Archäologie in Westfalen

Raubgräber plündern 1.900 Jahre alte Ausgrabungsstätte

Bereits im August seien Spuren einer illegalen Begehung mit einer Metallsonde auf den Flächen der damaligen Ausgrabungsfläche beobachtet worden. (Symbolbild) | © Uwe Anspach/dpa

17.10.2025 | 17.10.2025, 12:06

Raubgräber haben erneut eine archäologische Ausgrabungsstelle in Bielefeld-Sieker geplündert. Unter Abdeckplanen fand die Grabungsleiterin große, wieder zugeschüttete Löcher, aus denen Metallfunde und Teile mindestens eines Keramikgefäßes entwendet wurden, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mitteilte. Die Siedlung zählt zu den größten germanischen Fundstellen der römischen Kaiserzeit in Westfalen.

Bereits im August waren den Angaben nach Spuren einer illegalen Begehung mit einer Metallsonde auf den Flächen der damaligen Ausgrabungsfläche entdeckt worden. Die Stadt Bielefeld und der LWL kündigten nun zusätzliche Schutzmaßnahmen an. «Wir hoffen, dass auf diese Weise weitere Verluste nicht nur für die Bielefelder Stadtgeschichte, sondern auch für die Geschichte Westfalens verhindert werden können», teilte Claudia Koch als zuständige Baudezernentin mit.

Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, verdächtige Beobachtungen der Polizei zu melden. Trotz der Vorfälle könnten Interessierte die Ausgrabung weiterhin im Rahmen öffentlicher Führungen besuchen.