
Düsseldorf. 62.119 Euro haben vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen im Schnitt im vergangenen Jahr verdient. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Landesamt IT.NRW jetzt veröffentlicht hat. Die Statistik macht deutlich, dass die Bruttojahresverdienste im bevölkerungsreichsten Bundesland weit auseinandergehen.
Die Spitzenverdiener
An der Spitze des Einkommen-Rankings stehen Beschäftigte aus dem Wirtschaftszweig Kokerei und Mineralölverarbeitung. Sie kamen im Jahr 2024 auf ein durchschnittliches Bruttogehalt von 105.975 Euro. Dahinter folgten Beschäftigte im Bereich Kohlenbergbau mit einem Bruttojahresgehalt von 97.576 Euro. Auch in den Bereichen der Finanzdienstleistungen und Energieversorgung wurden überdurchschnittlich hohe Verdienste verzeichnet.
Die Geringverdiener
Schlusslicht waren laut der Statistik von IT.NRW Beschäftigte in der Gastronomie mit einem Jahreseinkommen von durchschnittlich 36.732 Euro pro Jahr. Ebenfalls unterdurchschnittlich waren etwa die Verdienste in den Bereichen Landwirtschaft und Jagd mit einem Schnitt von 37.942 Euro und Beherbergung mit 39.635 Euro.
Pay-Gap bei Männern und Frauen
In allen Branchen ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt der Männer höher ausgefallen als das der Frauen. Besonders hoch war der Gender-Pay-Gap im vergangenen Jahr in den Branchen der wirtschaftlichen Dienstleistungen, wo Männer im Durchschnitt 66.641 Euro verdienten und Frauen 54.238 Euro. Ähnlich hoch war der Pay-Gap im Dienstleistungsbereich, wo Männer 66.371 Euro im Durchschnitt verdienten und Frauen 54.902 Euro.
Etwas geringer fiel der Gehaltsunterschied im Bereich der öffentlichen und privaten Dienstleistungen aus. Dort verdienten Männer ein durchschnittliches Bruttojahresgehalt von 65.726 Euro, das Einkommen der Frauen lag bei 55.465 Euro. Am geringsten fiel der Einkommensunterschied im produzierenden Gewerbe aus (Männer: 64.128 Euro; Frauen: 55.542 Euro).
Grafik: Durchschnittliche Einkommen in NRW
Produzierendes Gewerbe
Insgesamt vergleichsweise hoch waren die durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen im Bereich des produzierenden Gewerbes. 92.185 Euro verdienten Beschäftigte im Schnitt im Bereich der Energieversorgung und durchschnittlich 82.422 Euro im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden. Deutlich niedriger fielen die durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen im Baugewerbe (54.352 Euro) und in den Bereichen Wasserversorgung und Entsorgungen (56.197 Euro) aus.
Wirtschaftliche Dienstleistungen
Während der durchschnittliche Bruttojahresverdienst im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 89.238 Euro im vergangenen Jahr überdurchschnittlich hoch war und auch die Bereiche Information und Kommunikation (80.540 Euro) ebenso wie freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen mit einem Bruttojahreseinkommen von 78.152 Euro gut bezahlt wurden, war der durchschnittliche Verdienst im Gastgewerbe mit 37.501 Euro unterdurchschnittlich.
Öffentliche und persönliche Dienstleistungen
Das höchste Bruttojahreseinkommen in den Branchen der öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen hatten den Zahlen von IT.NRW zufolge im vergangenen Jahr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Erziehung und Unterricht (62.306 Euro). Damit lagen sie jedoch im Vergleich aller Branchen nur im Mittelfeld. Etwas niedriger war das Bruttojahresgehalt in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen (61.258 Euro) sowie in der öffentlichen Verwaltung, in der Verteidigung und in der Sozialversicherung (58.691).
Mit Material der dpa und epd.