Trainer Vincent Kompany nimmt beim einstmals großen Bundesliga-Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach einen Torwartwechsel vor. Jonas Urbig kommt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Borussia-Park für Kapitän Manuel Neuer zum Einsatz. Grund ist das bedeutendere Zweitrundenspiel der Münchner im DFB-Pokal am kommenden Mittwoch beim 1. FC Köln, bei dem Neuer wegen einer Sperre ersetzt werden muss.
«Das Spiel in Köln ist so wichtig, dass wir Jonas auch eine faire Chance geben müssen», begründete Kompany die Spielpraxis für Urbig. Der 22-Jährige, der Anfang des Jahres übrigens von den damals in der 2. Liga spielenden Kölnern zum Rekordmeister und Rekordpokalsieger nach München gewechselt war, hat in dieser Saison erst ein Pflichtspiel bestritten - und das liegt schon zwei Monate zurück.
Beim 3:2 beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden ersetzte er den in der ersten Runde ebenfalls gesperrten Neuer. Der 39 Jahre alte Kapitän wäre erst in einem möglichen Achtelfinale wieder spielberechtigt.
Torwarte sind anders
Kompany bestätigte den Torwartwechsel ausnahmsweise frühzeitig. «Jonas wird starten. Ich sage normalerweise nichts zur Startelf. Aber ich habe gelernt in meiner Karriere, dass die Torwarte immer etwas anders sind. Wir haben das mit Manu besprochen. In diesem Fall ist Deutlichkeit besser», sagte Kompany.
Das soll aber keine Geringschätzung der Gladbacher sein, die als Tabellenletzter ins Spiel gehen: «Das Duell strahlt immer noch Tradition aus. Und man wird nie das Gefühl haben, dass es Erster gegen Letzter ist», sagte Kompany.
Eberl lobt Gladbacher Entscheidungen
Bayerns Sportvorstand Max Eberl weiß aus seiner langjährigen Erfahrung als Manager in Gladbach, was die Münchner Seriensieger im Borussia-Park erwartet. «Ich kenne die andere Seite. Ich weiß, was das für den Club bedeutet, wenn der FC Bayern kam. Das war das Spiel des Jahres. Es wird ein sehr emotionales Spiel werden. Wir müssen voll fokussiert sein», sagte Eberl.
Der 52-Jährige beobachtet den Gladbacher Absturz ans Tabellenende und auf einen Abstiegsplatz sehr genau. «Ich war 23 Jahre da. Das sind die beiden Vereine, die in meinem Herzen sind, Bayern München und Borussia Mönchengladbach.» Er wünsche der Borussia ab Sonntag sportlich alles Gute.
Die Verpflichtung von Rouven Schröder als neuer Sportchef und das Vertrauen in Interimstrainer Eugen Polanski bewertete Eberl als «sehr gute Entscheidungen». Er wünsche der Borussia, dass sie nach dem Bayern-Gastspiel wieder punkte und zügig vom Tabellenende wegkomme.

