Leichtathletik

Mihambo: Gentests vor WM-Start lassen Fragen offen

Malaika Mihambo gewann Silber bei Olympia. (Archivbild) | © Michael Kappeler/dpa

08.09.2025 | 08.09.2025, 14:42

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo sieht die vor den Weltmeisterschaften verpflichtenden Gentests weiterhin skeptisch. «Ich habe den Gentest schon gemacht. Ich habe auch schon mein Ergebnis. In dem Sinne ist es mir nicht schwergefallen», sagte die 31-Jährige wenige Tage vor dem Start der WM in Tokio. Die Maßnahme sei aber nicht optimal gewesen, weder kurzfristig noch langfristig, «weil da einfach sehr viele Fragen offen bleiben». Die WM in Tokio beginnt an diesem Samstag und dauert bis zum 21. September.

Gentest ist verpflichtend

In Tokio dürfen nur Sportlerinnen in der Frauen-Kategorie starten, die sich einem sogenannten SRY-Gentest zur Bestimmung des biologischen Geschlechts unterziehen und das Ergebnis «weiblich» vorweisen. Der Test soll per Wangenabstrich oder Blutabnahme das Vorhandensein des Y-Chromosoms feststellen. Verbandspräsident Sebastian Coe hatte die Entscheidung mit dem Schutz des Frauensports und der Wahrung fairer Wettbewerbsbedingungen begründet.

Herausforderung für Verbände und Athleten

Malaika Mihambo wurde 2021 in Tokio Olympiasiegerin. - © Michael Kappeler/dpa
Malaika Mihambo wurde 2021 in Tokio Olympiasiegerin. (© Michael Kappeler/dpa)

Mihambo wies darauf hin, dass das Themenspektrum in dieser Frage größer sei. Das könnten aber Humangenetiker, Ärzte oder Forscher besser erklären als sie, sagte die zweimalige Weltmeisterin von der LG Kurpfalz. Zudem sei die Einführung des Tests sehr kurzfristig erfolgt.

Top-Kandidat für eine Medaille: Speerwerfer Julian Weber. - © Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa
Top-Kandidat für eine Medaille: Speerwerfer Julian Weber. (© Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa)

«Es musste alles sehr kurzfristig organisiert werden, was zum einen schwer für die Verbände ist, aber auch eventuell für Athleten, die nicht aus Ländern kommen, in denen die Verbände stark genug sind, um das in der Kürze einfach zu stemmen», sagte die Olympia-Zweite von Paris. Eine effiziente Möglichkeit wäre gewesen, in Tokio das Podium, die Top 8 oder Top 12 zu testen, sagte Mihambo, die 2021 in Tokio Olympiasiegerin wurde.

Probleme bei Weber

Speerwerfer Julian Weber, der wie Mihambo zu den deutschen Medaillenhoffnungen in Tokio zählt, nahm am Montag nicht wie geplant am Pressegespräch teil. Der erst am Vortag ins Vorbereitungscamp nach Miyazaki angereiste Weber habe nach Training und Jetlag «gerade ein paar Probleme» und widme sich Behandlung und Erholung, hieß es von Verbandsseite. Man gehe aber nicht von schweren Problemen aus.