27. Spieltag

Verls einfaches Rezept zum Sieg gegen Arminia Bielefeld: Ecke, Tor

Arminia erleidet im Aufstiegskampf einen empfindlichen Rückschlag. Der DSC verliert das OWL-Duell in Verl verdient. Die Ecken des SCV verteidigt Bielefeld mies.

Die Arminen Mael Corboz (l.) und Stefano Russo hatten mit den Verlern um Timur Gayret (2. v. l.) und Yari Otto ihre liebe Müh und Not. | © Sarah Jonek

08.03.2025 | 10.03.2025, 16:25

Verl. Der kleine SC Verl hat dem vermeintlich großen DSC Arminia ein Bein gestellt. Völlig verdient gewann das Team von Trainer Alexander Ende das OWL-Duell der 3. Liga am Samstag mit 2:1 (2:0). Die SCV-Fans unter den 5.207 Zuschauern in der ausverkauften Sportclub-Arena waren aus dem Häuschen. In der Tabelle pirschten sich die Verler bis auf drei Punkte an den DSC heran. Arminias Rückstand auf Relegationsrang drei beträgt elf Spieltage vor dem Saisonende nun schon fünf Punkte.

Verls Trainer Alexander Ende schickte bis auf eine Ausnahme exakt jene Elf auf den Rasen, der er auch schon bei der vorherigen 0:3-Niederlage in Dresden das Vertrauen geschenkt hatte. Für Michel Stöcker rückte Niko Kijewski auf die Position des linken Verteidigers.

Gästecoach Mitch Kniat musste neben dem schwer am Knie verletzten Stürmer Roberts Uldrikis auch Innenverteidiger Joel Felix (Wadenprobleme) ersetzen. Felix’ Platz nahm wie schon beim 4:1-Erfolg zuvor über den VfB Stuttgart II, als Felix gelbgesperrt fehlte, Maximilian Großer ein. Etwas überraschend saß der Ex-Verler Christopher Lannert nur auf der Bank. Kniat gab auf der Rechtsverteidigerposition Felix Hagmann den Vorzug.

Sportclub-Arena in Verl zum ersten Mal ausverkauft

Die rund 1.600 Fans im Gästebereich der zum ersten Mal in dieser Drittligasaison ausverkauften Sportclub-Arena führten sich mit einem beherzten „Kniet nieder, ihr Bauern, Arminia ist zu Gast“ gleich mal lautstark ein.

Und auch auf dem Rasen sendeten die in der Anfangsphase hoch überlegenen Arminen das erste Signal. Den eher harmlosen Schreck-Schuss bekam Verls Keeper Philipp Schulze aber sicher zu packen (5. Minute). Da war der Versuch von Oppie schon etwas anspruchsvoller. Schulze war erneut auf dem Posten (13.).

Mit zunehmender Spieldauer nahm auch die Qualität der Tormöglichkeiten zu. Die Hausherren kamen durch Dominik Steczyk zu einer guten Kopfballchance (20.). Wenig später scheiterte Tom Baack nach starker Vorarbeit von Berkan Taz am langen Bein des in höchster Not klärenden Großer (22.).

Taz bringt Verl gegen Arminia Bielefeld in Führung

Die Ende-Schützlinge waren nun deutlich besser im Spiel und gingen sogar in Führung. Nach einer einstudierten Ecke wurde Taz von Marcel Benger und Co. gekonnt in Szene gesetzt. Mit einem trockenen Flachschuss überwand der Mittelfeldakteur, zu dem Armine Louis Oppie viel zu großen Abstand hielt, DSC-Keeper Jonas Kersken (1:0, 35.). „Steht auf, wenn ihr Verler seid“, tönte es durch das Schmuckkästchen an der Poststraße - und das ganze Dorf stand auf.

Und es kam noch besser aus Sicht des Gastgebers. Erst scheiterte Timur Gayret mit einem herrlichen Freistoß am glänzend parierenden Kersken. Nach der folgenden Ecke aber war Gayret zur Stelle und drückte den Ball sicher zum 2:0 über die Linie (45.+1). Zweimal innerhalb weniger Minuten hatten sich die Bielefelder bei einer Ecke übertölpeln lassen.

Kurz nach Wiederbeginn war Ende dann zu einem Spielerwechsel gezwungen. Nachdem der Ball im Seitenaus gelandet war, setzte sich Tim Köhler auf das Spielfeld, um sich zu übergeben. Für ihn kam der ehemalige Arminia-Spieler Daniel Mikic (48.).

Arminia-Keeper Kersken verhindert gegen Gayret das dritte Gegentor

Auch ohne Köhler spielte jetzt fast nur noch der SC Verl. Arminia fand kein Mittel, um den Gastgeber noch mal in Schwierigkeiten zu bringen. Stattdessen musste Kersken mit einer weiteren Glanztat gegen den starken Gayret sogar das 0:3 verhindern (54.). Oppie hatte nach einem Wackler von Verl-Keeper Schulze noch eine Chance per Fernschuss, der aber vorbei ging (85.). In der fast neun Minuten langen Nachspielzeit, Yari Otto war mit blutender Platzwunde lange behandelt worden, erhielt der DSC noch einen Freistoß von der linken Strafraumgrenze. Im zweiten Versuch kam der Ball in die Box, wo Großer zum 1:2-Anschluss einköpfte. Sekunden später war Schluss.

Für die Verler und auch für die Arminen geht es bereits am kommenden Dienstagabend weiter. Der SCV gastiert bei der SpVgg Unterhaching, Arminia empfängt den neuen Tabellenzweiten 1. FC Saarbrücken.

Die Saarländer gewannen am Samstag das Spitzenspiel beim FC Energie Cottbus mit 2:1 und zogen in der Tabelle an den Lausitzern vorbei. Gegen den FCS müssen die Bielefelder ohne Kapitän Mael Corboz und ohne Großer auskommen. Beide sahen in Verl ihre jeweils fünfte Gelbe Karte und sind für eine Partie gesperrt. Das gilt auch für die Verler Gayret und Baack, die das Spiel in Unterhaching darum verpassen werden.