Statistik

Zahl der Badetoten gesunken - zuletzt weniger Rhein-Einsätze

Einsatzkräfte der DLRG müssen seit Einführung der Rhein-Badeverbote deutlich seltener Leben retten, berichtet ein Sprecher der DRLG Nordrhein. (Symbolbild) | © Christoph Reichwein/dpa

23.09.2025 | 23.09.2025, 12:43

Im vergangenen Sommer sind in Nordrhein-Westfalen weniger Menschen ertrunken als im Vorjahreszeitraum. Nach einer Einschätzung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) könnten dazu bereits die seit Mitte August in vielen NRW-Städten entlang des Rheins nach und nach eingeführten oder ausgedehnten Badeverbote beigetragen haben. In den Sommermonaten Juni und Juli hatten tödliche Badeunfälle im Rhein immer wieder Schlagzeilen gemacht - Städte wie Düsseldorf und Köln entschieden sich ein Badeverbot auszusprechen.

Im August zählte die DLRG dann drei tödliche Badeunfälle: einen in einem See am Niederrhein, einen in einem Freibad und einen Anfang August im Rhein bei Köln - noch bevor dort ein strengeres Badeverbot ausgesprochen wurde. Im Vorjahr waren es in dem Sommermonat dreimal so viele gewesen.

Weniger Lebensretter-Einsätze am Rhein dank Badeverboten

«Die Tendenz geht da in die richtige Richtung, es bleibt aber abzuwarten, ob sich das festigt und nicht nur auf einen durchwachsenen August zurückzuführen ist», sagt Frank Zantis, Sprecher der DRLG Nordrhein. Das Gespräch mit den Lebensrettern vor Ort zeige jedenfalls: «Es sind dort deutlich weniger Einsätze - auch an schönen Tagen».

Wie üblich spiegeln sich in der Badetoten-Statistik aber auch die Wetterverhältnisse: «Wir hatten einen schönen Juni - aber eben auch zwölf Badetote. Das ist schlimm», sagt Zantis. Im Vorjahr waren es fünf gewesen. Für den Sommermonat Juli weist die Statistik acht Ertrunkene auf - ebenso viele wie im Juli des Vorjahres. Im gesamten bisherigen Jahr 2025 passierten die meisten Badeunfälle in Flüssen (14), gefolgt von Seen (zehn).

Badetote sind überwiegend Männer

Die Badetoten waren dabei überwiegend männlich: Während bis Mitte September 33 Männer in nordrhein-westfälischen Gewässern ertranken, waren es drei Frauen. Einen starken Anstieg beobachtet die DLRG auch bundesweit gerade bei jungen Männern: Deutschlandweit starben in der Altersgruppe von 21 bis 30 Jahren 45 Menschen, so viele wie zuletzt 2019. Bis auf eine einzige Ausnahme waren alle von ihnen männlich.

DLRG-Präsidentin Ute Vogt sagte: «Männer jeden Alters verunfallen weiterhin deutlich häufiger. Sie schätzen ihre körperliche Verfassung falsch ein, verkennen Gefahren öfter, handeln risikobereiter und gehen auch häufiger unter Alkoholeinfluss ins Wasser.»

Bundesweit sind bis Mitte September mindestens 321 Menschen ertrunken - 33 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.