Borgholzhausen. Dass mit der Entscheidung für den Neubau auf dem städtischen Grundstück an der Sundernstraße ein sehr wahrscheinlich besserer, aber vor allem deutlich teurerer städtischer Bauhof errichtet wird, war allen Frauen und Männern im Rat der Stadt bewusst, als Ende September darüber abgestimmt wurde. Rund 700.000 Euro Mehrkosten waren für diesen Plan veranschlagt, doch das wird offensichtlich nicht reichen. Inzwischen kann man von einer Million Euro ausgehen – mindestens.
Nicht wenige hatten in der Debatte spekuliert, dass die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage die Kosten für den neuen Bauhof an der Sundernstraße ein wenig zu großzügig kalkuliert hatte, um ihrem favorisierten Standort weiteren Auftrieb zu verleihen. Doch offenbar ist das Gegenteil davon richtig. Denn der Bauantrag ist zwar noch gar nicht gestellt, da zeigen die Voruntersuchungen schon, dass die Schätzungen deutlich zu optimistisch waren. Der Grund ist der wenig tragfähige Boden an der Sundernstraße, wie eine Untersuchung jetzt ergab.
Bei der Sitzung des zuständigen Bauausschusses herrschte ziemliches Entsetzen über diese Botschaft aus dem Untergrund. Trotzdem will man den Ratsbeschluss nicht in Frage stellen, ist sich die Politik einig. Wie viel teurer es wird, müssen neue Berechnungen ergeben. Zwischen 150.000 und 300.000 Euro könnte sich der Mehrpreis einpendeln.
Über das Thema Heizen berät heute Abend der Umweltausschuss
Ein weiterer Grund für zu erwartende Kostensteigerungen ist noch schwieriger einzuschätzen. Die Entwicklung der Baupreise, das zeigen auch andere Ausschreibungen der Stadt, ist von zweistelligen Preissteigerungen gekennzeichnet. Die Ausschussmitglieder folgten dem Vorschlag der Verwaltung, in den Haushaltsplan einen Puffer in Höhe von 300.000 Euro einzuplanen, um gegen Überraschungen gefeit zu sein. Anfang des kommenden Jahres soll die Ausschreibung beginnen – und dann wird bald klar werden, mit welchem Tempo sich die Baupreisschraube gedreht hat.
Noch nicht abschließend geklärt ist auch die Frage der Heizung am neuen Standort. Reizvoll ist aus Umweltsicht die Nutzung von Holzhackschnitzeln in einer Anlage, mit der auch zwei weitere nahe gelegene städtische Gebäude mit versorgt werden können. Die Anlage im Feuerwehrgerätehaus ist nicht ganz so sanierungsbedürftig wie die im Übergangswohnheim, hat ihre besten Zeiten aber schon lange hinter sich.
Ein solcher Nahwärmeverbund verursacht allerdings Kosten. Am Mittwochabend ab 18 Uhr wird sich der Umweltausschuss mit dem Thema beschäftigen und eine Entscheidung herbeiführen.