Borgholzhausen.Viele gute Nachrichten gibt es derzeit für Dirk Strothmann. Der umtriebige Erfinder des »Magnic Microlights« für Fahrräder darf sich über die Nominierung für den Bundespreis »Ecodesign« freuen. Am Montag fährt der Borgholzhausener mit seiner Frau Antje nach Berlin zur Siegerehrung im Bundesumweltministerium. Wir werden über das Ergebnis berichten.
Allein die Nominierung ist für Strothmann aber „eine tolle Auszeichnung". „Es freut mich enorm, weil uns die Politik da helfen kann, was die Zulassung der Beleuchtung anbetrifft", erklärt der 49-jährige Diplommathematiker. Im Sonderausschuss Lichttechnik des Bundesverkehrsausschusses wurde bereits über die innovative Beleuchtung diskutiert.
„Als unsere Nominierung für diesen Preis bekanntwurde, hat das noch einen Schub gebracht", so der passionierte Radler und Läufer. Seine Beleuchtung ist in einem neuen Gesetzesentwurf aufgeführt, der noch vom Bundestag abgesegnet ist. „Jetzt haben wir die Nachricht erhalten, dass es im neuen Jahr die Zulassung geben wird."
Das erste Produkt ist mit 16.000 Verkäufen sehr erfolgreich
Mit dem Preis »Ecodesign« werden nachhaltige und herausragend gestaltetet Produkte, Dienstleistungen und Konzepte ausgezeichnet. „Die erste Version unseres Produktes war mit über 16.000 Verkäufen sehr erfolgreich", betont Dirk Strothmann. Allerdings sei die Gestaltung nicht bei allen Radfahrern auf Begeisterung gestoßen.
Puristen seien die Leuchten am Rad zu groß gewesen. Das neue Produkt ist deshalb so klein, dass es in die Bremsklötze einer Felgenbremse integriert werden kann. „Man muss nur den Bremsklotz erneuern und hat Licht am Rad", beschreibt der Erfinder das Konzept. Genau dieser Umstand hat dazu geführt, dass er jetzt mit seiner Frau zur Siegerehrung nach Berlin fährt.
„So eine Nominierung hilft dabei, dass wir von der Politik ernst genommen werden, auch wenn wir nur eine superkleine Firma sind", sagt der hauptberufliche Unternehmer. Die Ehrung wird live auf Facebook übertragen; auf der Seite des Bundesumweltministeriums. Ein Sieg könnte dem Projekt aus Borgholzhausen weiteren Schwung verleihen.
Das Produkt kommt sicher auf den Markt
Viel finanziellen Rückenwind gibt es derzeit bei der laufenden Kampagne im Crowdfunding auf Kickstarter, der weltgrößten Internetplattform dieser Art. Dort lässt sich Dirk Strothmann seine Leuchtenproduktion quasi im Vorabverkauf von seinen Kunden finanzieren und muss beim Start festlegen, ab welchem Betrag die Produktion laufen wird. „Das sind 70.000 Euro."
Dieser Betrag wurde bereits jetzt erreicht, obwohl die Kampagne noch bis Weihnachten läuft. Das neue Produkt kommt also ganz sicher auf den Markt. Das wird die etwa 800 Interessenten freuen, die bis jetzt schon auf Kickstarte geordert und gezahlt haben. „Es können noch deutlich mehr werden", ist Dirk Speckmann überzeugt. Bereits 2012 hatte er das erste Produkt mit einer solchen Kampagne finanziert.
„Unsere Beleuchtung ist gekapselt und sieht deshalb für viele Menschen so aus, als könnte sie nicht funktionieren", weiß der Tüftler. Tatsächlich funktionieren die Lampen an jedem Rad. „Das ist ein kontaktloser Dynamo mit integrierter Beleuchtung", so Speckmann. Bewege sich das Rad des Fahrrads, werde ein Wirbelstrom erzeugt, der den Generator antreibe.
Leuchten dienen auch als Bremslicht
Weil der Wirbelstrom ein Magnetfeld hat, kann auch eine ansonsten nicht magnetische Fahrradfelge aus Aluminium den Dynamo bewegen. Viel Physik, um die sich die Nutzer nicht kümmern müssen. Wichtig ist für sie nur, dass die Leuchten unter allen Umständen funktionieren und ein sehr helles Licht erzeugen.
Die roten Leuchten an der Hinterradbremse haben sogar eine Bremslichtfunktion. „Wird die Bremse betätigt, dann kommt der Dynamo näher an die Felge, erzeugt mehr Strom und die Lampe leuchtet heller", erläutert Dirk Strothmann. Das sorgt nicht nur bei nachfolgenden Autofahrern für einen Aha-Effekt.
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