Zinsen sinken weiter: Haus jetzt kaufen – oder lieber warten?

Wer für den Hauskauf einen Kredit aufnimmt, kann das jetzt wieder zu günstigeren Konditionen tun: Die Zinsen für ein Darlehen geben weiter nach. Bei einer zehnjährigen Zinsbindung befinden sie sich laut Kreditvermittler Interhyp momentan auf einem Jahrestiefstwert von 3,25 Prozent. Ein Jahr zuvor stand noch eine Vier vor dem Komma. &bdquo;Kundinnen und Kunden mit Top-Bonitäten erhalten in Einzelfällen sogar Baufinanzierungen mit Zinsen unter 3 Prozent“, sagt Interhyp-Vertriebsvorständin Mirjam Mohr laut Mitteilung. Sie rechnet damit, dass sich die Zinsen auch weiterhin rund um das derzeitige Niveau bewegen. Der Immobilienexperte Thomas Beyerle sieht das ähnlich. &bdquo;Häuslebauer müssen sich bewusst machen, dass in den kommenden Monaten keine wesentliche Änderung in der Zinslandschaft zu erwarten ist – damit lässt sich folglich planen bei den Hypothekenzinsen“, sagte Beyerle dieser Redaktion. Nachfrage nimmt zu, Preise für Immobilien steigen Gleichzeitig tut sich aber auch etwas bei den Immobilienpreisen. Nachdem sie jahrelang nur nach oben geklettert waren, kam 2023 die Trendwende: Erstmals nach 13 Jahren gaben die Preise für Häuser und Wohnungen nach. Der Professor für Immobilienwirtschaft an der Hochschule Biberach sieht die Bodenbildung erreicht. Beyerle rechnet wie Mirjam Mohr mit steigenden Preisen. Die Nachfrage habe wieder zugenommen, sagt er. Das beobachtet auch Hendrik Richter, Geschäftsführer des Immobilienportals ohne-makler.net. Zwar sei der Markt für Wohnimmobilien weiter angespannt, sagt er. &bdquo;Aber wir sehen bei den Preisen, dass sich wieder etwas getan hat und dass sie leicht steigen“, so Richter. &bdquo;Anfang des Jahres war die Talsohle erreicht. Und mittlerweile ist sie durchschritten.“ Wie dynamisch die Lage am Immobilienmarkt ist, zeigen Daten des Statistischen Bundesamts. Zwar sanken im zweiten Quartal – also von April bis Juni 2024 – die Wohnimmobilienpreise im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,6 Prozent. Vergleicht man allerdings die Daten mit dem Vorquartal – also Januar bis März 2024 – gab es einen Anstieg um 1,3 Prozent. Laut den Wiesbadener Statistikern ist das der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit Mitte 2022. In den sieben größten deutschen Städten verteuerten sich Wohnungen um 1,6 Prozent und Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,3 Prozent. Trendwende auf dem Immobilienmarkt Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht die Trendwende beim Immobilienmarkt eingeläutet. Im Vergleich der beiden ersten Quartale beobachtet es ein Plus und bezieht sich dabei auf seinen Immobilienindex GREIX. Dazu passend berichten die Institute der deutschen Pfandbriefbanken von einem Anstieg bei der Vergabe von Immobilienkrediten: Mehr Leute trauen sich also wieder einen Hauskauf zu und wollen dafür einen Kredit aufnehmen. Ein sich stabilisierender Markt und gesunkene Zinsen: Wer vom Eigenheim träumt, dürfte derzeit womöglich nachrechnen, ob sich das gerade lohnt. Marcus Neuber von der Immobilienfinanzierungsplattform verweist darauf, dass es derzeit günstige Finanzierungen gebe wie lange nicht mehr. Neben dem Zinsumfeld schaue er sich die vermutete Preisentwicklung an – und auch da sieht er eher eine Stabilisierung und schon wieder leichte Anstiege. &bdquo;Diese Konstellation ergibt einen guten Zeitpunkt, um eine Immobilie zu kaufen“, sagt er. Expertin rät, mit dem Hauskauf nicht mehr zu lange zu warten Ähnlich sieht das Mirjam Mohr von Interhyp. &bdquo;Wer sich für einen Immobilienkauf interessiert, sollte jetzt tätig werden und nicht mehr zu lange warten.“ Während eine Hälfte der von Interhyp befragten Experten damit rechnet, dass sich die Zinsen langfristig zwischen 3 und 3,5 Prozent bewegen, hält die andere Hälfte der Experten steigende Zinsen mit bis zu 4 Prozent bis zum Jahresende für möglich. Am Donnerstag entscheiden die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) über weitere Senkungen des Leitzinses. Sofern die Zinskonditionen mit der eigenen persönlichen Planung übereinstimmen, sieht Thomas Beyerle eine gute Möglichkeit, in den kommenden Monaten zu kaufen – bevor die Nachfrage noch stärker anzieht. Allerdings betont er, dass der Blick stärker als bisher auf der Qualität der angebotenen Wohnung oder des Hauses liegen sollte. &bdquo;Zu den klassischen Faktoren, wie Lage, Anbindung, infrastrukturelles Umfeld gesellt sich mittlerweile der energetische Zustand wie beispielsweise die Energiequelle“, so der Experte. Generell gilt, dass potenzielle Interessierte die Angebote gut vergleichen sollten – und sich auch gut überlegen müssen, was sie finanziell stemmen können. Experten empfehlen, zwischen 10 und 30 Prozent der Investitionssumme als Eigenkapital mitzubringen. .responsive23-UddlzmiFWEFCHnYX-atlas-slideshow { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-UddlzmiFWEFCHnYX-atlas-slideshow { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-UddlzmiFWEFCHnYX-atlas-slideshow { padding-top: 142.86%; } }

Meistgelesen

Steigende Mieten locken Kapitalanleger in Immobilienmarkt

Interhyp: 90 Prozent der Kredite für Gebrauchtimmobilien

Immobilienpreise steigen erneut - «Boden gefunden»

Immobilienpreise steigen erstmals seit zwei Jahren

Porsche will nicht in den USA produzieren

Smart-TV bis E-Bike: Nutzer bekommen ab Freitag neue Rechte