Arminia Bielefeld sauer auf den Schiri: „Ich muss mich zusammenreißen“ | Haller Kreisblatt

Darmstadt. Michael Mutzel war angefasst. Nicht mal der späte Punktgewinn beim 2:2 in Darmstadt hatte den Sport-Geschäftsführer des DSC Arminia Bielefeld milde stimmen können. &bdquo;Ich muss mich ein bisschen zusammenreißen, weil ich es nicht nachvollziehen kann“, sagte Mutzel über den nicht gegebenen Strafstoß kurz vor der Halbzeitpause der Partie beim SV Darmstadt 98. Armine Monju Momuluh hatte aus der Distanz abgezogen, Darmstadts Verteidiger Fabian Holland warf sich an der Strafraumgrenze in die Flugbahn. Mit dem Arm fälschte der Abwehrmann den Ball ab. Anstatt auf das Tor flog der Ball ins Toraus (41. Minute). Dann schaltete sich der Video Assistant Referee (VAR) ein. Schiedsrichter Richard Hempel (Großnaundorf) schaute sich die Szene immer und immer wieder am Monitor an – und informierte dann via Durchsage über seine Entscheidung: &bdquo;Nach Ansicht der Bilder liegt kein strafbares Handspiel vor“, sagte er zur Verblüffung aller Arminen, sodass es mit einer Ecke für die Gäste weiterging. Arminia-Sportchef Mutzel: &bdquo;Nicht im Ansatz nachvollziehbar“ &bdquo;Wenn er den Schuss blockt, ist es eine Vergrößerung der Körperfläche. Der Ball geht sonst auf das Tor. Für mich ist es nicht im Ansatz nachvollziehbar, wie man den nicht geben kann – vor allem, wenn man sich die Bilder anguckt“, sagte Mutzel und sah Arminia zu diesem Zeitpunkt einer großen Chance zum vorzeitigen 2:2 beraubt. Auch Trainer Mitch Kniat war mit Hempels Entscheidung nicht einverstanden. &bdquo;Es gibt eine Regel. Wenn der Schiedsrichter rausgerufen wird, ist es normalerweise eine Fehlentscheidung. Warum er so entschieden hat, weiß ich nicht. Nach dem Regelwerk ist es ein klarer Elfmeter“, sagte der Coach und erklärte: &bdquo;Ich habe mich aufgeregt, weil das Regelwerk immer wieder ein bisschen nach links oder rechts verschoben wird.“ Für Kapitän Mael Corboz war die Sache ebenfalls klar: &bdquo;Der Ball geht aufs Tor und seine Hand ist nicht direkt am Körper. Deshalb ist es für mich ein Elfmeter.“ Bei Arminia-Kapitän Corboz werden Erinnerungen wach Der Kapitän hatte noch parat, dass es in der laufenden Saison schon einmal einen Fall gegeben hat, in dem das Studium der Bilder am Monitor zu Arminias Ungunsten ausfiel. Das war bei der Bielefelder 1:2-Heimniederlage am dritten Spieltag gegen Dynamo Dresden. Abwehrspieler Christopher Lannert hatte wegen einer Notbremse Rot gesehen. Trotz VAR-Eingriff und Überprüfung der Szene blieb auch Schiedsrichter Tom Bauer (Mainz) damals bei seiner Entscheidung. &bdquo;Wenn ein Schiedsrichter in dieser Saison zum Bildschirm gerufen wurde, ist er nur zwei Mal bei seiner Entscheidung geblieben – beide Male gegen uns“, sagte Corboz. &bdquo;Ich will damit nicht sagen, dass es irgendwas gegen uns ist. Es ist aber zufällig schade für uns.“ Schiri Hempel habe erklärt, dass es &bdquo;eine natürliche Bewegung“ von Holland gewesen sei, berichtete der 31 Jahre alte Spielführer und bemerkte bissig: &bdquo;Also seine Erklärung war echt nicht schlecht. Sie haben aber immer wieder gute Erklärungen. Er (Hempel) wird in dieser Woche vom DFB wieder in seiner Entscheidung bestätigt werden. Und wenn er Elfmeter gepfiffen hätte, dann hätte der DFB auch gesagt, dass es einer gewesen wäre. Deshalb erwarten wir gar nichts.“ Großer belohnt Arminia Bielefeld für den Aufwand In der Kabine habe man sich während der Pause dann &bdquo;gesagt, dass es egal ist, was der Schiedsrichter entscheidet und dass uns keiner aufhalten kann, wenn wir daran glauben“, ergänzte Corboz. Bei Arminias Kraftakt im Kampf um den Ausgleich dürften nach dem Seitenwechsel also auch eine gehörige Portion Trotz und Wut im Spiel gewesen sein. Mit dem Treffer von Maximilian Großer (73.) wurden die Gäste für ihren immensen Aufwand schließlich noch belohnt.

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