IM VIDEO: Zäune an der A33 werden für panische Rehe zur gefährlichen Falle

Borgholzhausen. Vor wenigen Tagen an der Autobahngrünbrücke Eschweg/Stockkämper Straße in Borgholzhausen: Ein weibliches Reh sucht schon seit längerer Zeit einen Weg aus der Umzäunung auf der A33-Wildbrücke. Mit oder ohne Anlauf gelingt es dem Tier zunächst nicht, den Schutzzaun zu überwinden. Als sich ein Helfer nähert, nimmt die Ricke einen kräftigen Anlauf, bleibt zunächst in den groben Maschen des Schafsdraht hängen, setzt nach und kam das Hindernis endlich in Richtung Freiheit überwinden. Der Vorgang ist im Video festgehalten. Die Vorrichtung soll noch mindestens diese Vegetationsperiode zum Schutz der Pflanzen bleiben, sagt die Autobahn GmbH. Jochen Stute, Vorsitzender des A33-Flurbereinigungsverfahren und damit Vertreter der Grundstücksbesitzer und auch der Jagdgenossenschaft, hat eine ganz andere Position: Er hält die Umzäunung für ein Rehgefängnis, das schon etliche Tieren das Leben gekostet habe. Stute möchte, dass die Zäune umgehend abgebaut werden. Experte: Rehgehörn wirkt im Zaun der Autobahnbrücke wie ein Widerhaken Die gegen Verbiss der Bepflanzung durch das Rehwild geschaffenen großmaschigen Schafszäune auf beiden Brückenseiten ließen nur einen schmalen Korridor für das Wild übrig, sagt Stute. &bdquo;Werden die Rehe beim Überqueren gestört und geraten in Panik, dann drängen sie gegen den Zaun, hängen sich auf und versuchen unter dem Draht durchzutauchen", erläutert er. Die Tiere landeten dann im abgegatterten Grünbereich. &bdquo;Rehböcke, die einmal ihren Kopf durch den Draht gesteckt haben, können sich nicht mehr befreien, da ihr Gehörn als Widerhaken wirkt. Für sie ist das tödlich", sagt Stute weiter. Bis zum März des vergangenen Jahres kümmerten sich Anlieger immer wieder zeitnah um eingeschlossene Rehe. Das wurde ihnen bei einem Behördentermin von einem Vertreter der Autobahngesellschaft untersagt, weil es &bdquo;Nachstellen" und damit Wilderei sei, hieß es damals. Es kam zum Streit. Die Darstellung der &bdquo;Wilderei" wurde anschließend von der Pressestelle der Autobahngesellschaft in einer Stellungnahme korrigiert. Aus der Nachbarschaft mache sich niemand mehr auf den Weg zu den Rehen Kern des Gespräches im März 2023 sollte eigentlich sein, zukünftig zu verhindern, dass sich Rehe in den Schutzzäunen der Anpflanzungen auf den Grünbrücken erdrosseln. Der Autobahn GmbH waren damals nach eigenem Bekunden keine Fälle bekannt, in denen sich Rehe in dem Verbissschutzzaun auf der schmaleren Brücke im Gemeinschaftlichen Jagdbezirk Holtfeld verfangen hätten und gestorben seien. Vertreter der Jagdgenossenschaft hatten dagegen vorgebracht, dass besonders in den langen schmale Gängen der schmalen Brücken Rehe offenbar immer wieder scheuten und dann auf der Flucht in den Zäunen ums Leben kamen. Jedenfalls ist es heute offenbar so, dass sich niemand mehr aus der Nachbarschaft auf den Weg macht, um den Tieren direkt zu helfen. &bdquo;Die Leute rufen bei der Autobahngesellschaft an", sagt ein älterer Anlieger, selbst auch Jäger, der keinen Ärger haben möchte. Und das dauere eben. Autobahn GmbH sagt zu, Pfähle zu erneuern Pressesprecherin Reneé Trippler von der Autobahn GmbH sagte dem &bdquo;Haller Kreisblatt" auf Anfrage, schuld an dem oben genannten Zwischenfall seien abgefaulte Pfähle gewesen. Sie würden umgehend erneuert. Am Ende dieser Vegetationsperiode würden Experten den Aufwuchs kontrollieren und bei passender Entwicklung den Abbau des Zaunes in Gang setzen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Haller Kreisblatt (@haller_kreisblatt)

Meistgelesen

Anwohner aus Steinhagen schlagen Alarm: Kahlschlag an der A33 befürchtet

Ärger um Obstbäume an A33 in Steinhagen: Anwohner wittern Behörden-Irrsinn

Schweinepest in NRW: Knapp 80 Fälle und nur im Sperrgebiet

Sprengung an der A1-Liedbachtalbrücke am 15. Dezember

Zwei junge Diebinnen (14) verletzen einen Polizisten in Borgholzhausen Die Angestellten des Discounters Kik in Borgholzhausen bemerken, dass zwei Jugendliche sich sehr lange in einer Umkleide aufhalten. Als sie nach dem Rechten sehen, eskaliert die Situation.

Arbeitgeber hilft Borgholzhausener bei seinem Kampf zurück ins Leben Matthias Poltrock erinnert...