Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im November im Vergleich zum Oktober um gut 9.800 auf rund 766.000 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 7,6 Prozent zurückgegangen, teilte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 7,5 Prozent. Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 12. November vorlag.
«Dass in den drei Monaten September, Oktober und November die Zahl der Arbeitslosen sinkt, ist nicht ungewöhnlich», erklärte der NRW-Regionalchef der Bundesagentur für Arbeit, Roland Schüßler. «In jedem der drei Herbstmonate haben wir den jeweils stärksten Rückgang in der Arbeitslosigkeit seit 2021 erlebt.» Dennoch liege die Arbeitslosigkeit in NRW weiterhin deutlich um 2,4 Prozent über der des Vorjahres und sogar 8,1 Prozent über der vom November 2023.
Regionalchef: Geringe Stellenmeldungen sind «erhebliches Risiko»
Schüßler wies darauf hin, dass die Zahl der im November gemeldeten freien Stellen mit 23.900 vergleichsweise gering ist. Dies bedeute ein «erhebliches Risiko» für die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt. «Deutlich wird das, wenn wir auf die Jahressumme sehen. Insgesamt sind im Verlauf des Jahres bei den Arbeitsagenturen nur etwas mehr als 256.000 Stellen gemeldet worden.» Im Job-Boomjahr 2018 hätten die Arbeitgeber zum selben Zeitpunkt bereits fast 454.000 Stellen zur Besetzung angezeigt.
Vor dem Hintergrund des aktuell deutlich geringeren Arbeitskräftebedarfs in der Wirtschaft ist laut Schüßler eine Entwarnung für den Arbeitsmarkt erst einmal nicht in Sicht. «Arbeitslosigkeit geht langfristig nur zurück, wenn neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die Beschäftigung anzieht. Doch das geschieht derzeit nicht im erforderlichen Umfang.»
Die Arbeitsagentur rechnet damit, dass im Dezember und Januar die Arbeitslosigkeit jahreszeittypisch wieder steigen wird. «Üblicherweise ist der Anstieg im Januar sogar der stärkste des Jahres – aufgrund vieler zum Jahresende auslaufender Arbeitsverträge», erklärte ein Sprecher.

