Beim Fußball ist es wie bei Autos. Was der eine toll findet, stößt den anderen eher ab, oder er findet es halt nicht gut. So scheint es auch in Bezug auf Freundschaften unter Fußballfans zu sein. Meine arglose Bemerkung in einem Chat über die Freude auf das Spiel in Hannover, wegen der Fanfreundschaft mit den 96ern, rief herbe Reaktionen hervor. „Mit denen doch nicht! Niemals!“ und ähnlich Rüdes war da zu lesen.
Das finde ich sehr schade, denn ich erinnere mich an viele Begegnungen mit Fans von Hannover 96, die so positiv waren. Das Getränk im Stehen vor einer grün-weiß-schwarzen Fan-Kneipe mit vielen netten Gesprächen und Wünschen für den DSC. Das Feiern des 6:0-Sieges gegen Braunschweig, auch wenn sie an der Leine damals dadurch aufgestiegen waren.
Auf jeden Fall sind es hier wie dort Spiele, in denen ich nicht argwöhnisch hinschaue, wenn vor dem Spiel eine „gegnerische“ Fangruppe meinen Weg kreuzt. Wie schön wäre es, wenn das immer so wäre! Also, freut Euch doch über diese stressfreien Spieltage, unabhängig vom Ergebnis. Die unangenehmen Tage stehen auch in dieser Saison wieder an – schließlich sind die beiden größten Rivalen in der gleichen Liga.
Schon die Kaffeemaschine baute keinen Druck auf
Ähnlich kompliziert war unser Bestreben, immerhin dreizehn Tickets gab es für unseren Fanklub, eine gemeinsame Zugfahrt zu organisieren. Zwischen „Spätestens 8.31 Uhr, sonst ist es zu voll!“ und „Lasst uns den ICE nehmen!“ oder „Wie ist es mit zwei Neun-Sitzern?“ war alles dabei. Letztendlich konnten wir uns einigen und alle waren irgendwie zufrieden. Auch wenn ich gerne noch eine Stunde länger geschlafen hätte.
Pünktlich waren alle am Bahnhof eingetroffen. Und was waren wir optimistisch. Halt wie immer als Armina-Fans, der Geschichte unseres Klubs beinahe spottend. In einem Café, auf Empfehlung eines Fanklubmitglieds, ging es dann leider los mit der Misere dieses Tages. Die Kaffeemaschine, geschätzt ein Gerät im Wert eines veritablen Kleinwagens, baute irgendwie keinen ausreichenden Druck auf. Die bestellten Kaltgetränke und Speisen trudelten dann immerhin irgendwann ein. Es folgte der obligatorische Spaziergang zum Stadion und die Laune war bis zum ersten Gegentor großartig.
Nach dem Spiel versorgten wir uns am Bahnhof mit Proviant aus einer Drogerie. Und einer aus meinem Fanklub stand auf einmal an so einer SB-Kasse und scannte ein (immerhin) FSC-zertifiziertes hölzernes Standkehrblech mit Besen ein. „Was zum Teufel“, entfuhr es mir.
Krasser Tempounterschied

Andererseits könnte er es dem Trainerteam übergeben, denn nach diesem Auftritt in Hannover gilt es tatsächlich, einiges wegzukehren. Zunächst einmal war der Geschwindigkeitsvorsprung zu bemerken, mit dem etliche Gastgeber unseren Spielern quasi einfach davon rannten. Wie zum Beispiel beim 1:1 geschehen. Schon krass, dieser Tempounterschied.
Des Weiteren landeten viele unserer Flanken, fast alle von rechts, irgendwo Richtung Ecke auf der anderen Seite. Irgendwie ein komisches Spiel unserer Arminia, vor allem in der zweiten Halbzeit. Der eingewechselte Isaiah Young brachte zwar den berühmten Schwung mit, allerdings verpufften seine Bemühungen meistens.
Und während auf der Tribüne hinter mir einige Leute so ein Auswärtsspiel mit dem Rücken zum Spielfeld mit einem Klöntreff verwechselten, reichte den Hannoveranern ein Spiel mit einer überschaubaren Menge an Torchancen, um die drei Punkte zu Hause zu behalten.
Beim nächsten Spiel geht es sicher aufwärts
Und nun kommt der erstarkte FC Schalke 04 auf die Alm. Und mit ihm Bryan Lasme. Einer der Spieler, mit dem wir eine der schlechtesten Phasen der Vereinsgeschichte verbinden müssen. Wir sollten es zum Anlass nehmen, die kleine Abwärtsspirale zu durchtrennen, um uns zu stabilisieren. Überdies bin ich gespannt, wie das Trainerteam gedenkt, den eventuell längeren Ausfall von Stefano Russo zu kompensieren. Es geht wieder aufwärts. Ganz sicher. Am besten schon beim nächsten Spiel!
Euer Armine von der Süd!