Speerwerfer Julian Weber hat mit Platz fünf wieder einmal eine WM-Medaille verpasst. Der 31-Jährige blieb bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio im Finale mehr als fünf Meter hinter seiner Weltjahresbestweite von 91,51 Metern.
Der Titel ging an Keshorn Walcott aus Trinidad und Tobago. Der Olympiasieger von 2012 warf den Speer mit 88,16 Metern am weitesten. Silber holte sich mit 87,38 Metern der zweimalige Weltmeister Anderson Peters aus Grenada. Über Bronze durfte sich der Amerikaner Curtis Thompson freuen. Weber reichten 86,11 Meter nicht für die erträumte Medaille. 56 Zentimeter fehlten auf Bronze.
Das Warten für Weber geht weiter

Weber war im WM-Countdown von einem Infekt gestoppt worden. Zwar wurde der Mainzer vor den Titelkämpfen rechtzeitig gesund, aber ein erfolgreicher Null-auf-Hundert-Auftritt glückte ihm nicht. Weber schüttelte wiederholt den Kopf und war mit seiner Leistung sichtlich unzufrieden.
Zwar durfte Weber bei den Europameisterschaften in München vor drei Jahren über den Titel jubeln, bei globalen Ereignissen ist er noch ohne Medaille. Sowohl bei der WM in Eugene 2022 als auch ein Jahr später in Budapest verpasste er das Podest als Vierter knapp. Auch bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 musste er sich mit Platz vier zufriedengeben. In Paris wurde er im Vorjahr Sechster.
Parallelen zu Vetters Olympia-Frust
Dabei wollte Weber unbedingt der vierte deutsche Weltmeister im Speerwerfen werden. 1983 bei der ersten WM gewann Detlef Michel in Helsinki für die DDR den Titel. 2011 im südkoreanischen Daegu triumphierte überraschend Matthias de Zordo. Sechs Jahre später in London sicherte sich Johannes Vetter Gold. So wie Vetter bei Olympia 2021 in Tokio scheiterte, kam auch Weber im Nationalstadion nicht mit den Bedingungen zurecht.
Nachdem die vermeintlich größte Medaillenchance nun verpasst ist, steht der Deutsche Leichtathletik-Verband weiter bei drei Silbermedaillen. Am Wochenende haben vor allem Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye und die Zehnkämpfer Leo Neugebauer und Niklas Kaul die Chance, die Bilanz weiter zu verbessern.