Waffen-Werbung in der Bielefelder Altstadt verärgert erneut Passanten

Bielefeld. Erneut sorgt der Waffenladen mitten in der Bielefelder Altstadt für Aufregung: Nachdem im Juli 2024 die Gewehr-Werbung &bdquo;Halber Preis, voller Spaß“ viele Bürger verärgerte und für Debatten sorgte, soll nun ein aggressiver Mitarbeiter negativ aufgefallen sein. Eine der Redaktion namentlich bekannte Leserin berichtet davon, dass sie sich in ein benachbartes Geschäft geflüchtet habe, so aggressiv soll der Mitarbeiter auf sie losgegangen sein – verbal, wohlgemerkt. Doch der Reihe nach: &bdquo;Ich sah die Werbung mit dem Slogan ,Sicherheit zum Kampfpreis`. Ich bin in das Geschäft ’PW Store` an der Niedernstraße gegangen und habe dort darum gebeten, diese Werbung zu überdenken und sie von der Straße zu nehmen“, sagt die Frau. Sie habe das sehr höflich getan. Die Reaktion sei alles andere als höflich gewesen, sagt sie. Der Mann soll sie direkt angebrüllt haben: &bdquo;Verlassen Sie sofort den Laden!“ Das habe sie auch getan, weil der Verkäufer ihr körperlich immer näher gekommen sei. Sie habe sich deshalb in einen benachbarten Laden geflüchtet. &bdquo;Dort stand er dann an der Tür und schrie, ich solle herauskommen.“ Bielefelder Waffenverkäufer argumentiert mit Ukraine und Gaza Eine Mitarbeiterin des Nachbargeschäfts bestätigt den Vorfall, die Frau habe bei ihr im Laden gestanden, der Mann davor. Von dort habe er lautstark und unangemessen aggressiv gebrüllt. Die Leserin, die sich davon bedroht fühlte, sagt: &bdquo;Ich bin eigentlich kein ängstlicher Typ, ich bin deshalb dann wieder herausgetreten und wurde auf der Straße weiterhin angebrüllt.“ Der Tenor seiner Schimpftirade soll wie folgt gewesen sein: Bevor sie sich über Waffenwerbung ärgere, solle sie &bdquo;doch mal die Ukraine und Gaza betrachten“. Und weiter: &bdquo;Sie werden schon sehen, was Sie davon haben.“ Sie sagt: &bdquo;Das war alles so aggressiv, dass ich versucht habe, einen Meter Abstand von ihm zu halten.“ Dem Mann habe sie zugerufen: &bdquo;Ich lasse mich nicht bedrohen von Ihnen.“ Auch die Eskalation auf der Straße wurde im benachbarten Geschäft wahrgenommen und wird von der Angestellten bestätigt, die ebenfalls um Anonymität bittet. Die Betroffene sagt: &bdquo;Ich finde, geschmackloser kann eine Werbung in diesen Zeiten nicht sein, für mich ist so etwas das Allerletzte – und über das Verhalten dieses Mannes bin ich einfach nur entrüstet.“ Aus dem Umfeld des Waffenladens ist zu hören, dass der Mann bereits mehrfach aufgefallen sein soll, angeblich soll sich das Unternehmen &bdquo;PW Store“ inzwischen von ihm getrennt haben. Geschäftsführer betont, dass es Schulungen zum Mitarbeiterservice gebe Der Geschäftsführer des Waffengeschäfts, Holger Hill, möchte sich dazu nicht äußern, das sei intern. Und: &bdquo;Das ist für mich alles Hörensagen, ich war nicht dabei.“ Alle Mitarbeiter des Unternehmens würden zum Thema &bdquo;Mitarbeiterservice“ geschult. Er betont, auch mit Blick auf das Geschilderte: &bdquo;Sollte das so gewesen sein, macht der Mitarbeiter das ja persönlich so, und nicht im Namen der Firma.“ Lesen Sie auch: Mehr als 100 Waffen im Haus: Früherer Haller Händler muss jetzt &bdquo;abrüsten“ Zurück bleibt – mal wieder – ein Geschmäckle rund um das Geschäft, das auch in der Altstadtkaufmannschaft nicht gerade als Idealbesetzung für einen Standort mitten in Bielefelds &bdquo;guter Stube“ betrachtet wird. 2024 war bereits als &bdquo;unglücklich“ bewertet worden, dass überhaupt an einen Waffenladen in 1a-Lage vermietet werde. Damals, auch das sei erwähnt, hatte Hill übrigens schnell reagiert, der damals monierte Werbeaufsteller war bereits mittags nicht mehr zu sehen. Und, auch das gehört zur Wahrheit, während die bedrohte Dame im Waffenladen &bdquo;auch eine rechte Szene“ vermutet (und deshalb anonym bleiben möchte), betont die Mitarbeiterin aus dem benachbarten Geschäft, &bdquo;dass dort auch viele ganz seriös anmutende Menschen reingehen, die zum Beispiel einfach nur Interesse an einem hochwertigen Messer haben“. Polarisierung um Waffen in der Altstadt bleibt Was bleibt, ist die immer neue Polarisierung um das Geschäft, das Waffen als &bdquo;Goldstücke“ bezeichnet, mit &bdquo;goldenen Zeiten“ für Pistolen wirbt und Mitarbeiter gewinnen will mit Slogans wie &bdquo;Verkaufe, was Dich begeistert“.

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