Bielefeld. Den Senioren und Seniorinnen geht es in Ostwestfalen im Ergebnis der Ortscheck-Befragung recht ordentlich. Die Angebote liegen im Selbstbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Durchschnitt. Die Angebote für sie sind insgesamt ausreichend und für Menschen im höheren Alter lebt es sich ebenfalls gut. Aber nicht in jeder Kommune gleichermaßen. Und: Es scheint einen Zusammenhang zwischen Wohlergehen älterer Menschen und medizinischer Versorgung zu geben.
Der Ortscheck dieser Redaktion hat zahlreiche Ergebnisse darüber zutage gefördert, wie die Menschen in Ostwestfalen über Ostwestfalen denken und wie sie ihre Lebensqualität einschätzen. 15.719 Teilnehmer haben dazu ihre Einschätzung in 15 Kategorien abgegeben.
Insgesamt liegt die Region in der Selbstbewertung der Lebensumstände zwischen Mittellandkanal, Weser, Warburger Börde, Teutoburger Wald und Gütersloher Land im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands sehr positiv.
Sport- und andere Vereine, Einzelhandel, Bildung und Sauberkeit werden als gut eingeschätzt. Verkehr, ÖPNV und der Immobilienmarkt liegen am Ende des Rankings.
Ortscheck: Wie es sich für Senioren in Ostwestfalen lebt
Wie werden nun die Angebote für Senioren in Ostwestfalen beurteilt? Zwei Fragen hat die Redaktion gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Co-Mind aus Oldenburg den freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Studie vorgelegt: „Wie lebt es sich im höheren Alter in Ihrer Stadt/Gemeinde?“ Und: „Wie bewerten Sie die Angebote für Senioren in Ihrer Stadt/Gemeinde?“ Die Bewertungen reichen von 1 (sehr gut) bis 10 (sehr schlecht).
Wie auch in anderen Kategorien liegen kleinere Kommunen auf den vorderen Plätzen. Espelkamp (7,6), Steinhagen (7,58), Verl (7,56) und Rietberg (7,26) belegen die ersten vier Ränge in Sachen Lebensqualität von Menschen in fortgeschrittenem Alter.
Daraus den Rückschluss zu ziehen, dass es Seniorinnen und Senioren in kleinen Städten und Gemeinden grundsätzlich besser geht als in den größeren wie Bielefeld oder Paderborn, ist aber nicht zulässig. Denn mit Versmold, Enger und Löhne (6,16) sowie Lübbecke (6,05) liegen kleinere Städte auch auf den hinteren Plätzen. Es kommt vermutlich auf die wirklich lokalen Freizeitangebote und unterschiedlichen Pflegemöglichkeiten an.
So ist die medizinische Versorgung in den Kommunen
Die Situation spiegelt sich tendenziell auch in den medizinischen Angeboten und der Versorgung mit Krankenhäusern in den Kommunen wider. Löhne (6,20), Lübbecke (6,17) und Versmold (5,48) liegen wie bei der allgemeinen Einschätzung der Lebenssituation älterer Menschen auch bei der medizinischen Versorgung deutlich in der unteren Tabellenhälfte. Vorn mischen die alten Bekannten Espelkamp (7,31), Steinhagen (7,26) und Verl (7,17) mit.
Beide Kategorien, also Senioren und Gesundheitsversorgung, liegen übrigens genau im Mittelfeld aller 15 unterschiedlichen Themenbereiche. Die Angebote für ältere Menschen rangieren in der Einschätzung in ganz Ostwestfalen mit 6,6 von 10 möglichen Punkten auf Position 7 und die Gesundheitsangebote mit 6,42 auf Rang 8.