Autonomes Fahren

Test am Paderborner Flughafen: „NeMo.bil“ soll Verkehr der Zukunft ändern

Die Initiative Neue Mobilität Paderborn hat auf dem Flughafengelände ihr neues NeMo.bil-Cab getestet. Im Sommer schon soll ein solches Fahrzeug autonom durch Paderborn fahren.

Marcus Zwick (v.l.), Christoph Rüther und Thomas Tröster in Paderborn. Auf dem Flughafengelände hat die Initiative Neue Mobilität Paderborn ein Nemo.bil-Cab getestet. | © Neue Mobilität Paderborn

14.04.2025 | 14.04.2025, 05:00

Büren. Die Initiative Neue Mobilität Paderborn (NeMo) und das von ihr initiierte Projekt NeMo.bil, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit mehr als 18 Millionen Euro gefördert wird, haben den nächsten Meilenstein erreicht. Im Kreise des Vorstands und der Mitglieder des NeMo e.V. sowie der Projektbeteiligten von NeMo.bil fanden jetzt die ersten manuellen Demonstrationsfahrten eines NeMo.bil-Cabs im nicht-öffentlichen Bereich am Flughafen Paderborn/Lippstadt statt. In der Zukunft sind auch automatisierte Fahrten in der Region Paderborn geplant.

Der NeMo e.V., dem mehr als 70 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen angehören, will nach eigenen Angaben die Mobilität ganzheitlich betrachten und ein nachhaltiges Mobilitäts-Ökosystem schaffen. Im ersten Schritt gehe es darum, im Rahmen des Projekts NeMo.bil das autonome Fahren auf die Straße zu bringen, teilt die Initiative mit. Mit umfangreichen Arbeiten in den Bereichen Entwicklung, Engineering, Zulassung und Test liege das Projekt voll im Zeitplan.

„Wir reden nicht nur, wir machen. Auf Basis von kleinen und leichten Fahrzeugen, die elektrisch angetrieben werden, erreichen wir ein deutschlandweit einzigartiges Level an Effizienz. NeMo.bil verfolgt einen neuen Ansatz: Wir holen die Menschen vor allem auch im ländlichen Raum direkt an der Haustür ab und geben damit neue Impulse für einen ressourcenschonenden und individuellen öffentlichen Nahverkehr, der Stadt und Land verbindet“, sagen die Vorstandsmitglieder Andreas Speith, Christoph Rüther, Michael Heinemann und Simone Probst.

NeMo.bil hat zwei automatisierte Fahrzeug-Typen

Im Rahmen des vom BMWK geförderten Projekts entwickeln die Beteiligten ein Mobilitätssystem für einen bedarfsgerechten Personen- und Gütertransport, den sie im Projektzeitraum bis zum 30. Juni 2026 auch prototypisch demonstrieren. Dazu verfolgt NeMo.bil einen Ansatz mit zwei automatisierten Fahrzeug-Typen: Schwärme kleinerer Fahrzeuge (Cabs) bedienen die ersten und letzten Meilen und vereinen sich auf längeren Strecken zu einem Konvoi, der von einem größeren Fahrzeug (Pro) gezogen wird.

Die ersten manuellen Demonstrationsfahrten am Flughafen bilden den Startpunkt für den Testfahrten-Zyklus. Im Sommer will NeMo.bil ein automatisiert fahrendes Cab vorstellen, das wenig später auch mit einem Sicherheitsfahrer im öffentlichen Raum unterwegs sein soll. „Die Ergebnisse bei den Zulassungsverfahren stimmen uns sehr zuversichtlich, dass wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen“, sagt NeMo.bil-Konsortialführer Marcus Zwick, Geschäftsführer der INYO Mobility GmbH.

Große Bedeutung hat in diesem Rahmen eine Förderung der Heinz Nixdorf Stiftung in Paderborn, die NeMo von Anfang an finanziell unterstützt und mit dem Projekt NeMo.Pilot ganz konkret die Umsetzung auf der Straße unterstützt. Für den weiteren Verlauf über die Jahresmitte 2026 hinaus arbeiten die Beteiligten bereits intensiv an mehreren Folgeprojekten für eine Umsetzung des Konzepts im öffentlichen Raum.