Mädchen nicht strafmündig

Nach Messerattacke in Paderborn: Ermittlungen gegen mutmaßliche Islamistin (13) eingestellt

Der blutige Angriff auf eine Betreuerin in einer Paderborner Klinik hatte Mitte August bundesweit Entsetzen ausgelöst. Strafrechtliche Konsequenzen gibt es nicht.

Die 13-Jährige gilt Ermittlungsbehörden als Gefährderin. Im August war sie in einer Paderborner Psychiatrie untergebracht. | © Christian Müller/dpa

02.10.2025 | 02.10.2025, 07:47

Paderborn (dpa). Nach dem Messerangriff auf eine Betreuerin in einer Paderborner Kinder- und Jugendpsychiatrie hat die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf die Ermittlungen gegen eine 13-Jährige eingestellt. Der Grund sei, dass das Mädchen erst mit 14 Jahren strafmündig gewesen wäre, sagte eine Sprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Einstellung des Verfahrens sei daher ein formaler Akt.

Die für Terrorismus zuständige Generalstaatsanwaltschaft hatte den Fall übernommen, weil die 13-Jährige als islamistische Gefährderin gilt. Das Mädchen soll Mitte August in der Küche der Einrichtung zu einem Messer gegriffen und es der Betreuerin in den Rücken gestochen haben. Die Frau wurde schwer verletzt.

Ein Wachmann, der extra für das Mädchen abgestellt war, befand sich zur Tatzeit nicht in der Küche. Die Polizei hatte die Klinik zudem vorher gewarnt, dass man das Mädchen nicht in die Nähe von Messern lassen solle. Die Staatsanwaltschaft Paderborn ermittelt daher weiter gegen drei Personen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

Mädchen bis 2026 in geschlossener Einrichtung

Die 13-Jährige wurde inzwischen an einem anderen Ort untergebracht. Eine Sprecherin des Kreises Paderborn sagte: „Das Kind befindet sich in einer geschlossenen Einrichtung und wird dort behandelt. Es gibt einen Unterbringungsbeschluss eines Gerichtes, das eine geschlossene Unterbringung bis ins Jahr 2026 genehmigt hat.“

Das Mädchen soll sich laut einem Bericht des Familienministeriums an den Landtag seit Anfang dieses Jahres schnell online radikalisiert haben. Nach früheren Angaben hatte sie mehrfach mit islamistisch motivieren Attacken gedroht.

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