Bielefeld/Dortmund. In der Regel sind Fußball-Trainer darauf bedacht, ein Spiel ihrer Mannschaft ohne jegliche Ablenkungen vorzubereiten. Bei Arminia war das am Sonntag allerdings kaum möglich. Während sich die DSC-Profis für ihr Spiel gegen den VfB Stuttgart II aufwärmten, wurde parallel das Halbfinale im DFB-Pokal ausgelost.
„Man sagt immer, dass es einen nicht interessiert. Aber es wird natürlich jeder mitbekommen“, hatte Arminia-Trainer Mitch Kniat im Vorfeld erklärt. Trotzdem tat der Klub alles dafür, die Geschehnisse in Dortmund vom Team fernzuhalten. Die Auslosung wurde in der Schüco-Arena weder übertragen noch deren Ergebnis durchgesagt. Kniat war sich dennoch sicher: „Das Thema wird fünf Minuten aufkommen, danach muss es abgehakt sein.“
Dass der Gegner ein dicker Brocken werden würde, war bereits klar. Mit Meister und Pokalsieger Bayer Leverkusen sowie den beiden Champions-League-Teilnehmern VfB Stuttgart und Leipzig befanden sich ausschließlich Hochkaräter im Lostopf.
Arminia scheiterte schon dreimal im Halbfinale
Losfee Gerald Asamoah, ehemaliger Nationalspieler und langjähriger Schalke-Profi, verschaffte dem DSC bei der Auslosung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund dann das Aufeinandertreffen mit Bayer Leverkusen. Das andere Halbfinale bestreiten der VfB Stuttgart und Leipzig.
Arminia-Geschäftsführer Michael Mutzel war aufgrund des Ligaspiels nicht nach Dortmund gereist und wurde aus der Schüco-Arena live in die Sportschau geschaltet. „Es waren drei schwere Aufgaben, die kommen konnten. Leverkusen ist vielleicht die Schwierigste. Wir haben jetzt schon richtig Bock auf den Abend. Es ist ein Fußballspiel und es kann alles passieren“, kommentierte er das Los.
Coach Kniat hatte sich bereits in einer Medienrunde am Freitag extrem selbstbewusst geäußert. „Der Gegner ist mir komplett egal. Es wird ein Bundesligist und Bundesligisten liegen uns.“
Die bisherige Pokalsaison untermauert die Aussage des 39-Jährigen. Bisher erwies sich die Alm im Pokal als echte Festung. Zweitligist Hannover 96 (0:2) zog gegen den DSC ebenso den Kürzeren wie in der Folge die drei Bundesligisten Union Berlin (0:2), SC Freiburg (1:3) und Werder Bremen (1:2). Wie in den bisherigen Runden genießt Arminia auch im Halbfinale Heimrecht. Nun hoffen alle Arminen, dass auch die Leverkusener das Schicksal der anderen höherklassigen Klubs ereilen wird. Ausgetragen wird das Halbfinale am 1. und 2. April. Das Finale findet am 24. Mai im Berliner Olympiastadion statt.
Für Arminia ist es die vierte Teilnahme am Halbfinale. 2005 scheiterte der DSC an Bayern München (0:2). 2006 war bei Eintracht Frankfurt Endstation (0:1). Als die Bielefelder 2015 – ebenfalls als Drittligist – letztmals bis in die Vorschlussrunde vorstießen, erwies sich der VfL Wolfsburg als eine Nummer zu groß (0:4). Zehn Jahre später soll im vierten Anlauf endlich der ersehnte Schritt ins große Endspiel erfolgen.