
Mannheim. In der Rhein-Neckar-Region, speziell im Oberzentrum Mannheim, steht Fußball nicht zwingend an erster Stelle. „Buwe“ wird das örtliche Drittligateam genannt, was gegen die mächtige Konkurrenz aus Adlern (nationale Eishockey-Elite) und Löwen (ein europäisches Top-Handballteam) irgendwie schmächtig klingt.
Fußball zu spielen – oder zumindest zu kämpfen – versteht es Waldhof Mannheim dennoch, was am Sonntag beim 1:1 im Drittligaspiel gegen den DSC Arminia Bielefeld vor 13.337 Zuschauern deutlich wurde. DSC-Coach Mitch Kniat setzte nach dem 3:3 gegen Unterhaching auf eine auf drei Positionen veränderte Elf. Joel Felix durfte erstmals seit dem 9. Oktober wieder als Innenverteidiger ran. Zudem rückte Christopher Lannert wieder in die Startelf. Merveille Biankadi ersetzte Schroers.
Es galt, einen Sturm zu überstehen. Mit Anpfiff setzte ein Hagelschauer enormen Ausmaßes ein, in dem sich die Mannheimer besser zu orientieren schienen. Ein von Kersken gut pariertes Geschoss von Matriciani (3.) und ein vermeintliches Handspiel von Felix im Strafraum, das von Schiedsrichter Martin Petersen nicht gepfiffen wurde, mit anschließendem Lattentreffer waren die ersten frühen Hingucker.
Arminia Bielefeld bleibt zumeist harmlos
Arminia kam zwar auch in den Strafraum der Mannheimer, blieb dort aber meist harmlos. Erst in der 25. Minute hatte Waldhof Glück, als Torwart Bartels den Ball nicht festhalten konnte und Kania aus kurzer Distanz und einer halben Drehung nur die Latte traf. Im Gegenzug kreierte Mannheim durch Abifade den nächsten Hochkaräter. Die DSC-Defensive stand unter Dauerdruck.
Als nach 37 Minuten endlich die Sonne durch die Wolken brach, trat Louis Oppie zum Eckball an, bekam seine Hereingabe erneut vor die Füße und zirkelte ein Geschoss haarscharf um den zweiten Pfosten. Es war in einem hektischen, zerfahrenen ersten Durchgang eine wohltuend strukturiert herausgearbeitete Möglichkeit – wenngleich ohne Ertrag.
Holpriges Hin und Her nach der Pause
Nach der Pause blieb es beim holprigen Hin und Her. In der 55. spielte sich Mannheim über die rechte Seite gut durch. Nach Arases Flanke in den Rücken der Bielefelder Abwehr hatte Abifade alle Zeit der Welt, um das Tor zu machen. Doch er verzog, fiel und spekulierte danach auf einen Elfmeterpfiff, der aber ausblieb. Nur fünf Minuten später setzte sich ausgerechnet Ex-Armine Shipnoski über links durch, gab nach innen, wo Arase mit viel Platz und etwas Glück zum 1:0 einschieben konnte.
Kniat reagierte auf den Rückstand mit einem Dreifach-Wechsel (67.), brachte Becker, Sarenren Bazee und den jungen Daniel Sumbu. Raus mussten die harmlosen Young, Kania und Biankadi.
Becker kam in der 70. nach gutem Pass von Sumbu zum ersten Abschluss, holte aber nur eine Ecke raus. Drei Minuten später kam es gleich zweimal zur Vollversammlung vor dem Waldhof-Tor, doch kein Bielefelder konnte den Ball über die Linie spitzeln. Immerhin zeigte sich das Kniat-Team jetzt in der Gefahrenzone.
Sumbu nickt zum 1:1 ein
In der 78. musste Torwart Kersken gegen Kobylanski wieder in höchster Not klären. Anschließend holte Lannert nach einem schönen Alleingang eine Ecke raus. Oppie brachte den Ball auf den Kopf von Sumbu, der zum 1:1 einnickte.
Kurz vor Schluss war Sumbu noch einmal im Fünfmeterraum auffällig, doch diesmal wollte der Ball nicht ins Tor.
In der Nachspielzeit bot sich dem Gastgeber dann noch gleich dreimal die Chance zum Sieg, doch der Pfosten und Keeper Kersken verhinderten den Einschlag.