli 2024 geschlossen. Das teilte der Betreiber, die Niels-Stensen-Kliniken, in einer Pressemitteilung mit. Auch viele Eltern aus Borgholzhausen bringen ihren Nachwuchs in der niedersächsischen Nachbargemeinde zur Welt. In 2023 wurden dort allein zehn Piumer Kinder geboren. &bdquo;Mit großem Bedauern müssen wir mitteilen, dass wir die Geburtshilfe und Gynäkologie in Melle und die Geburtshilfe am Harderberg aufgrund des Fachkräftemangels im ärztlichen Bereich nicht aufrechterhalten können“, sagt Christina Jaax, seit Februar Geschäftsführerin der Niels-Stensen-Kliniken in der Mitteilung. Trotz intensiver, jahrelanger Bemühungen fänden sich keine Fachärztinnen oder Fachärzte. Gleichwohl haben werdende Mütter sowie Neugeborene einen Anspruch auf eine optimale Versorgung. Dafür sind stabile und verlässliche Strukturen zwingend notwendig. Diese konnten seit Monaten nur durch allergrößte Belastung der Mitarbeitenden gewährleistet werden. Betreiber schließt Kündigungen nicht aus Die Leistungen der beiden Kliniken werden daher ins Perinatalzentrum des Marienhospitals Osnabrück verlagert. Dort sind für alle werdenden Eltern und Neugeborenen ausreichend Kapazitäten vorhanden. &bdquo;Für viele Mitarbeitende wird sich mit der Umsetzung der Medizinstrategie in den nächsten Monaten ihr Arbeitsumfeld, ihr Arbeitsort und die Teamzusammenstellung stark verändern“, ergänzt Bernd Runde, der in der Geschäftsführung für Personalthemen verantwortlich zeichnet. &bdquo;Gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung werden wir im Rahmen eines Sozialplans die wirtschaftlichen Folgen weitgehend abmildern. Gleichzeitig können wir zum jetzigen Zeitpunkt betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen.“ &bdquo;Wir sind davon überzeugt, dass es sich dennoch lohnt, diesen Weg zu gehen. Denn durch die strukturelle Neuaufstellung stärken wir langfristig die Qualität der Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region Osnabrück und können Arbeitsplätze erhalten“, betont Christina Jaax. Statt Geburtshilfe wird die Geriatrie gestärkt Die Niels-Stensen-Kliniken verfolgen eine Medizinstrategie bis 2028, die jüngst vorgestellt wurde. Die Konzernleitung gibt wirtschaftliche Gründe an. &bdquo;Wie nahezu alle Krankenhäuser in Deutschland haben auch wir aktuell große Herausforderungen zu bewältigen“, erläutert Christina Jaax und verweist damit auf bundesweit schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Krankenhäuser. So werden am Franziskus-Hospital Harderberg der onkologische und orthopädische Schwerpunkt sowie die Lungenmedizin ausgebaut und am Klinikum Melle wird das geriatrische Zentrum mit der Palliativmedizin gestärkt. Weiterhin wird beim Marienhospital Osnabrück (MHO) das Neurozentrum mit den Angeboten des kardiovaskulären Zentrums und des Traumazentrums am MHO-Standort an der Bischofsstraße zusammengeführt. Der MHO-Standort Natruper Holz wird früher als geplant größtenteils an die Bischofsstraße verlagert. Das Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln wird zum August 2025 geschlossen. Die stationären medizinischen Leistungen beider Standorte werden an den MHO-Standort Bischofsstraße in Osnabrück, an das Christliche Klinikum Melle und an das Franziskus-Hospital Harderberg verlagert.

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