Borussia Dortmund rechnet damit, dass seine Frauenfußballmannschaft in wenigen Jahren in die höchste deutsche Spielklasse aufsteigt. «Wir haben eine Mannschaft, die auf kurz oder lang in der Bundesliga spielt, vielleicht sogar idealerweise 2027, 2028, aber bitte allerspätestens 2029», sagte Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer bei der Hauptversammlung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Falls die Fußballeuropameisterschaft der Frauen in Deutschland gespielt wird, werde das Eröffnungsspiel womöglich im Signal Iduna Park stattfinden.
Die UEFA will im Dezember entscheiden, in welchem Land die Frauen-EM stattfinden wird. Auch Deutschland hat sich beworben. Der Deutsche Fußball-Bund hat bereits acht Spielorte benannt, darunter auch Dortmund.
Cramer: Frauenfußball wird beim BVB «kein Zuschussgeschäft»
«Ich verspreche Ihnen, dass wir es in den nächsten Jahren schaffen, den Frauenfußball auf nachhaltigste Beine zu stellen», sagte Cramer vor Aktionärinnen und Aktionären der börsennotierten Gesellschaft. «Alle jammern in der Bundesliga, dass das ein Zuschussgeschäft ist. Das wird es bei Borussia Dortmund nicht sein, denn das Interesse am Frauenfußball ist groß.» Er verwies darauf, dass ein neues Trainingsgelände für die Frauen gebaut werde und man in die Nachwuchsarbeit investiere.
Die BVB-Frauen spielen in dieser Saison in der Regionalliga West, der dritten Liga im deutschen Frauenfußball. Dort stehen sie auf dem zweiten Platz. Zuvor waren sie viermal in Folge aufgestiegen.
Geschäftsführer sieht «Wachstumsfelder»
Cramer äußerte sich auch zum Konzernumsatz, der im Geschäftsjahr 2024/25 526 Millionen Euro erreicht hatte und damit zum zweiten Mal hintereinander über 500 Millionen Euro lag. Er sei «felsenfest davon überzeugt, dass 500 Millionen Euro Umsatz noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sind», sagte er. «Wir haben Wachstumsfelder, die abgehen werden.» Als Beispiele nannte er den Medienbereich, der neue Potenziale biete. So stehe die internationale Bundesligavermarktung immer noch in ihren Anfängen. Wachstumspotenziale gebe es auch beim Sponsoring und beim Signal Iduna Park.
Nach der Wahl von Hans-Joachim Watzke zum neuen BVB-Präsidenten besteht die Geschäftsführung der ausgegliederten BVB-Fußballabteilung neben Cramer weiterhin aus Finanzchef Thomas Treß und Sportchef Lars Ricken.
Die Geschäftsführung schlug der Aktionärsversammlung wie im Vorjahr eine Dividende von 6 Cent je Aktie vor. Borussia Dortmund war im Herbst 2000 an die Börse gebracht worden. Die Fußballabteilung wird im Nebenwerteindex SDAX geführt. Nach Unternehmensangaben gibt es rund 110.000 Aktionäre. 61 Prozent der Aktien befinden sich in Streubesitz.

