Piumer gewinnt Bundespreis für sein Magnetlicht fürs Fahrrad

Der Borgholzhausener Dirk Strothmann gewinnt die Ecodesign-Auszeichnung in der Kategorie »Konzept«

Mit Urkunde und Blumenstrauß: Dirk Strothmann nimmt in Berlin von Bundesumweltministerin Svenja Schulze den Bundespreis Ecodesign für die Magnic Microlights entgegen. | © Kühnapfel Fotografie

Claus Meyer
28.11.2018 | 28.11.2018, 06:57

Berlin/Borgholzhausen. 17 zukunftsweisende Konzepte waren in dieser Kategorie eingereicht worden, vier am Ende nominiert. Strothmanns Magnic Microlights setzten sich gegen einen Elektrowerkzeugverleih, ein Rücknahmekonzept für Kleidung und den Vertrieb individualisierter Tischobjekte durch.

Bei der Siegerehrung im Bundesumweltministerium legte Dirk Strothmann erst den Blumenstrauß ab, um dann das Prinzip seines Fahrradlichts zu erklären. „Das ist vielleicht auch für Lehrer interessant, um Interesse für Physik und solche interessanten Phänomene zu wecken“, sagte Strothmann.

Dazu demonstrierte er, wie eine magnetische Kugel langsam an einem Aluminiumbalken herunterrollt. Obwohl der Balken selbst nicht magnetisch ist, erzeugt der Wirbelstrom, den der Magnet am Aluminium auslöst, ein Magnetfeld, das das Tempo des Magneten drosselt. Mit dem gleichen Prinzip wird der Generator an der Alufelge eines Fahrrads betrieben und lässt das Magnic Microlight kontaktlos leuchten. An allen Alufelgen. Einer Extrainstallation bedarf es nicht.

Für Ministerin Svenja Schulze ein „schönes Weihnachtsgeschenk“

Für Laudator Matthias Held hat die Kontaktlosigkeit einen positiven Nebeneffekt. Im hügeligen Stuttgart kommt der Professor für Dreidimensionale Grundlagen der Gestaltung besser die Wege hoch, wenn kein Dynamo das Rad bremst. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hatte auch noch eine gute Idee: „Schönes Weihnachtsgeschenk.“ Das ginge in diesem Jahr aber nur in Gutscheinform, denn das Crowd-funding für die anschließende Produktion läuft noch bis zum 21. Dezember.

Geht das Licht dann in Serie, könnte sich Dirk Strothmann 2019 in der Kategorie »Produkt« bewerben. Am frühen Dienstagmorgen waren er und Ehefrau Antje Strothmann aus Berlin zurück im heimischen Borgholzhausen. „Es war super toll“, zieht er ein begeistertes Fazit. An seinem Stand im Bundesumweltministerium sei das Interesse am Magnic Microlight nach der Preisverleihung so groß gewesen, dass es zwei Stunden gedauert habe, bis er sich etwas zu essen habe holen können.

Auch die Bundesumweltministerin kam vorbei, um sich das Konzept erklären zu lassen. „Frau Schulze war schon vor der Siegerehrung am Stand“, sagt Dirk Strothmann. Er selbst fand in Berlin auch Gefallen an anderen Projekten. „Spannend fand ich ein Backpapier, das auch zum Verpacken geeignet ist“, erzählt er von dem umweltfreundlichen Prinzip.

Rund 250 Bewerbungen gingen ein

Eingereicht hat der Borgholzhausener Erfinder sein eigenes Konzept im Sommer. Rund 250 weitere Bewerbungen gingen ein. Ein Expertengremium trifft beim Bundespreis Ecodesign eine Vorauswahl. Eine Expertenjury, in der Mitglieder beispielsweise aus Wissenschaft und Politik sitzen, vergibt am Ende den Preis. Neben der Kategorie »Konzept«, in der Dirk Strothmann gewann, gibt es die Sparten »Produkt«, »Service« und »Nachwuchs«.

Wer sich das Video von der Preisverleihung in Berlin anschauen möchte, kann dies auf der Facebook-Seite von Bundespreis Ecodesign tun. Dirk Strothmanns Auftritt ist bei Laufzeit 1:26:30 Stunden bis zirka 1:30:30 Stunden zu sehen.