Verwüstung nach Sturm sichtbar

Dutzende Tote und Vermisste nach Taifun in Vietnam

Super-Taifun «Yagi» war der heftigste Sturm seit Jahrzehnten in Vietnam. | © ---/VNA/XinHua/dpa

10.09.2024 | 10.09.2024, 10:16

Heftige Regenfälle, Überschwemmungen, Erdrutsche gar ein Brückeneinsturz: Das Ausmaß der Zerstörung nach Super-Taifun «Yagi» wird in Vietnam inzwischen klarer. Die Zahl der Toten infolge des heftigsten Tropensturms seit Jahrzehnten ist in dem südostasiatischen Land auf mindestens 65 gestiegen. Außerdem gelten 39 Menschen als vermisst, wie örtlich Behörden am Dienstag mitteilten.

Unter den Vermissten sind laut Behörden auch acht Menschen, nach denen seit dem Einsturz einer vielbefahrenen Brücke nördlich der Hauptstadt Hanoi gesucht wird. Sie führte über den Roten Fluss, der sich im Zuge des Unwetters in einen reißenden Strom verwandelt hatte. Mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder waren örtlichen Medienberichten zufolge am Montagmorgen in die Tiefe gerissen worden.

Was war passiert?

Infolge des Taifuns wurden den Angaben zufolge etwa 46.000 Häuser zerstört. - © ---/VNA/XinHua/dpa
Infolge des Taifuns wurden den Angaben zufolge etwa 46.000 Häuser zerstört. (© ---/VNA/XinHua/dpa)

Der Super-Taifun «Yagi» hatte am Wochenende 15 Stunden in Vietnam gewütet, vor allem im Norden, nachdem er zuvor über Teile Chinas gefegt war. Die chinesische Wetterbehörde stufte den Sturm als den stärksten Herbsttaifun ein, der seit 1949 auf das chinesische Festland getroffen sei. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. In Vietnam sprach das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen vom stärksten Sturm seit 30 Jahren.

Die Zerstörung ist enorm

Nördlich von Hanoi stürzte eine vielbefahrene Brücke in den Roten Fluss, der sich wegen des Unwetters in einen reißenden Strom verwandelt hatte. - © Bui Van Lanh/VNA/AP/dpa
Nördlich von Hanoi stürzte eine vielbefahrene Brücke in den Roten Fluss, der sich wegen des Unwetters in einen reißenden Strom verwandelt hatte. (© Bui Van Lanh/VNA/AP/dpa)

Laut Katastrophenschutz wurden 46.000 Häuser im Norden des Landes zerstört, die Dächer zahlreicher Geschäfte, Wohnhäuser und Schulen weggeweht, Hunderttausende Bäume in mehreren Provinzen entwurzelt. Außerdem starben den Angaben zufolge etwa 700.000 Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Überdies gingen 85 Schiffe im aufgewühlten Meer unter. Nahezu 150.000 Hektar Reisfelder seien überschwemmt und fast 1.600 Fischgründe zerstört worden. Mehrere Flughäfen hatten am Wochenende zeitweise den Betrieb eingestellt.

Mindestens 65 Menschen starben allein in Vietnam. - © Nguyen Anh Tuan/VNA/AP/dpa
Mindestens 65 Menschen starben allein in Vietnam. (© Nguyen Anh Tuan/VNA/AP/dpa)

Bergungs- und Hilfsmaßnahmen dauern an. Der Rote Fluss, der durch Hanoi fließt, sei an mehreren Stellen über die Ufer getreten, weshalb Straßen gesperrt werden und rund 500 Familien am Dienstag ihre Häuser verlassen mussten. In vielen Gegenden in Nordvietnam fiel weiter Starkregen, weshalb Behörden vor Erdrutschen und Sturzfluten warnten.

Das Ausmaß der Zerstörung nach Supertaifun «Yagi» wird inzwischen klarer. - © VNA/XinHua/dpa
Das Ausmaß der Zerstörung nach Supertaifun «Yagi» wird inzwischen klarer. (© VNA/XinHua/dpa)

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

Hunderttausende Bäume wurden den Angaben zufolge entwurzelt. - © Yang Guanyu/Xinhua/AP/dpa
Hunderttausende Bäume wurden den Angaben zufolge entwurzelt. (© Yang Guanyu/Xinhua/AP/dpa)