1.000 Farbpunkte am Himmel

Drohnenshows sind neue Attraktion der Rheinkirmes

Die Gründer des Drohnenshow-Veranstalters AO Multimedia & Drones, der auf der Rheinkirmes in Düsseldorf zwei Vorführungen mit jeweils 1.000 Drohnen macht. | © Volker Danisch/dpa

11.07.2025 | 11.07.2025, 11:34

Mit zwei großen Drohnenshows im Programm startet die Rheinkirmes heute in Düsseldorf. Am ersten Kirmessamstag (12. Juli, 22.30 Uhr) und am zweiten Freitag (18. Juli, 22.15 Uhr) unmittelbar vor dem traditionellen Feuerwerk sind knapp 20-minütige Vorführungen mit je 1.000 Drohnen geplant. Sie sollen mit ihren kleinen Lampen riesige Skulpturen am Abendhimmel bilden. Die Veranstalter selbst sprechen von der größten Drohnenshow Deutschlands.

«Das hat Deutschland noch nicht gesehen», sagte Marco Niedermeier, Mitbegründer des Drohnenshow-Veranstalters AO Multimedia & Drones. Das Unternehmen sei mit seinen Drohnenshows hierzulande auf zahlreichen Veranstaltungen unterwegs. Deutschland stehe im internationalen Vergleich am Anfang dieser Entwicklung. Viele Veranstalter gingen vom Feuerwerk weg hin in den Drohnenbereich. Im Ausland gebe es aber auch eine Kombination: Drohnen, denen Pyro untergeschnallt werde.

Eine computergenerierte Darstellung eines Motivs auf der geplanten Drohnenshow in Düsseldorf. - © -/AO Multimedia & Drones/dpa
Eine computergenerierte Darstellung eines Motivs auf der geplanten Drohnenshow in Düsseldorf. (© -/AO Multimedia & Drones/dpa)

Die beiden Drohnenshows in Düsseldorf würden nicht identisch, sondern in Teilen unterschiedlich sein, erläuterte Show-Designer Jan Ising von AO Multimedia & Drones. So würden die Drohnen am ersten Termin das Düsseldorfer Wahrzeichen Radschläger bilden und beim zweiten Termin ein Abbild des Rheinturmes. «Die 1.000 Drohnen sind fliegende Lampen, die jede beliebige Farbe darstellen können. Das sind 1.000 Pixel in der Luft», sagte er.

Leuchtbilder bis zu 300 Meter hoch

Lebkuchenherzen mit Liebesbotschaften hängen an einem Stand der Rheinkirmes. - © Volker Danisch/dpa
Lebkuchenherzen mit Liebesbotschaften hängen an einem Stand der Rheinkirmes. (© Volker Danisch/dpa)

Die Drohnen starten von den Rheinwiesen vor der Kirmes. Über 80 Prozent der Show sei von allen Seiten, also sowohl vom gegenüberliegenden Rheinufer als auch von den Rheinbrücken zu sehen. Die Musik mit eingängigen Hits werde von der Kirmes aus abgespielt.

Die maximale Höhe gehe bei einigen Bildern bis zu knapp 300 Metern, in der Breite seien es bis zu 150 Meter und in der Tiefe bis zu 80 Meter. Das seien Dimensionen eines «fliegenden Einkaufszentrums».

Viele Schausteller locken mit ihren Attraktionen auf die Rheinkirmes. (Archivbild) - © Rolf Vennenbernd/dpa
Viele Schausteller locken mit ihren Attraktionen auf die Rheinkirmes. (Archivbild) (© Rolf Vennenbernd/dpa)

Drohnen hätten vom Wetter her bestimmte Einschränkungen bei Wind und Regen. Allerdings sehe es laut der Wetterprognose gut für die Termine aus.

Drohnenshow soll Feuerwerk nicht ersetzen

Die Veranstalter sehen die Drohnenshow in Düsseldorf nicht als Ersatz, sondern als eine Ergänzung zum traditionellen Feuerwerk auf der Rheinkirmes. Es sollen zusätzliche Besucher gewonnen werden. Kein Feuerwerk sei keine Option, hatte Sven Gerling, Geschäftsführer der St. Sebastianus Veranstaltungs GmbH, erklärt. Auch für die nächsten Jahre sei das Feuerwerk fest geplant.

Auf der Rheinkirmes laufen die letzten Vorbereitungen. - © Volker Danisch/dpa
Auf der Rheinkirmes laufen die letzten Vorbereitungen. (© Volker Danisch/dpa)

Die Rheinkirmes geht bis 20. Juli. An den zehn Kirmestagen präsentieren mehr als 300 Schausteller ihre Fahrgeschäfte und Festzelte auf der rund 165.000 Quadratmeter großen Festwiese auf der linken Rheinseite direkt gegenüber der Altstadt.

Zu den vielen Angeboten der Kirmes gehört der Klassiker Riesenrad. Besucher können bei den zahlreichen Fahrgeschäften im Einzelfall auch Hinweise wie etwa die maximale Beschleunigung finden. Zu den Kirmeskonzerten gehört ein Auftritt der Höhner am ersten Samstag (12. Juli).

Busse und Bahnen nutzen

Eine Achterbahn steht auf der Rheinkirmes in Düsseldorf, im Hintergrund der Rheinturm. - © Volker Danisch/dpa
Eine Achterbahn steht auf der Rheinkirmes in Düsseldorf, im Hintergrund der Rheinturm. (© Volker Danisch/dpa)

Die Polizei rät, öffentliche Verkehrsmittel für die An- und Abreise zu benutzen. Sie kündigte umfangreiche Straßensperrungen an, damit ausreichend Platz für die vielen Besucher der Rheinkirmes zur Verfügung steht.

Wie die Stadt Düsseldorf mitteilt, werden rund vier Millionen Besucher über die zehn Veranstaltungstage auf den Festwiesen erwartet. Da dies der Einwohnerzahl einer Großstadt gleichkomme, werde dort für zehn Tage ein «neuer Stadtteil» mit kompletter Infrastruktur eingerichtet – inklusive Müllabfuhr, Kindergarten und Postboten für die Schaustellerfamilien sowie jeweils einer Rettungs- und Feuerwache und einem durch das Deutsche Rote Kreuz betriebenen mobilen Krankenhaus in Form einer Unfallhilfestelle.

Hausnummern für Notrufe

Das Riesenrad ist ein Klassiker auf der Rheinkirmes. - © Volker Danisch/dpa
Das Riesenrad ist ein Klassiker auf der Rheinkirmes. (© Volker Danisch/dpa)

An den zehn Kirmestagen seien täglich 200 Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes im Einsatz. Zusätzlich hinaus seien an den beiden Höhepunkten mit den Drohnenshows und dem Abschlussfeuerwerk am 12. und 18. Juli weitere Einsatzkräfte unter anderem mit Rettungsbooten im Einsatz. Alle Fahrgeschäfte, Kirmesbetriebe und Festzelte hätten eine eindeutige Kennzeichnung mit einem Straßennamen und einer Hausnummer, die jeweils auf der rechten Seite in einer Höhe von zwei Metern angebracht sei. Mithilfe dieser Infos könnten die Einsatzkräfte im Falle eines Notrufs schnell da sein.