3. Liga

Arminia Bielefeld verpasst dem SC Verl den späten Knockout

Die ersten zwei Tore fielen vor der Pause. In der zweiten Hälfte hielt das 1:1. Doch wie so oft kassierte Verl in der Nachspielzeit noch einen Treffer.

Joel Felix trifft zum 2:1-Endstand für den DSC Arminia gegen den SC Verl. | © Teresa Kröger

Gregor Winkler
29.09.2024 | 29.09.2024, 23:55

Bielefeld. Mit einem frühen Tor hat der SC Verl dem OWL-Derby gegen den DSC Arminia Bielefeld eine ordentliche Portion Würze verpasst. Die Bielefelder schmeckten die versalzene Suppe mit dem Ausgleich noch vor der Pause etwas besser ab. Nach dem Seitenwechsel wurde die Fußballkost dann allerdings etwas fade. Bis zu dem Moment in der Nachspielzeit, als der DSC nach einer Ecke den 2:1-Endstand servierte.

Während Verls Trainer Alexander Ende seine Formation unverändert ließ, tauschte Arminias Mitch Kniat zwei Spieler im Vergleich zur 0:3-Stuttgart-Pleite aus, formierte aber auch um: Für den verletzten Mael Corboz rutschte Lukas Kunze wieder zurück auf die Achter-Position. Den Platz auf Rechtsaußen übernahm Isaiah Young. Erstmals als Mittelstürmer stand Julian Kania in der Startelf.

Gerade als sich die Arminen über einen vermeintlichen Elfmeter, der nicht gegeben wurde, echauffiert hatten, gab es einen Freistoß auf der Mittellinie. Und Verl machte es einfach gradlinig. Marcel Benger spielte steil auf Tom Baack, der schickte Jonas Arweiler und der schob im direkten Duell gegen DSC-Keeper Jonas Kersken links zur 1:0-Führung ins Tor (7.). Bielefelds Abwehr hatte Verl gleich zweimal das Scheunentor geöffnet.

Und Verl drückte weiter, brachte die Bielefelder Defensive immer wieder ins Schlingern. In der 18. stürmte Timur Gayret allein aufs DSC-Gehäuse zu, konnte erst in letzter Sekunde gestellt werden.

Nach gelegentlichen Entlastungsläufen der Gastgeber kam das erste Lebenszeichen in der 19. Minute. Nach einer Russo-Ecke stürmte Innenverteidiger Joel Felix in den Fünfmeterraum. Seinen guten Kopfball drückte Verl-Kapitän Fabio Gruber auch per Kopf wieder von der Linie.

Schroers bekam einen Ellenbogen ins Gesicht

Mehrfach forderte die Arminen Elfmeter. In der 25. hätte es tatsächlich Strafstoß geben müssen – das zeigen die TV-Bilder. Schroers bekam im Duell mit Yari Otto und Patrick Kammerbauer einen Ellenbogen ins Gesicht. Doch abermals blieb die Pfeife von Felix Weller stumm.

Das Team von Mitch Kniat musste sich ins Spiel reinkämpfen, hatte immer wieder Phasen, in denen es die Kontrolle zu haben schien und kassierte prompt einen Verler Konter, der dann mit Mühe entschärft werden musste. In der 42. tauchte Kersken gegen Arweiler ab und drehte den Schuss von halblinks um den Pfosten. Der Verler war von Taz per diagonalem Traumpass bedient worden.

Kania schlenzte zum Ausgleich ein

Der Mann, über dessen Einsatz in dieser Woche heiß diskutiert und spekuliert worden war, brachte die Schwarz-weiß-blauen zurück ins Spiel. Nach Zuspiel vom schnellen Isaiah Young ließ Julian Kania mit einer kurzen Bewegung Gegenspieler Tim Köhler ins Leere laufen und schlenzte zum Ausgleich ein.

Verls Trainer Alexander Ende tauschte in der Pause die mit Gelb vorbelasteten Köhler und Stöcker gegen Mikic und Kijewski aus. Kniat brachte den jungen Felix Hagmann für Louis Oppie. Arminia meldete sich mit einem Kopfball von Joel Felix an (51.), der nach einer Russo-Ecke knapp über die Latte rauschte.

Dominik Steczyk ging bewusstlos zu Boden

In der 66. wurde es dramatisch. Kersken stürmte ungestüm bei einem langen Verler Ball aus seinem Strafraum und prallte mit voller Wucht auf den heranpreschenden Dominik Steczyk, der bewusstlos zu Boden ging. Auch Großer bekam in der Szene etwas ab. Der Verler wurde per Trage abtransportiert, nachdem er wieder ansprechbar war. Hier zeigen die TV-Bilder, dass der Bielefelder für seine brandgefährliche Aktion durchaus hätte vom Platz gestellt werden müssen.

Es folgte ein Wechselreigen, in dem unter anderem DSC-Torschütze Kania runter musste. Becker, Biankadi und Schneider kamen. 18.705 Zuschauer sahen in der Schüco-Arena eine zerfahrene zweite Halbzeit, in der Großchancen Mangelware blieben. Es brach die fünfminütige Nachspielzeit an. Russo brachte noch eine Ecke rein. Innenverteidiger Felix stand genau richtig und köpfte zur viel umjubelten 2:1-Führung ein, die wenige Minuten später auch den Endstand darstellte.