Gütersloh. Nach vielen Jahren als Chefarzt der Sektion für Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie verabschiedet sich Albrecht Krause-Bergmann von seiner Position am Klinikum Gütersloh in den Ruhestand. Er hat bedeutende Akzente in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie und der Handchirurgie gesetzt. „Es war mir eine Ehre, mit einem so engagierten Team zu arbeiten, ich bin stolz auf alles, was wir in der Plastischen- und Ästhetischen Chirurgie, aber auch in der Handchirurgie erreicht haben.“
Albrecht Krause-Bergmann zählt zu den Spezialisten seines Faches und wurde dafür vielfach ausgezeichnet. Unter seiner Leitung wurden in den vergangenen Jahren mehrere neue Behandlungsschwerpunkte ins Leben gerufen, darunter die wohnortnahe Versorgung von Patienten mit Hautkrebs, die Weiterentwicklung der Handchirurgie und die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Lipödem.
Darüber hinaus, so heißt es in einer Mitteilung, habe Krause-Bergmann die Klinik durch die Einführung innovativer Verfahren und die enge Zusammenarbeit mit dem durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentrum des Klinikums weiter ausgebaut. Unter anderem hat er die Tumorchirurgie im Gesichtsbereich und die Lymphknotenchirurgie deutlich erweitert.
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Keine Erfindung des Instagram-Zeitalters
„Albrecht Krause-Bergmann hat mit seiner Expertise und seiner klaren Vision einen großen Meilenstein in der Weiterentwicklung seiner Abteilung geschafft und genießt in der Region ein hohes Ansehen“, so Maud Beste, Geschäftsführerin des Klinikums Gütersloh. „Er hat nicht nur als qualifizierter Chirurg, sondern auch als Führungspersönlichkeit die Plastische Chirurgie am Klinikum Gütersloh geprägt.“
In das Gebiet der Plastischen- und Ästhetischen Chirurgie gehören unter anderem Brustreduktionen, Straffungsoperationen nach Gewichtsverlust, aber auch Operationen bei Fettverteilungsstörungen. Die Plastische Chirurgie umfasst weit mehr als Schönheitsoperationen. Albrecht Krause-Bergmann: „In der plastischen Chirurgie geht es auch darum, versehrten Menschen zu helfen, bei denen durch einen Unfall oder eine Tumorerkrankung Teile ihres Körpers zerstört oder beschädigt worden sind.“
Die plastische Chirurgie ist keine Erfindung des Instagram-Zeitalters, sondern blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück, in der es vor allem um Rekonstruktion ging. Nasen wurden verstümmelt, Gliedmaßen durch Minen zerfetzt. Im Ersten Weltkrieg hat ein englischer Chirurg Pionierarbeit geleistet und Soldaten geholfen, deren Gesichter zerschossen wurden. Er hat aus Knochenmehl und Gewebe Kiefer wiederhergestellt.
Gütersloher leistet ehrenamtliche Arbeit in Indien
Kollege Philipp Bula: „Albrecht Krause-Bergmann hat mit seiner Arbeit auch bedeutende Akzente für die Unfallchirurgie am Klinikum Gütersloh gesetzt und im Bereich der Wiederherstellung des Aussehens, aber auch der Funktion von Körperteilen Besonderes geleistet und vielen Menschen geholfen. Es ist unter anderem sein Verdienst, dass wir die Handchirurgie als wichtiges Markenzeichen unseres Hauses nicht nur erhalten, sondern erweitern konnten.“
Krause-Bergmann hat als Arzt mehrfach ehrenamtlich in Indien gearbeitet und dort Menschen mit Kiefer- und Gaumenspalten und schweren Verletzungen geholfen. Für seine medizinische Arbeit wurde er mehrfach mit demFocus-Siegel ausgezeichnet. „Es hat mich sehr gefreut, Teil dieses wunderbaren Teams zu sein und mit so vielen talentierten Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten“, so Krause-Bergmann.
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Sein Nachfolger, Wolfram Demmer, kommt von der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist dort neben seiner klinischen Arbeit eine Kapazität in der experimentellen Forschung und Lehre. Er ist schon im Juli in der Klinik für Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie gestartet.