Besondere Ausflugsziele in NRW

Archäologischer Park Xanten: Auf den Spuren der alten Römer

In diesem besonderen Freilichtmuseum können Besucherinnen und Besucher in das NRW von vor 2.000 Jahren eintauchen. Römische Nachbauten geben einen Einblick in das Leben am antiken Niederrhein.

Der LVR Archäologische Park Xanten von oben: Auf mehr als 60 Hektar erstreckt sich der Park. Die antike Stadt war sogar 73 Hektar groß. | © Axel Thünker DGPh

26.07.2025 | 26.07.2025, 05:00

Xanten. Wer durch das Städtchen Xanten am Niederrhein schlendert, mag überrascht sein, dass sich hier eine 60 Hektar große Attraktion versteckt: Hier befindet sich der „Archäologische Park Xanten“ (APX) in Trägerschaft des Landesverbands Rheinland (LVR) – und damit Überreste der römischen Stadt „Colonia Ursia Traiana“, die hier rund zwei Jahrtausende lang unter der Erde geschlummert haben.

Auch wenn die damals 10.000 Menschen umfassende Großstadt heute nicht mehr existiert – hier wird die Lebensweise der alten Römer greifbar: Seit den 1970er Jahren wird an dieser Stelle das ausgegraben, was überdauert hat und das nachgebaut, was verloren ging. Eine halbe Million Besucher kommen jährlich hierher, sagt der LVR.

„Von der Stadt wurde im Laufe der Zeit viel abgetragen“, sagt Bianca Kühlborn vom APX. „Aber wir haben die Fundamente noch.“ Im Park können Besucher Nachbauten der damaligen Gebäude erkunden. Die weitläufigen Wege seien dem Straßennetz der römischen Stadt nachempfunden, sagt Kühlborn: Sie führen schachbrettartig durch den Park, die Bäume symbolisieren hingegen die damalige Überdachung (Portikus), die Römerinnen und Römer vor Regen schützte. Wer alle Attraktionen im Park sehen möchte, sollte auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen, sagt die 33-Jährige.

Viele Attraktionen auf 60 Hektar

Mitten im Park befindet sich das 2008 eröffnete Römer-Museum. Seine Form ist einer römischen Therme und der dazugehörigen Vorhalle nachempfunden. Im Museum können Besucherinnen und Besucher sich auf die Spuren der antiken Stadt begeben – von ihren Anfängen als Militärlager, ihrer Zeit als Großstadt im 2. Jahrhundert, bis hin zum Untergang der Colonia in der Spätantike. „Die ersten Römer, die hier waren, waren Legionäre“, erzählt Kühlborns Kollegin Lara Jendral. „Was am Ende passiert ist, kann man nicht nachvollziehen.“ Im hinteren Teil des Museums befinden sich originale Überreste der Therme.

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Einblicke in Park und Museum

Rekonstruierte, bunt gestaltete Herbergsthermen befinden sich bei der römischen Herberge und den Handwerkshäusern. Ein Großteil der Bevölkerung habe damals zu den Handwerkern gehört, erzählt Kühlborn. In den Häusern können Besucher sich ansehen, wie Römerinnen und Römer in der Colonia gelebt haben. Vom Balkon der Handwerkshäuser aus ist auch das imposante Amphitheater gut sichtbar, in welchem früher Gladiatorenkämpfe stattgefunden haben. „Wahrscheinlich auch Tierhetzen“, sagt Kühlborn. Mit einer Kapazität von 10.000 Menschen hätte damals die ganze Stadt in dem Steingebilde Platz gehabt.

Die Antike Stadt war stark mit dem Rhein verbunden

Eine weitere Attraktion des APX ist der Hafentempel. Der Name sei eine moderne Bezeichnung, erzählt Kühlborn, denn der Tempel lag zur Römerzeit außerhalb der Stadtmauern. „Die Stadt hatte damals einen ausgebauten Hafen“, sagt sie. Durch ihre Lage unmittelbar am Rhein sei die Stadt ein wichtiges Handelszentrum gewesen, ergänzt ihre Kollegin. Deswegen befasse sich ein weiter Teil des Parks auch mit dem Schiffbau und zeigt verschiedene rekonstruierte Schiffe.

Im Park verteilt sind auch interaktive Stationen – zum Beispiel im Römer-Museum oder im Limes-Pavillon. Seit 2021 gilt das Gebiet der römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana als Teil der „Grenzen des Römischen Reichs – Niedergermanischer Limes“, und damit als Unesco-Welterbe. Im Limes-Pavillon dreht sich alles um den „nassen Limes“ – den Rhein.

? Öffnungszeiten

März bis Oktober: montags bis sonntags, 9 bis 18 Uhr

November: montags bis sonntags, 9 bis 17 Uhr

Dezember bis Februar: montags bis sonntags, 10 bis 16 Uhr

Park und Museum sind am 24., 25. und 31. Dezember geschlossen, an Neujahr aber geöffnet

🧭 Adressen und Parkplätze

Der APX hat drei Eingänge:

Eingang „Hafentempel“: Am Rheintor, 46509 Xanten

Eingang „LVR-Römer-Museum“: Trajanstraße 10, 46509 Xanten

Eingang „Stadtzentrum“: Am Amphitheater, 46509 Xanten

Vor den jeweiligen Eingängen befinden sich Parkplätze. Es wird empfohlen, bei Navigation mit Google Maps einen spezifischen Eingang anzugeben, anstatt das Museum selbst. Der Eingang an der Trajanstraße ist nur 850 Meter vom Bahnhof Xanten entfernt und ist fußläufig in ca. 15 Minuten zu erreichen.

💰 Preise

11 Euro für Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren kommen kostenlos in den Park. Tickets sind online oder an der Tageskasse verfügbar. Am ersten Montag im Monat ist der Eintritt frei.

?? Barrierefreiheit

Das APX ist zu großen Teilen mit Rollstuhl und Rollator zugänglich, ein Leitstreifensystem für sehbehinderte Menschen gibt es nicht. Es werden Führungen in Gebärdensprache angeboten. Das Römer-Museum ist für Menschen im Rollstuhl komplett zugänglich.

👄 Sprachen

Die Infotafeln des LVR-Römer-Museums sind mehrsprachig gestaltet, in Deutsch, Englisch und Niederländisch.

🐶 Hunde

Hunde sind im APX willkommen, dürfen aber nicht in das LVR-Römer-Museum und in die Ausstellungsräume im Park.

Mehr Informationen zu Park und Museum gibt es hier.

Gewinnspiel

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  • Der Gutschein gilt für ein Jahr.
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