Games-Kritik

„Planet Coaster 2“ im Test: Eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen

Und die nächste Fahrt geht rückwärts! Trotz glänzender Neuerungen bleiben Fragen offen. Wir erklären, wo das Spiel glänzt und wo es die Fans enttäuscht.

Der neue Teil der bekannten Freizeitpark-Simulator-Reihe "Planet Coaster" bei uns im Test. Konnte der neue Ableger uns überzeugen? | © Frontier Developments

23.01.2025 | 23.01.2025, 10:04

Freizeitparks haben uns seit jeher fasziniert. Wir erinnern uns gerne an unsere Kindheit mit unvergesslichen Besuchen und haben bis heute nichts von unserer Begeisterung für Achterbahnen, bunte Karussells und detailverliebte Themenwelten mit einer Mischung aus Adrenalin und ästhetischer Gestaltung verloren. Freizeitparks wie das “Phantasialand”, der “Heide-Park Soltau” oder der “Safari-Park” in Schloß Holte-Stukenbrock sind für viele Menschen in Deutschland über Generationen hinweg prägende Orte.

Mit “Planet Coaster 2” bringt Frontier Developments nun die Fortsetzung eines der beliebtesten Simulationsspiele der letzten Jahre heraus. Wir haben uns das Spiel genauer angesehen – kann es die hohen Erwartungen erfüllen?

Worum geht’s in “Planet Coaster 2”?

Badehose nicht vergessen: In "Planet Coaster 2" ist auch eine Kombination aus umwerfenden Wasserparks mit Wasserrutschen und Achterbahnen möglich. - © Frontier Developments
Badehose nicht vergessen: In "Planet Coaster 2" ist auch eine Kombination aus umwerfenden Wasserparks mit Wasserrutschen und Achterbahnen möglich. (© Frontier Developments)

In “Planet Coaster 2” übernehmen wir die Kontrolle über einen eigenen Freizeitpark, den wir von Grund auf selbst gestalten. Ob gigantische Achterbahnen, familienfreundliche Attraktionen oder detailreiche Themenbereiche – wir sind froh über die riesige Gestaltungsfreiheit. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, komplexe Management-Systeme zu nutzen, die für noch mehr Realismus sorgen. Unsere Mission? Einen Freizeitpark zu bauen, der unsere Leserinnen und Leser begeistern würde.

Verbesserungen und neue Features

Damit keiner hungrig bleibt, brauchen die Parkbesucher auch Essen und Trinken. Für jeden ist was dabei, sogar vegetarische und vegane Optionen sind verkaufbar. - © Frontier Developments
Damit keiner hungrig bleibt, brauchen die Parkbesucher auch Essen und Trinken. Für jeden ist was dabei, sogar vegetarische und vegane Optionen sind verkaufbar. (© Frontier Developments)

“Planet Coaster 2” bringt einige Neuerungen mit, die das Spielerlebnis spürbar verbessern. Besonders hervorzuheben ist die neue Beleuchtungs-Engine mit Nvida-RTX-Unterstützung, die vor allem in Innenbereichen für eine realistischere Atmosphäre sorgt. Kreative Achterbahndesigner wie wir profitieren von der Möglichkeit, Dekorationen direkt an Fahrgeschäften, Achterbahnzügen oder rotierbaren Elementen zu befestigen.

Die neuen Wasserparks und Rutschen fügen sich nahtlos in die Parkgestaltung ein und machen den Bau dieser Attraktionen intuitiv und unterhaltsam. Die verbesserte Wegführung erlaubt realistischere Platzgestaltungen, benötigt jedoch etwas Einarbeitungszeit, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Anfangs haben wir uns dabei die Wege zugebaut und waren dann damit überfordert, das Problem mit der Menüführung zu lösen.

“Planet Coaster 2”: Ein Schritt nach vorne oder zurück?

Die verschiedenen Themen-Elemente sind sehr detailliert und verspielt designt. Leider hatten wir jedoch mit den Themen-Elementen aufgrund ihrer fehlenden Flexibilität einige Probleme. - © Frontier Developments
Die verschiedenen Themen-Elemente sind sehr detailliert und verspielt designt. Leider hatten wir jedoch mit den Themen-Elementen aufgrund ihrer fehlenden Flexibilität einige Probleme. (© Frontier Developments)

Leider können wir trotz der grundsätzlichen Begeisterung über den Nachfolger von “Planet Coaster” nicht über einige deutliche Schwächen hinwegsehen. Die derzeitige Version des Spiels fühlt sich in vielen Bereichen wie ein Rückschritt zum ersten Teil an. Die Art der Entwicklung erinnert stark an die zahlreichen Rückschritte, die zum Beispiel damals der Sprung von „Sims 3“ auf „Sims 4“ gemacht hat, als unter anderem das beliebte Pool-Element fehlte und erst nach einigen Patches wieder verfügbar war.

Viele Anpassungsmöglichkeiten, die im Vorgänger zum Standard gehörten, fehlen in „Planet Coaster 2“. Besonders störend ist die starke Themenbindung der neuen Szenerie-Objekte. Elemente wie die Wikinger-Dekorationen sind aufgrund ihrer spezifischen Texturen schwer in anderen Themenwelten nutzbar, während die Designs im ersten “Planet Coaster” deutlich vielseitiger waren. Die Idee der Themen ist somit leider ein sich selbst beschränkendes Feature.

Achterbahnen mit weniger Simulations-Gefühl

Auch bei den Fahrgeschäften gibt es fragwürdige Änderungen. Beispielsweise wurde der hydraulische Abschuss-Coaster so überarbeitet, dass nun reguläre Schulterbügel verwendet werden – ein Rückschritt in Sachen Realismus. Zudem enttäuscht der neueste DLC, der nur fünf neue Fahrgeschäfte bietet statt eines umfangreicheren Themenpakets mit vielseitigen Bauelementen. Besonders ärgerlich ist, dass beliebte Achterbahn-Typen wie „Intamin LSM“ (in Deutschland auch bei der beliebten Achterbahn „Taron“ verwendet), „Single-Rail-Coaster“ oder „Gerstlauer Infinity“ noch immer fehlen. Es bleibt die Sorge, dass zukünftige DLCs ähnlich wenig Inhalte bieten werden.

Unser Fazit zu “Planet Coaster 2”

“Planet Coaster 2” ist ein Nachfolger mit deutlichem Potenzial und spannenden neuen Möglichkeiten. Doch gleichzeitig fehlen viele Elemente, die den ersten Teil so beliebt gemacht haben. Einige Entscheidungen der Entwickler wirken dementsprechend wie ein Rückschritt.

Für Fans der Serie bleibt “Planet Coaster 2” ein vielversprechender Titel, doch in seinem aktuellen Zustand ist er eher ein Grundstein für die Zukunft als ein vollwertiges Erlebnis. Mit Updates und DLCs könnte es jedoch das Spiel werden, das sich Fans erhoffen. Auch wenn die ersten DLCs in der Community ebenfalls nicht so gut ankamen.

„Planet Coaster 2“ ist seit dem 6. November 2024 für PC, Xbox Series X/S und PlayStation 5 erhältlich. Die Standard-Version kostet etwa 50 Euro und die Deluxe-Edition rund 64,99 Euro.