Nach einem Trinkgelage und fast 100 Messerstichen muss ein wohnungsloses Paar nach einem Urteil des Landgerichts Paderborn für mehrere Jahre ins Gefängnis. Der aus Nordhorn stammende33 Jahre alte Angeklagte hatte am Pfingstsamstag in Warburg einen 58-Jährigen mit 97 Messerstichen getötet. Seine Lebensgefährtin hatte keine Hilfe gerufen.
Das Opfer, ein ehemaliger Erzieher, hatte der 32-Jährigen, die er aus Jugendheimen kannte, und ihrem Partner für mehrere Wochen Obdach gewährt. Im Zuge eines Trinkgelages hatte der 58-Jährige versucht, die volltrunkene Frau zu küssen, was den 33-Jährigen in Rage versetzte.
Zunächst hatte die Angeklagte zugestimmt, dass ihr Freund den Wohnungsinhaber verprügelte. Sie hatte jedoch kurz darauf zur Überzeugung des Gerichts den schwerst Verletzten in seinem Schlafzimmer mit zahlreichen Messer-Wunden aufgefunden. Dass sie es unterließ, einen Notarzt zu rufen, wertete das Schwurgericht als versuchten Totschlag durch Unterlassen.
Die beiden Deutschen riefen erst etwa zwölf Stunden nach der Tat die
Polizei. Der 33-Jährige muss für neun Jahre und drei Monate
wegen Totschlags in Haft, seine Lebensgefährtin bekam eine
Freiheitsstrafe von 31 Monaten.