Kriminalität

Mutmaßlicher Auftragsmord: Verdächtiger auf der Flucht

Vor einem Wohnhaus in Voerde am Niederrhein wurde eine 52-Jährige niedergestochen. Laut Anklage war es ein Auftragsmord. (Archivbild) | © Justin Brosch/dpa

10.09.2025 | 10.09.2025, 16:53

Nach einem mutmaßlichen Auftragsmord in Voerde am Niederrhein hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier Männer erhoben – und einen von ihnen zur Fahndung ausschreiben lassen. Denn obwohl der 43-Jährige im Zuge der Ermittlungen schon einmal in U-Haft saß, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Kurz vor einem möglichen Gerichtsprozess fehlt von ihm nun jede Spur.

Das 52-jährige Opfer war im Februar in Voerde erstochen worden. Spaziergänger fanden die Frau vor einem Wohnhaus. Sie starb trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen noch vor Ort. Für die Ermittler blieb der Fall zunächst rätselhaft, die Täter waren unerkannt entkommen.

Doch schon nach wenigen Wochen kamen die Fahnder auf die Spur der vier Männer. Anstifter für die Tat soll laut Anklage der 47 Jahre alten Lebenspartner des Opfers gewesen sein, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Duisburg auf Anfrage. Er habe den Ermittlungen zufolge seinen 43 Jahre alten Bruder zu dem Mord angestiftet – und ihm erzählt, dass seine Partnerin durch ihre Arbeit bei einem Juwelier nach Feierabend manchmal Gold und Bargeld im Wert von mehr als 100.000 Euro bei sich habe.

Mutmaßliche Mörder sollen ihr Opfer ausspioniert haben

Der 43-Jährige wiederum soll zwei 36 und 34 Jahre alte Männer engagiert haben, die den Raubmord auszuführen sollten. Die beiden hätten ihr Opfer mehrere Wochen lang beobachtet und ausspioniert.

Am 7. Februar sollen die Täter die Frau schließlich abgepasst haben. Der 36-Jährige soll der 52-Jährigen laut Anklage unvermittelt von hinten in den Rücken gestochen und ihr Herz getroffen haben. Das Opfer sei in kürzester Zeit verblutet. Als Beute hätten sie ein Smartphone und knapp 2.500 Euro Bargeld mitgenommen.

Knapp zwei Wochen nach der Tat hatten Spezialkräfte alle vier Männer festgenommen, sie kamen in Untersuchungshaft. Doch der Verdacht gegen den 43-Jährigen, der die beiden Auftragskiller angeheuert haben soll, erhärtete sich zunächst nicht. Deshalb sei er auf Antrag der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gekommen, sagte die Gerichtssprecherin.

Polizei sucht mit Foto nach geflüchtetem Angeklagten

Inzwischen hält die Staatsanwaltschaft ihn wieder für dringend verdächtig. Die Polizei sucht nun öffentlich mit einem Foto nach ihm – und hofft auf Hinweise, wo sich der Mann aufhalten könnte.

Wann der Prozess vor dem Landgericht Duisburg beginnt, ist noch unklar. Die zuständige Kammer habe noch nicht über die Eröffnung des Verfahrens entschieden.