Kurz vor einem erwarteten Urteil im Komplex um den sogenannten Kölner Drogenkrieg sind Teile des Kölner Landgerichts wegen eines herrenlosen Koffers geräumt worden. Das Foyer des mehrstöckigen Gebäudes wurde am Montagmorgen abgesperrt und der Sitzungsbetrieb unterbrochen.
Nach einigen Stunden folgte dann eine recht simple Auflösung des Kofferrätsels. Nach Angaben eines Sprechers meldete sich der Besitzer des Gepäckstücks und gab an, es zuvor im Gericht vergessen zu haben. Aufgefallen sei ihm das erst später. Der Sitzungsbetrieb konnte danach wieder anlaufen.
Die Polizeipräsenz war wegen des erwarteten Urteils in dem Drogenkrieg-Komplex ohnehin hochgefahren worden. Ein Urteil wurde nach der Unterbrechung des Sitzungsbetriebs am Nachmittag erwartet.
Angeklagt sind drei mutmaßliche Mitglieder einer Drogenhändlerbande, die rund 700 Kilo Marihuana in einer Lagerhalle in Hürth entladen und bewacht haben sollen. 350 Kilogramm davon wurden später - so haben es die Ermittler rekonstruiert - von dort geraubt. Dieser Akt soll der Auftakt zu einer regelrechten Gewaltspirale in Köln und anderen Orten gewesen sein.
In dem Komplex sind am Landgericht bereits mehrere Prozesse gestartet.