Neue Betrugsmasche „Cybertrading Fraud“: Was das ist und wie man sich schützen kann

Online-Geldanlagen wie in Kryptowährung werden auch seit dem Boom durch Bitcoin und Co. immer beliebter. Da wundert es wenig, dass auch Kriminelle den Trend für sich entdeckt haben und für ihre Machenschaften nutzen. Ermittler sprechen von &bdquo;Cybertrading Fraud“ – Anlagebetrug im Internet. Ein Millionär aus NRW hat durch diese Masche mehr als eine Million Euro verloren. Doch wie erkenne ich solche betrügerischen Angebote von Aktien, Kryptowährung oder Devisen? Wie das Landeskriminalamt (LKA) NRW mitteilt, können die Täter dabei an fast jedem Ort auf der Welt &bdquo;arbeiten“ – in den meisten Fällen agieren die Kriminellen tatsächlich aus dem Ausland – und ihre Spuren weitestgehend verschleiern. Bereits im vergangenen Jahr registrierten die Polizeibehörden in NRW einen starken Anstieg von Fällen mit Anlagebetrug im Internet. Auch in Ostwestfalen-Lippe beschäftigen sich die Ermittler mit solchen Fällen. Im Mittelpunkt stehen betrügerisch agierende Online-Trading-Plattformen, die ihre Leistungen aus dem Ausland über das Internet und soziale Medien bewerben. Wie die Bielefelder Polizeisprecherin Hella Christoph berichtet, seien die Fallzahlen von &bdquo;Cybertrading Fraud“ in Bielefeld auf einem konstanten Niveau und kommen stetig auf. Demnach sei es auch im August in Bielefeld zu einem Fall von Anlagebetrug gekommen. Über eine Fernsehdokumentation sei ein Bielefelder auf ein vermeintlich lukratives Anlagemodell einer ausländischen Bank aufmerksam geworden. Wenig später habe er Kontakt zu der Bank aufgenommen. Opfer aus Bielefeld mit geringen Auszahlungen gelockt Die Dame der vermeintlichen Bank habe ihm geraten, zunächst Geld auf ein Kryptokonto einzuzahlen. Als das erledigt war, habe er wenig später eine erste Auszahlung erhalten. Anschließend habe die Bankmitarbeiterin dem Mann ein äußerst lukratives Angebot für eine Geldanlage unterbreitet. Konkret habe sie dem Mann bei einer hohen Investition versprochen, dass sich das investierte Geld verdreifachen würde. Dafür habe er jedoch einen Kredit bei einer Bank aufnehmen müssen. Der Aufforderung sei er nachkommen und habe das Geld auf ein Schutzkonto überwiesen. Nach 28 Tagen, so die vermeintliche Bankmitarbeiterin, sollte der Gewinn in Höhe von mehreren 10.000 Euro auf seinem Konto eingehen. Nach der Überweisung habe ein vermeintlicher Polizeibeamter Kontakt zu dem Mann aufgenommen und mitgeteilt, er sei Opfer eines Betrugs geworden. Erneut nahm der Bielefelder Kontakt zu der falschen Bankberaterin auf. Sie bestätigte, dass es Probleme gebe, berichtet die Bielefelder Polizeisprecherin Hella Christoph weiter. Um den vollen Gewinn zu erhalten, müsse er nochmals Geld überweisen, was er wenig später tatsächlich getan habe. Den versprochenen Gewinn habe der Bielefelder nie erhalten. Betrüge dieser Art sind kein Einzelfall Wie das LKA erklärt, handele es sich dabei keinesfalls um Einzelfälle. Es gebe eine Vielzahl solcher Betrugsmaschen: 2024 wurden fast 2.900 sogenannte Auslandstaten, bei denen die Kriminellen im Ausland sitzen, und damit rund 900 mehr als 2023 erfasst. Der entstandene Schaden belief sich auf über 90 Millionen Euro – nach knapp 70 Millionen Euro im Vorjahr. Doch auch im Inland nahm diese besondere Form des Betrugs zu: Die Zahl der registrierten Fälle stieg hier von gut 300 auf fast 640, Schadenssumme: 14 Millionen Euro. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) rief die Bevölkerung dazu auf, sensibler zu sein. &bdquo;Vor allem, wenn es um unsere Daten und unser Geld geht“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Durch künstliche Intelligenz und digitalen Fortschritt seien viele Dinge im Internet möglich, die vor wenigen Jahren und Monaten noch undenkbar gewesen seien. &bdquo;Lieber noch mal gegenchecken, einmal länger überlegen, als vorschnell Geld zu überweisen, das wir nie mehr wiedersehen.“ Diese Tipps gibt die Polizei Vorsicht bei dem Versprechen hoher Gewinne: Oftmals versprechen die Kriminellen Gewinne, die kaum realistisch oder viel zu hoch sind, um Opfer zu locken. Recherchieren Sie gründlich, bevor Sie Geld investieren: Schon ein Blick in gängige Suchmaschinen kann Ihnen einen Einblick geben, ob das Unternehmen seriös ist – oder ob es überhaupt existiert. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bietet auf ihrer Website Informationen zu unseriösen Anbietern. Über gängige Betrugsmaschen auf dem Finanzmarkt informiert die Bundesanstalt auch in einem Podcast.

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