Banken in OWL setzen neue EU-Regel um – das müssen Verbraucher bei Überweisungen jetzt beachten

Frankfurt/Main/Bielefeld. Eine neue EU-Regelung soll für mehr Sicherheit und Schutz vor Betrügereien bei Geldüberweisungen sorgen. Seit dem 9. Oktober verpflichtet sie Bankinstitute dazu, bei jeder Überweisung die Übereinstimmung von Name und IBAN des Zahlungsempfängers zu prüfen. Auch für Verbraucherinnen und Verbrauchern in OWL hat die Regelung Folgen. Wie sollen sekundenschnelle Überweisungen sicherer werden? Mit der neuen EU-Regelung wird die Echtzeitüberweisung, die schon seit Beginn des Jahres nicht teurer sein darf als eine herkömmliche Überweisung, zur Pflicht für Banken, wenn Kunden diese Option wünschen. Hinzu kommt, dass Banken bei Überweisungen im Euroraum vor der Freigabe prüfen müssen, ob der Name des Zahlungsempfängers und die eingegebene internationale Bankkontonummer IBAN mit den Daten des Zielkontos übereinstimmen. Sollte dem nicht so sein, bekommt der Kunde einen Hinweis. Ergibt sich dadurch ein Mehraufwand für den Verbraucher? Wenn eine Überweisung in Auftrag gegeben wurde, bauen die Bank-Systeme des Zahlenden und des Empfängers in sekundenschnelle eine Verbindung zueinander auf, um die Daten abzugleichen. &bdquo;Passen Name und IBAN nicht zusammen, ploppt eine Meldung auf, die der Kunde entweder ignorieren kann, oder zum Anlass nimmt, seine Eingaben noch einmal zu prüfen“, erklärt Christoph Kaleschke, Sprecher der Sparkasse Bielefeld. Damit muss der Verbraucher im Zweifel einen Schritt mehr zur Überweisung machen. Mehrkosten in Form von zusätzlichen Gebühren oder Entgelte fallen durch die Überprüfung jedoch nicht an. Wieso wurde die neue Regel eingeführt? Bisher hatte ein Fehler bei der Eingabe der IBAN zufolge, dass die Überweisung im besten Fall, wenn die IBAN nicht vergeben ist, storniert wurde. Doch wenn die irrtümlich eingegebene IBAN existiert, wurde der fehlerhafte Auftrag ausgeführt und das Geld landete auf einem anderen Konto als gewünscht. Auch betrügerische Machenschaften gehören zur Realität. Bisher mussten Zahler den Daten vertrauen, die ihn per Rechnung oder Mail erreichen. Eine Möglichkeit, zu überprüfen, ob die Daten &bdquo;sauber“ sind, gab es nicht. Was passiert, wenn die Daten nicht übereinstimmen? Stimmen Name und IBAN des Empfängers in der Überweisung nicht überein, wird der Verbraucher darauf aufmerksam gemacht. Er hat dann die Möglichkeit, die Eingaben noch einmal zu prüfen oder sie dennoch auszuführen. &bdquo;Am Ende bleibt die Entscheidungsmacht beim Kunden, wenn er die Überweisung trotzdem ausführen will, passiert das auf Grundlage der IBAN“, sagt Kaleschke. &bdquo;Wird eine Überweisung bei Nichtübereinstimmung der Empfängerüberprüfung ohne Korrektur ausgeführt, kann dies dazu führen, dass das Geld auf ein Konto überwiesen wird, dessen Inhaber nicht der vom Auftraggeber angegebene Empfänger ist“, sagt Jan Kleinheinrich, Sprecher der Volksbank in Ostwestfalen. In diesem Fall hafte die Bank nicht für die Folgen der fehlenden Übereinstimmung und es bestehe kein Anspruch auf Rückerstattung. Besser wäre es, wenn Verbraucher im Zweifel noch einmal Kontakt mit dem Empfänger aufnimmt. Was passiert, wenn ich mich bei der Überweisung vertippe? Wenn die Eingaben nur einen Tippfehler oder eine minimale Abweichung beinhaltet, mache das System dann Vorschläge, welcher Empfänger gemeint sein könnte“, sagt Kaleschke. Ähnlich sei der Ablauf bei der Verbundvolksbank OWL: &bdquo; Bei geringfügigen Abweichungen werden alternative Empfängernamen angezeigt, die der Kunde dann prüfen und bestätigen kann. Das heißt, dass auch eine gewisse Toleranz in der Prüfung gegeben ist, bevor sie negativ ausfällt“, sagt der Sprecher Thorsten Heggen. Bei der Sparkasse seien Firmenkunden im Vorfeld dazu aufgefordert worden, berechtigte sogenannte &bdquo;Alias“-Namen mitzuteilen, damit das System auch eine Übereinstimmung erkennt, wenn das Gewerbe beispielsweise einen anderen Namen hat als der Inhaber, erklärt Dennis Will, Sprecher der Sparkasse Gütersloh Rietberg Versmold. Wie hat die Einführung der neuen Regelung funktioniert? In den Geldinstituten in der Region habe die Einführung der zusätzlichen Überprüfung gut funktioniert. Kundinnen und Kunden seien frühzeitig über verschiedene Kanäle über die Neuerungen informiert worden. Zwar habe es vermehrt Anrufe zum Thema gegeben, doch zu einem überhöhten Aufkommen abgelehnter Überweisungen sei es am ersten Tag nach der Einführung der Neu-Regelung nicht gekommen. Dennoch monieren einige Verbraucher den entstandenen Mehraufwand. Mit Material der dpa.

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