König in Münster

Steinmeier lobt deutsch-niederländische Zusammenarbeit

König und Bundespräsident im Gespräch mit den Soldaten. | © Rolf Vennenbernd/dpa

25.09.2025 | 25.09.2025, 17:35

Vor dem Hintergrund von Luftraumverletzungen zuletzt in Polen, Rumänien und dem Baltikum hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Münster die militärische deutsch-niederländische Zusammenarbeit gewürdigt. Steinmeier besuchte zusammen mit dem niederländischen König Willem-Alexander das 1. Deutsch-Niederländische Corps. Anlass des Besuchs aus dem Nachbarland war der 30. Geburtstag der Nato-Einheit, die in Münster stationiert ist.

«Das Deutsch-Niederländische Corps zeigt, was Europa bewirken kann, wenn man geschlossen und entschlossen beieinander steht», sagte Steinmeier und sprach mit Blick auf die Nato-Eingreiftruppe von einem Glücksfall. Dass diese Geschlossenheit nötig sei, hätten die jüngsten Tage mit den Luftraumverletzungen in Polen, Rumänien und dem Baltikum gezeigt, sagte der Bundespräsident.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst begrüßt am Haus der Niederlande den niederländischen König Willem-Alexander. - © Guido Kirchner/dpa
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst begrüßt am Haus der Niederlande den niederländischen König Willem-Alexander. (© Guido Kirchner/dpa)

König Willem-Alexander erinnerte nach seinen Gesprächen mit den Soldaten daran, dass er ursprünglich bereits zum 25. Geburtstag nach Münster kommen wollte. Damals hatte aber die Corona-Pandemie seine Ausreise aus den Niederlanden verhindert.

Mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Münster hatte Willem-Alexander seinen Besuch in Münster begonnen. Anschließend tauschte sich das Staatsoberhaupt aus Deutschlands Nachbarland mit Studierenden im Haus der Niederlande der Uni Münster aus. Die Einrichtung wird in diesem Jahr ebenfalls 30 Jahre alt und ist Heimat unter anderem des Zentrums für Niederlande-Studien (ZNS).

Deutsch-Niederländische Freundschaft

Hatte Spaß in Münster: Der König der Niederlande. - © Rolf Vennenbernd/dpa
Hatte Spaß in Münster: Der König der Niederlande. (© Rolf Vennenbernd/dpa)

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) begrüßte den Gast und betonte in seiner Rede die seit Jahrzehnten besonders enge Freundschaft zwischen den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen. Wüst erinnerte daran, dass Deutsche in den Niederlanden wegen der Nazizeit lange nicht gerne gesehen waren. Sein Vater sei regelmäßig von Besuchen bei der Verwandtschaft im Nachbarland erschrocken wieder nach Hause gekommen.

«In einer Zeit großer Umbrüche und sicherheitspolitischer Herausforderungen kommt dieser Zusammenarbeit besondere Bedeutung zu. Gerade jetzt müssen wir als verlässliche Nachbarn und Freunde Seite an Seite stehen, um die Zukunft Europas aktiv mitzugestalten», sagte Wüst. An die Studierenden appellierte Wüst, diese Verantwortung in der Zukunft zu übernehmen.

Am Mittag traf sich der niederländische König und Steinmeier auf Schloss Wilkinghege zu einem ersten Gedankenaustausch. Am Nachmittag folgte der Besuch der Nato-Truppe, die in der Innenstadt ihre Heimat hat. Die multinationale Eingreiftruppe besteht zum Großteil aus Soldaten aus den beiden Nachbarländern. Als Teil der Nato sind in Münster aber auch Soldaten aus anderen Ländern wie Spanien, Italien und Frankreich stationiert.

König und Bundespräsident ließen sich von verschiedenen Einheiten, die im Einsatz vom Deutsch-Niederländischen Corps geführt würden, ihre Einsatzgeräte zeigen. Darunter waren Kampftruppen, Pioniere und Informationstechniker.

Haus mit Geschichte

Das Haus der Niederlande ist die Heimat von drei Angeboten der Uni Münster, die sich mit der Sprache und dem Kulturraum der Niederlande beschäftigen. Darunter ist das Zentrum für Niederlande-Studien (ZNS). Das Krameramtshaus, Heimat des Hauses der Niederlande, ist geschichtsträchtig. Dort wurde der Friede von Münster am 30. Januar 1648 unterzeichnet und während der Verhandlungen wohnte hier die niederländische Delegation.