Fußball-Bundesliga

Kein Aufatmen für Simonis: Wolfsburg 1:2 in Bremen

Brachte den VfL Wolfsburg in Front: Mattias Svanberg (l) | © Carmen Jaspersen/dpa

07.11.2025 | 07.11.2025, 22:31

Paul Simonis muss nach einer Last-Minute-Pleite mehr denn je um seinen Job als Cheftrainer des VfL Wolfsburg bangen. Die Niedersachsen verloren in der Schlussphase zum Auftakt des zehnten Spieltages beim SV Werder Bremen mit 1:2 (0:1).

Lange hatte es sogar nach einem Sieg für die Wolfsburger ausgesehen, nachdem der Schwede Mattias Svanberg (28.) die Gäste in Führung geschossen hatte. Doch Jens Stage (83.) mit seinem vierten Saisontor und Samuel Mbangula (90.+4) drehten die Partie für die offensiv lange harmlosen Bremer. Es war der dritte Heimsieg in Serie.

Simonis' Endspiel

Dirigierte leidenschaftlich seine Mannschaft: Wolfsburgs Trainer Paul Simonis. - © Carmen Jaspersen/dpa
Dirigierte leidenschaftlich seine Mannschaft: Wolfsburgs Trainer Paul Simonis. (© Carmen Jaspersen/dpa)

Das Spiel beim SV Werder galt bereits als Endspiel für den 40 Jahre alten Simonis. Die Wolfsburger waren mit der Schreckens-Bilanz von nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen und zahlreichen schwachen Auftritten in eines ihrer Lieblingsziele in der Bundesliga gereist.

Von den vergangenen fünf Gastspielen in Bremen hatte der VfL vier gewonnen. Mit einem neuerlichen Sieg an der Weser wurde es aber nichts. Die Bremer verhinderten vor 40.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion die erste Niederlage nach vier Spielen und liegen mit nun 15 Punkten deutlich vier vor dem VfL (8).

Werder zu Beginn mit Schwung

Vor dem Anpfiff ehrten die Fans die im Oktober gestorbene Werder-Legende Max Lorenz - © Carmen Jaspersen/dpa
Vor dem Anpfiff ehrten die Fans die im Oktober gestorbene Werder-Legende Max Lorenz (© Carmen Jaspersen/dpa)

Im Vergleich zum glücklichen Remis bei Mainz 05 veränderte Werder-Trainer Horst Steffen in der Offensive auf zwei Positionen. Erstmals durfte Keke Topp von Beginn an ran, außerdem rückte Justin Njinmah in die Startformation. Victor Boniface und Samuel Mbangula nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Hatte vor dem Spiel noch Grund zum Lachen: Werder-Trainer Horst Steffen. - © Carmen Jaspersen/dpa
Hatte vor dem Spiel noch Grund zum Lachen: Werder-Trainer Horst Steffen. (© Carmen Jaspersen/dpa)

Trotz der Negativserie und dem 2:3 gegen die TSG Hoffenheim zuletzt beließ es Steffens niederländischer VfL-Kollege Simonis nur bei einer Änderung. Er beorderte Moritz Jenz für Konstantinos Koulierakis in seine Anfangs-Elf.

Werder war vom Anpfiff an spielbestimmend, kombinierte sich einige Male ansehnlich zumindest bis zum Wolfsburger Strafraum. Die erste und lange Zeit beste Chance entwickelte sich allerdings aus dem ersten Eckball, als Amos Pieper (5. Minute) VfL-Torwart Kamil Grabara ernsthaft prüfte. Marco Grüll (17.) verpasste mit einem Schuss nur knapp das Tor.

Wolfsburger Führung aus dem Nichts

Die Gäste aus Niedersachsen ließen sich immer wieder weit zurückfallen und kamen nur selten bis zum Bremer Sechszehner. Umso überraschender die Führung in der 28. Minute, als der Ball von Svanberg ausgehend über Adam Daghim und Sael Kumbedi zurück zu Svanberg, der zu seinem zweiten Saisontor vollendete.

Der Treffer gab den Wolfsburgern Auftrieb. Ihre Angriffsaktionen wurden zwingender. Werder-Keeper Miro Backhaus entschärfte zwei Schüsse von VfL-Kapitän Maximilian Arnold (38.) und Christian Eriksen (40.). Die Bremer suchten vergeblich nach Lösungen, die dicht gestaffelte Defensive der Wolfsburger auszuspielen.

Bremen drängt nach der Pause

Werder erhöhte in der zweiten Halbzeit den Druck. Doch die Wolfsburger Abwehr stand zumeist sicher. Nach 65 Minuten reagierte Werder-Trainer Steffen, er brachte Boniface und Mbangula für die enttäuschenden Topp und Njinmah.

Zwingender wurde das Angriffsspiel der Gastgeber nicht. Ein Freistoß von Senne Lynen (75.) war noch die gefährlichste Aktion. Doch dann schlug Werder zu. Erst traf Stage, dann Mbangula. In der Nachspielzeit knallte er den Ball aus wenigen Metern volley ins VfL-Tor - und ins Mark der Wolfsburger.