Games-Kritik

„Legacy of Kain: Soul Reaver 1 & 2 Remastered“: Auferstanden von den Toten?

Nosgoths düstere Welt kehrt in „Soul Reaver 1 & 2 Remastered“ zurück. Das Remaster belebt die Klassiker neu – trotz einiger altertümlicher Spielmechaniken.

Im direkten Vergleich ist der grafische Unterschied zwischen Original und Remastered-Version von „Legacy of Kain: Soul Reaver 1 & 2 Remastered“ gut zu erkennen. | © Aspyr

20.12.2024 | 20.12.2024, 10:33

Die “Legacy Of Kain”-Serie ist ein Highlight der ersten und zweiten Playstation-Generation. Jetzt, 25 Jahre später, erscheint mit “Legacy of Kain: Soul Reaver 1 & 2 Remastered” eine aufgehübschte Version der ersten beiden Teile. Wir haben sie uns angeschaut.

Worum geht’s in „Legacy of Kain: Soul Reaver 1 & 2 Remastered“?

Wir spielen Raziel, Statthalter des Vampirfürsten Kain. Noch vor unserem Herrn haben wir die nächste Evolutionsstufe erreicht und als Vampir Fledermausflügel bekommen. Das gefällt unserem Meister gar nicht, und so verbannt er uns in den Seelenstrudel, damit wir endlose Höllenqualen erleiden.

Während unser Körper merklich zerfällt, werden wir von einer uralten Gottheit gerettet. Mit unseren neuen Fähigkeiten begeben wir uns auf einen Rachefeldzug und der Umsetzung der finsteren Pläne unseres Retters.

Wie spielt es sich?

“Soul Reaver 1 & 2 Remastered” ist ein klassisches Action-Adventure, vielleicht vergleichbar mit der “Legend of Zelda”-Reihe. Wir laufen von Raum zu Raum, bekämpfen Monster und lösen mal mehr oder weniger schwere Rätsel.

Mit unseren Krallen oder Waffen bekämpfen wir Gegner, deren Seelen wir einsaugen müssen, sonst stehen sie nach kurzer Zeit wieder kampfbereit da. Nach und nach erhalten wir neue Fähigkeiten, die uns ermöglichen, neue und schwierigere Gegenden zu erkunden. Während des Spiels wechseln wir immer wieder zwischen der astralen und der realen Welt, was den Blick auf neue Lösungswege oder andere Rätsel ermöglicht.

Was uns gefallen hat

Dank Übersichtskarte finden wir uns gut zurecht. - © Aspyr
Dank Übersichtskarte finden wir uns gut zurecht. (© Aspyr)

Der Hersteller Aspyr hat an vielen kleinen Stellschrauben gedreht, um “Soul Reaver 1 & 2 Remastered” zu einem besseren Spiel zu machen. Neben verbesserten Texturen und hübscherer Beleuchtung wurden auch die Charaktermodelle erweitert.

Schön ist, dass man per Knopfdruck zwischen der alten und neuen Gestaltung wechseln kann. Auch spielerisch gibt es einige Verbesserungen. Die Kamera ist nun drehbar, und mit der neuen Karte und dem Kompass finden wir uns leichter zurecht.

Das Spiel funktioniert auch heute noch sehr gut, vor allem, wenn man mit der „Soul Reaver“-Serie aufgewachsen ist. Es macht immer noch Spaß, durch die Welt von Nosgoth zu schweifen und eklige Vampirmonster ins Wasser zu werfen.

Die Geschichte um Raziel und Kain funktioniert auch heute noch gut. Sie ist spannend erzählt, vielleicht eine der besten Arbeiten der Drehbuchautorin Amy Hennig – eine der einflussreichsten Frauen der Videospielbranche.

Was hat uns nicht gefallen?

Auch menschliche Gegner wollen uns an den Kragen. - © Aspyr
Auch menschliche Gegner wollen uns an den Kragen. (© Aspyr)

Am Spielprinzip hat definitiv der Zahn der Zeit genagt. Es gibt heutzutage einfach bessere Action-Adventures – das simple Verkloppen von Gegnern und die einfachen Schalter- und Schieberätsel locken heute keinen Ghoul mehr aus seinem Grab.

Die Kamera ruckelt manchmal etwas oder springt bei weiten Sprüngen wild umher. Und das Speichersystem ist ungerecht: Sterben wir, kann es schon mal sein, dass wir 20 Minuten wiederholen müssen, weil der letzte Speicherpunkt zu lange her ist. Das geht heutzutage wirklich besser.

Wir hätten uns mehr Aufwand bei der Umsetzung gewünscht. Es ist halt leider nur ein Remaster, kein Remake. Mit den heutigen Möglichkeiten hätte “Soul Reaver 1 & 2 Remastered” ein wesentlich besseres und noch hübscheres Spiel werden können.

Unser Fazit zu „Legacy of Kain: Soul Reaver 1 & 2 Remastered“

Ob “Soul Reaver 1 & 2 Remastered” eine neue Generation von „Soul Reaver“-Fans erzeugen kann, mögen wir nicht beurteilen. Historisch gesehen ist die Reihe aber wichtig, und jeder Action-Adventure-Fan sollte sich das Spiel mal anschauen. Vielleicht bekommen wir dann ja doch ein ordentliches, neues „Soul Reaver“-Spiel. Spaß hat uns die Rückkehr nach Nosgoth auf jeden Fall gemacht.

“Soul Reaver 1 & 2 Remastered” ist seit dem 10. Dezember 2024 für PC und alle aktuellen Konsolen erhältlich und kostet rund 30 Euro.