Sprachrohr der Patienten: Haller Rentnerin kehrt zurück an Arbeitsplatz

Halle. Endlich in Rente, die Füße hochlegen, die Freizeit genießen und es sich gut gehen lassen. So denken wohl die meisten der Altersklasse Ü65, und viele Jüngere streben das Ziel mit Vorfreude an. &bdquo;Ich habe vor vier Jahren aufgehört und diese freie Zeit seitdem auch genossen“, sagt Maria Heckmann. Die Hallerin war seit Juli 1987 Mitarbeiterin am Klinikum Halle und vielen Menschen als jahrelange Pflegedienstleiterin bekannt. Nach vielen Jahren des unermüdlichen Einsatzes für das Klinikum verabschiedete sich Heckmann 2020 in den wohlverdienten Ruhestand. So weit, so gut, aber nach einiger Zeit kam Heckmann ins Grübeln. &bdquo;Ich habe mir gesagt, dass ruhig noch ein bisschen was anderes kommen kann“, erinnert sie sich. Als sie dann die Anfrage vom Haller Klinikum erhielt, ob sie den ehrenamtlichen Posten der Patientenfürsprecherin besetzen wolle, zögerte sie nur kurz. &bdquo;Ich probiere es einfach mal aus, das hier ist ja mein Krankenhaus“, sagt sie heute, vier Wochen nach ihrem Amtsantritt. &bdquo;Maria Heckmann ist hier im Haus sehr bekannt. Nun kehrt sie in einer Rolle zurück, die viele Patienten noch nicht kennen“, sagt Bernd Henkemeier, Kaufmännischer Direktor des Klinikums Bielefeld, zu dem auch der Standort Halle gehört. Heckmann ist nun Ansprechpartnerin für die Patientinnen und Patienten im Haus und kümmert sich um deren Belange. Ehrenamtlicher Einsatz für die Patienten &bdquo;Wir sind gesetzlich verpflichtet, Patientenfürsprecher zu benennen, und freuen uns ganz besonders, nun Maria Heckmann dafür gewonnen zu haben“, sagt Henkemeier bei der offiziellen Vorstellung der 68-Jährigen. Schließlich ist der Job nicht unbedingt heiß begehrt, denn all das geschieht auf ehrenamtlicher Basis und somit ohne Gehaltszahlung. &bdquo;Sinn und Zweck ist es, eine unabhängige Stelle einzurichten, um die Anliegen der Patienten aufzufangen“, sagt Henkemeier. Die Stelle sei dafür da, Beschwerden, aber auch Anregungen aufzunehmen und an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. &bdquo;Maria Heckmann hat hier schon vorher viel gemanagt.“ Man sei daher gezielt auf sie zugegangen und habe ihr das Jobangebot unterbreitet. Die Stelle der Patientenfürsprecherin biete vor allem viele Vorteile für die Patienten im Klinikum. &bdquo;Wir haben hier eine sehr familiäre Atmosphäre im Haus, von daher dürfte der Job nicht so arbeitsintensiv sein“, sagt Henkemeier. Die ersten Eindrücke Heckmanns bestätigen dies. &bdquo;In den ersten vier Wochen gab es keine Beschwerden, allerdings schon eine Anregung, die sie im Anschluss an das Pressegespräch direkt mit Bernd Henkemeier besprach. Im Notfall schnell vor Ort &bdquo;Wir erwarten wertvolle Impulse durch eine Patientenfürsprecherin“, sagt Henkemeier. Maria Heckmann hat zwar kein festes Büro im Klinikum, ist aber im Prinzip rund um die Uhr erreichbar. &bdquo;Man kann mir eine E-Mail schreiben oder mich anrufen. Auf jeder Station werden die Kontaktdaten auf den Infotafeln veröffentlicht“, sagt Heckmann. Zudem gibt es in dem Krankenhaus einen Briefkasten, in den man seine Mitteilungen an die Patientenfürsprecherin einwerfen kann. &bdquo;Ich wohne ja auch nicht weit entfernt vom Klinikum und kann notfalls schnell da sein“, sagt die 68-Jährige. Sie hat keine festen Arbeitszeiten, sondern wird auf Anforderung tätig. Neben ihrer neuen Rolle bleibt die Hallerin auch im Förderverein des Klinikums aktiv. &bdquo;Personell sind wir hier in Halle mit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut aufgestellt“, sagt Henkemeier. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien seit vielen Jahren hier tätig, es herrsche eine ganz besondere Betriebsatmosphäre. In drei Jahren feiert das Klinikum Halle sein 150-jähriges Bestehen. Damit ist es älter als das Stammhaus Bielefeld Mitte, das in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen gefeiert hat.

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