Hamas-Angriff auf Israel 2023

Gedenken zum 7. Oktober in Berlin: Namen der Opfer verlesen

Menschen versammeln sich auf dem Bebelplatz zu einer Mahnwache zum 7. Oktober 2023. | © Britta Pedersen/dpa

07.10.2025 | 07.10.2025, 19:21

Zwei Jahre nach dem Überfall der islamistischen Terrorgruppe Hamas auf Israel ist in Berlin mit mehreren Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Massakers erinnert worden. Am Brandenburger Tor wurden am frühen Morgen die Namen der rund 1.200 Todesopfer verlesen.

Zudem wurden am Vormittag rund 1.100 Stühle in Gedenken an die Opfer aufgestellt. Einige Stühle sollen dabei ganze Familien symbolisieren. Abends sollen die Worte «Bring them home now» auf das Brandenburger Tor projiziert werden. Damit wird gefordert, die verbliebenen Geiseln freizulassen.

Bundesweit sind Gedenkveranstaltungen geplant. - © Sebastian Gollnow/dpa
Bundesweit sind Gedenkveranstaltungen geplant. (© Sebastian Gollnow/dpa)

Am Berliner Bebelplatz gab es eine Mahnwache gegen Antisemitismus. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sollte am Abend eine Ausstellung, die den Angriff auf das Nova-Musikfestival rekonstruiert, eröffnen. In ganz Deutschland wehten Flaggen zum 7. Oktober auf halbmast.

Gedenktag wird in Berlin von rund 1.500 Polizisten begleitet

Der Gedenktag wird in Berlin von rund 1.500 Polizisten begleitet, um Sicherheit zu garantieren und Störungen zu bekämpfen. Die Polizei begegne allen Veranstaltungen und Demonstrationen «mit der gebotenen Sensibilität und wird auf einen störungsfreien Ablauf achten», sagte eine Sprecherin. Wenn nötig, werde man konsequent eingreifen.

Demonstration verboten - Lautsprecherdurchsagen der Polizei

Mit den Stühlen soll an die Opfer erinnert werden. - © Lilli Förter/dpa
Mit den Stühlen soll an die Opfer erinnert werden. (© Lilli Förter/dpa)

Eine propalästinensische und antiisraelische Demonstration auf dem Alexanderplatz wurde von der Polizei kurzfristig verboten. Grund sei ein zu erwartender gewaltsamer Verlauf, sagte ein Sprecher. Im Internet hatte es Aufrufe mit gewaltverherrlichenden Sätzen zu dem Massaker der islamistischen Hamas an mehr als 1.200 Israelis gegeben.

Menschen erinnern am Brandenburger Tor an die Opfer des 7. Oktober. - © Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Menschen erinnern am Brandenburger Tor an die Opfer des 7. Oktober. (© Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) begrüßte die Entscheidung: «Berlin ist kein Ort, an dem Terror, Antisemitismus und bestialische Morde verherrlicht werden dürfen.»

Trotz des Verbots versammelten sich am Abend zahlreiche Demonstranten auf dem Platz. Die Polizei sprach von 50 bis 100 potenziellen Teilnehmern. Mit Lautsprecherdurchsagen wurden sie aufgefordert, sich zu zerstreuen. Polizisten sprachen die wartenden Menschen an. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vertreten, um vorbeugend jede Störung zu unterbinden.

Polizei stoppt Blockade von propalästinensischen Demonstranten

Vorgelesen wurden die Namen der Opfer des Terrorangriffs. - © Sebastian Gollnow/dpa
Vorgelesen wurden die Namen der Opfer des Terrorangriffs. (© Sebastian Gollnow/dpa)

Zuvor hatte die Polizei eine propalästinensische Demonstration mit verbotenen Parolen nach einer Blockade einer Kreuzung in Friedrichshain gestoppt. 17 Menschen wurden vorläufig festgenommen. Die Blockierer hatten Transparente hochgehalten. Auf einem der Banner stand nach einem Bericht der «B.Z.»: «Glory to the fighters» (deutsch: «Ehre den Kämpfern»).

Rund 1.100 Stühle wurden vor Wahrzeichen aufgestellt. - © Lilli Förter/dpa
Rund 1.100 Stühle wurden vor Wahrzeichen aufgestellt. (© Lilli Förter/dpa)

In der Nähe der Ausstellung zu dem überfallenen Festival in Israel am Tempelhofer Feld stellte die Polizei eine Drohne in der Flugverbotszone fest. Ein 47-jähriger Mann wurde vorübergehend festgenommen und die Drohne beschlagnahmt.

Schlimmstes Massaker in Israels Geschichte

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der palästinensischen Hamas mit anderen Islamisten das schlimmste Massaker in Israels Geschichte angerichtet. Etwa 1.200 Menschen wurden damals getötet, mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit einer Militäroffensive. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 67.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet, Kämpfer wie Zivilisten.

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