Sie war eine vielseitige Künstlerin, vor allem für ihre fotografischen Arbeiten der 1920er und 1930er Jahre bekannt: Die Avantgarde-Fotografin, Autorin und zeitweise als Reporterin tätige Germaine Krull (1897-1985) hat ein umfassendes Werk hinterlassen. Das Museum Folkwang in Essen zeigt nun rund 400 Fotografien, literarische Erzählungen, politischen Berichte oder auch Reportagen.
Man präsentiere bis Mitte März 2026 die gesamte Spannbreite ihres Schaffens von ihren frühen Studienjahren in München in den 1910er Jahren bis zu ihrem Spätwerk. Krull sei Chronistin eines bewegten Jahrhunderts gewesen, betonte das Museum, das ihren Nachlass betreut.
Die Fotografin hatte unter anderem in Düsseldorf, Berlin und Paris gelebt und gearbeitet, bevor sie Europa verließ. 1945 ging sie als Korrespondentin nach Südostasien, lebte später bis Mitte der 1960er Jahre in Thailand, ging danach nach Indien. Die Schau mache «ihr Selbstverständnis und ihr Selbstbewusstsein als Künstlerin, Denkerin und Frau sichtbar», so das Museum. Man zeichne nach, «wie äußere Umstände – insbesondere der Zweite Weltkrieg – ihr Leben und Schaffen prägten und wie Krull schließlich eine bewusste Abkehr von Europa vollzog.»