Tour de France

Wechsel bei Red Bull? Lipowitz: Rollenverteilung «ganz klar»

Der deutsche Radsport-Hoffnungsträger Florian Lipowitz. | © Roth/dpa

15.07.2025 | 15.07.2025, 11:39

Beim deutschen Radsport-Team Red Bull deutet sich in der Frage um die Rolle des Hoffnungsträgers Florian Lipowitz bei der Tour de France noch kein deutlicher Kurswechsel an. «Ich würde mich als Edelhelfer bezeichnen. Ich glaube, die Rollenverteilung ist ganz klar», sagte der 24-Jährige am ersten Ruhetag der 112. Ausgabe in Toulouse. «Ich meine, es ist meine erste Tour. Ich glaube, einfach nur nach Paris zu kommen, ist schon Erfolg genug», fügte der gebürtige Schwabe hinzu.

Das Team hatte vor der Frankreich-Rundfahrt ausgegeben, dass Lipowitz hinter Kapitän Primoz Roglic vor allem lernen soll. Doch der Jungstar, der kürzlich den dritten Rang bei der Dauphiné-Rundfahrt hinter den Superstars Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard bejubelte, fährt bislang stark mit. Sogar etwas besser als der routinierte viermalige Vuelta-Gewinner Roglic aus Slowenien.

In der Gesamtwertung liegt Lipowiz als Achter sieben Sekunden vor dem Neunten Roglic und 3:34 Minuten hinter dem führenden Iren Ben Healy, der wohl nur kurzfristig Titelverteidiger Pogacar von der Spitze verdrängt hat.

Aldag: Lipowitz «ein bisschen in die Zügel nehmen»

Lässt das Red-Bull-Team Lipowitz gar freie Hand bei den anstehenden Pyrenäen- und Alpen-Herausforderungen? «Das muss sich dann erst mal zeigen. Wir sind ein Team, dann wird das diskutiert», sagte Lipowitz zurückhaltend.

Sein sportlicher Leiter Rolf Aldag bremste den Youngster nach der zehnten Etappe. «Hier und da müssen wir ihn schon noch mal ein bisschen in die Zügel nehmen, dass er nicht zu schnell reagiert, denn die direkten Konkurrenten sind ja eigentlich klar. Und da muss man nicht bei jedem hinterherfahren». Bei der Dauphiné habe Lipowitz «Weltklasse gezeigt», meinte Aldag. «Das wissen wir halt auch, aber deshalb sollten wir trotzdem noch vorsichtig sein, weil bis jetzt sind wir noch keinen einzigen großen Berg gefahren.»

Am Donnerstag wartet mit dem gebirgigen Etappenauftakt in den Pyrenäen auf der zwölften Etappe hinauf nach Hautacam eine große Kraftprobe. Am Freitag steht das knifflige Bergeinzelzeitfahren mit dem steilen Schlussanstieg zum Flugplatz in Peyragudes an.