Kinderleiche bei Güstrow

Ermittler gehen bei Kinderleiche in Wald von Gewalttat aus

Vier Tage nach dem Verschwinden des achtjährigen Fabian in Güstrow ist in einem Wald eine Kinderleiche gefunden worden. | © Bernd Wüstneck/dpa

14.10.2025 | 14.10.2025, 15:12

Im Fall der Kinderleiche in einem Wald bei Güstrow südlich von Rostock gehen die Ermittler von einer Gewalttat aus. «Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist von einem Fremdverschulden auszugehen», teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mit.

Die Behörden gehen nach Stand Dienstagnachmittag weiter davon aus, dass es sich bei der Leiche um den seit Freitag vermissten achtjährigen Fabian aus Güstrow handelt. Letzte Sicherheit zur Identität des toten Kindes soll eine Obduktion bringen. Offen ist, wann diese stattfindet.

Weitere Details gaben Staatsanwaltschaft und Polizei zunächst nicht bekannt. «Wir stehen ganz am Anfang», sagte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Rostock, Harald Nowack, der Deutschen Presse-Agentur.

Fabian verschwand am Freitag

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Kinderleiche mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fabian handelt. Letzte Sicherheit soll eine Obduktion bringen. - © Bernd Wüstneck/dpa
Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Kinderleiche mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fabian handelt. Letzte Sicherheit soll eine Obduktion bringen. (© Bernd Wüstneck/dpa)

Der Achtjährige war am Freitag verschwunden und von seiner Mutter am Abend vermisst gemeldet worden. In den Tagen darauf suchten Hunderte Einsatzkräfte nach dem Kind - in Wäldern der Umgebung, in leerstehenden Häusern, in einem Gewerbegebiet. Allein am Montag waren laut Polizei rund 200 Kräfte im Einsatz. Nachbarn wurden von Beamten befragt und auch in Fabians Grundschule fanden Befragungen statt.

Die Ermittlungen nach dem Fund der Kinderleiche in einem Wald nahe Güstrow stehen ganz am Anfang, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. - © Bernd Wüstneck/dpa
Die Ermittlungen nach dem Fund der Kinderleiche in einem Wald nahe Güstrow stehen ganz am Anfang, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. (© Bernd Wüstneck/dpa)

Auch Seen wurden abgesucht. Am Montagabend schlugen Leichenspürhunde auf dem Inselsee am Stadtrand von Güstrow an. Taucher fanden am Dienstag dort jedoch nichts. Parallel suchten Beamte weiter in der Umgebung von Güstrow nach dem vermissten Grundschüler, wie es hieß.

Spaziergängerin findet Leiche

Schließlich meldete sich nach Worten eines Polizeisprechers am Vormittag eine Spaziergängerin bei der Polizei, die nahe Klein Upahl südwestlich von Güstrow in einem Wald die Kinderleiche gefunden hatte. Der Wohnort des von der Mutter getrennt lebenden Vaters liegt nicht weit entfernt.

Zunächst war vermutet worden, der Junge habe am Tag seines Verschwindens zu seinem Vater fahren wollen. Spürhunde hatten die Spur des Jungen laut Polizei bis zum Güstrower Busbahnhof verfolgt. An einer Bushaltestelle in der Nähe von Zehna, wo der Vater lebt, habe der Hund wieder angesetzt, hieß es am Wochenende. Der Hund habe dort eine Fährte gefunden, die sich dann in dem nahegelegenen Wald erst einmal verloren habe.

Die Mutter sei über den Fund der Kinderleiche informiert worden und werde von speziell geschultem medizinischem Personal betreut, hieß es weiter.